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Anthony Hopkins

Foto: © wenn.com

Sir Anthony Hopkins ist einer der erfolgreichsten Schauspieler Großbritanniens: 1992 gewinnt er seinen ersten Oscar als Bester Hauptdarsteller in "Das Schweigen der Lämmer". Knapp 30 Jahre später folgt ein weiterer Goldjunge für das Demenz-Drama "The Father" (2021). Privat hingegen hat "Tony", wie ihn Freunde und Familie nennen, immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Das Starprofil von Anthony Hopkins gibt Einblicke in das Leben des Superstars – vor und abseits der Kamera.

NameAnthony
NachnameHopkins
LandGroßbritannien
GeburtsortNeath Port Talbot, Wales
Alter86
Geburtstag31.12.1937
SternzeichenSteinbock
Geschlechtm
Haarfarbeweiß

Anthony Hopkins: Herkunft und Biografie

Philip Anthony Hopkins wird an Silvester 1937 im walisischen Margam geboren. Seine Eltern sind das Bäckerpaar Muriel und Richard Arthur Hopkins. Dass die Familie der Arbeiterklasse entstammt, bekommt Hopkins laut eigenen Aussagen immer wieder negativ zu spüren.

Anthony Hopkins mit seinem Vater

Hopkins ist kein guter Schüler: An der Port Talbot Central School wird er aufgrund seiner Legasthenie gemobbt: "Ich war als Kind zu 100 Prozent davon überzeugt, dass ich dumm wäre", sagt er in einem Interview 2002. Im Alter von zwölf Jahren schicken seine Eltern ihn auf das West Monmouth Internat in Pontypool. Die letzten vier Schuljahre verbringt er an der Cowbridge Grammar School, wo er schließlich die Mittlere Reife erlangt.

Nach seinem Schulabschluss hält sich Hopkins, der privat den Spitznamen Tony trägt, mit Gelegenheitsjobs über Wasser, ehe er 1958 in die britische Armee eingezogen wird. Innerhalb seines zweijährigen Dienstes erreicht er den Rang Bombardier.

Anthony Hopkins' Anfänge als Schauspieler

Bereits als Kind interessiert sich Anthony Hopkins vor allem für kreative Fächer wie Kunst oder Musik, im Kino begeistern ihn Schauspieler wie Humphrey Bogart oder James Cagney. Ausschlaggebend für seine spätere Karriere ist aber die mittlerweile verstorbene Hollywood-Legende Richard Burton, die 1952 seine Heimatstadt in Wales besucht. Als Burton in seinem Jaguar an dem 15-Jährigen Hopkins vorbeifährt, denkt sich dieser: "Das möchte ich auch erreichen."

So kommt es, dass sich Hopkins erst mal dem Theater widmet: Bereits 1960 hat er seinen ersten bezahlten Auftritt in dem Stück "Have A Cigarette" im Palace Theater in Swansea. Drei Jahre später schließt er sein Studium an der Royal Academy of Dramatic Art in London ab. Nach seinem Abschluss arbeitet Hopkins zunächst weiter in einem Theater. Von Laurence Olivier wird er 1965 am Royal National Theatre in London engagiert. Sein Filmdebüt gibt Hopkins 1967 in "The White Bus" unter Regie von Lindsay Anderson.

Anthony Hopkins' Sprung nach Hollywood

Ein Jahr später feiert Hopkins auch in Hollywood erste Erfolge: Der Film "Der Löwe im Winter", in dem er Richard Löwenherz spielt, wird mit drei Oscars ausgezeichnet. Hopkins selbst wird als Bester Nebendarsteller für einen British Academy Television Award (BAFTA) nominiert. Seine erste Hauptrolle in einem Actionfilm spielt der Waliser 1971 in "Das Mörderschiff" nach dem Roman von Alistair MacLean.

Zwei Jahre später erhält er den British Academy Television Award der Society of Film and Television Arts für seine Rolle in der Miniserie "Krieg und Frieden". 1976 folgt der erste Emmy als "Hervorragender Hauptdarsteller" für "Die Entführung des Lindbergh-Babys". Auch seine Darstellung Adolf Hitlers in "Der Bunker" wird 1981 mit einem Emmy bedacht. Weitere bekannte Filme mit Hopkins in den 80er-Jahren sind unter anderem "Der Elefantenmensch" (1980), "Othello" (1981) und "Die Bounty" (1984).

Anthony Hopkins' erster Oscar als Hannibal in "Das Schweigen der Lämmer"

Sein endgültiger internationaler Durchbruch gelingt Hopkins allerdings erst im Jahr 1991: In "Das Schweigen der Lämmer" mimt der Waliser den hochintelligenten Psychopathen und Kannibalen Dr. Hannibal Lecter. Obwohl er im gesamten Film nur 16 Minuten zu sehen ist, wird Hopkins als "Bester Hauptdarsteller" mit einem Oscar ausgezeichnet. Auch in der daran anschließenden Fortsetzung "Hannibal" (2001) und dem Prequel "Roter Drache" (2002) ist Hopkins als Hannibal Lecter zu sehen. Die Hauptdarstellerin aus "Das Schweigen der Lämmer" Jodi Foster hingegen kehrt nach dem ersten Teil nicht ans Filmset zurück.

Anthony Hopkins 1991 mit dem begehrten Goldjungen

Anthony Hopkins als Picasso und mit Ryan Gosling in "Das perfekte Verbrechen"

In den folgenden Jahren ist Anthony Hopkins in zahlreichen erfolgreichen Filmen zu sehen. In "Der Prozeß" (1993), basierend auf dem gleichnamigen Romanfragment von Franz Kafka spielt er einen Priester. Für seine Darstellung des 37. Präsidenten der Vereinigten Staaten in "Nixon" (1995) wird er für einen weiteren Oscar nominiert, ebenso für seine Rolle als Präsident John Quincy Adams in Steven Spielbergs "Amistad – Das Sklavenschiff" (1997). Beide Male geht er aber leer aus.

Seiner Liebe zur bildenden Kunst kommt Anthony Hopkins 1996 näher, als er den Maler Pablo Picasso in "Mein Mann Picasso" spielt. Nach weiteren Rollen, unter anderem an der Seite von Alec Baldwin in "Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund" (1997), als älterer Zorro in "Die Maske des Zorro" (1998) und als Anthropologe Dr. Ethan Powell in "Instinkt" (1999), steht er 2007 mit Ryan Gosling in dem Thriller "Das perfekte Verbrechen" vor der Kamera. Als Erzähler ist der Schauspieler zudem in der Originalversion von "Der Grinch" (2000) mit Jim Carrey zu hören.

Von "Thor" bis zu "Transformers": Hopkins Karriere in den 2010er-Jahren

Seit Beginn der 2010er-Jahren zeigt sich Anthony Hopkins weiter in guter Hollywood-Gesellschaft und im erfolgreichen Popcorn-Kino-Geschäft. Im Marvel-Blockbuster "Thor" (2011) spielt er den Göttervater Odin, ebenso in den Fortsetzungen "Thor – The Dark Kingdom" (2013) und "Thor: Tag der Entscheidung" (2017). Mit Bruce Willis dreht Hopkins 2013 die Action-Komödie "R.E.D.2", mit Mark Wahlberg den Science-Fiction-Film "Transformers: The Last Knight" (2017).

Anthony Hopkins' zweiter Oscar für das Demenz-Drama "The Father"

Mehr als 20 Jahre nach seiner letzten Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller in "Amistad" wird Anthony Hopkins 2020 erneut für einen Goldjungen nominiert: In dem Netflix-Drama "Die zwei Päpste" spielt er die Nebenrolle von Papst Benedikt XVI. Am Ende muss er sich jedoch Brad Pitt und seiner Darstellung in "Once Upon a Time in Hollywood" geschlagen geben.

Anthony Hopkins in "Die zwei Päpste"

Schon ein Jahr später darf sich Hopkins dann aber tatsächlich über einen weiteren Academy Award freuen: Für seine Rolle des Demenzpatienten Anthony in "The Father" erhält er einen Oscar als Bester Hauptdarsteller.

Das oscarprämierte Werk "The Father" mit Anthony Hopkins

Anthony Hopkins' Erfolge hinter der Kamera

Anthony Hopkins ist nicht nur als Schauspieler aktiv. 1996 verfilmt er das Theaterstück "Onkel Wanja" von Anton Tschechow. Bei dem Film "August" ist er nicht nur als Hauptdarsteller und Regisseur tätig, sondern steuert sogar den Soundtrack bei. Da geht noch mehr? Und ob: Regie, Titelrolle, Komposition und Drehbuch gehen bei dem experimentellen Spielfilm "Slipstream" (2007) auf Hopkins Kappe. Als Produzent verwirklicht er unter anderem den multinationalen Thriller "Blackway – Auf dem Pfad der Rache" (2015).

Sein kreatives Talent beweist Anthony Hopkins heute auch erfolgreich als Maler: Seine Kunstwerke zeigen Porträts und Landschaften. Eine besondere Ehre kommt dem Charakterdarsteller 1993 zuteil, als er von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen wird.

Anthony Hopkins, ein Mann der vielen Talente

Anthony Hopkins privat: Alkoholsucht und Asperger

Anthony Hopkins gerät jedoch nicht nur wegen seiner Erfolge als Schauspieler in die Schlagzeilen. Zwischen 1967 und 1975 leidet der Schauspieler unter zunehmenden Alkoholproblemen. Als Grund für die Sucht nennt er seinen Hang zum Einzelgänger-Dasein, welches nicht mit einer Karriere im Rampenlicht zusammenpasst. Erst durch die "Anonymen Alkoholiker" wird er 1975 trocken. Auch soll Hopkins an dem Asperger-Syndrom, einer autistische Entwicklungsstörung, leiden.

Seit dem 1. März 2003 ist Anthony Hopkins mit der Schauspielerin Stella Arroyave verheiratet. Sie ist seine dritte Ehefrau nach Jennifer Lynton (verheiratet von 1973 bis 2002) und Petronella Barker (verheiratet von 1967 bis 1972). Mit Baker hat Hopkins eine Tochter namens Abigail Hopkins, die 1968 geboren wurde. Eigenen Angaben zufolge hat Abigail jedoch seit etlichen Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater.

FAQ

Wo lebt Anthony Hopkins? Zusammen mit seiner dritten Ehefrau Stella Arroyave lebt Anthony Hopkins in Los Angeles. Seit 2000 besitzt er die amerikanische Staatsbürgerschaft, obwohl er in Wales geboren ist.

War Anthony Hopkins in "Spartacus"? Jein. 1960 kam "Spartacus" ohne Anthony Hopkins ins Kino. 1991 wird der Film restauriert und durch eine nicht verwendete Szene, in welcher Bisexualität in der Antike thematisiert wird, ergänzt. Da diese Szene tonlos gedreht wurde und der Darsteller Laurence Olivier bereits verstorben ist, synchronisiert Hopkins seinen Part nach.

Warum ist Anthony Hopkins ein Sir? 1987 wird Anthony Hopkins zum "Commander of the Order of the British Empire" ernannt. Im Februar 1993 wird er in Buckingham Palace zum Ritter geschlagen. Seither darf er sich "Sir" nennen.

Trivia

  • Im Laufe seiner Karriere steuert Anthony Hopkins einige denkwürdige Zitate bei. Eines der wohl bekanntesten: "Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf, euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit."
  • Als Kind will Anthony Hopkins Konzertpianist werden. Seine Leidenschaft für die Musik kann er später als Filmkomponist ausleben.
  • Von seiner Großmutter mütterlicherseits wird Anthony Hopkins oft "George" genannt. Sein Vater gibt ihm zudem den Spitznamen "Charlie".

Filme

  • The White Bus (1967)
  • Der Löwe im Winter (The Lion in Winter, 1968)
  • Hamlet (1969)
  • Krieg im Spiegel (The Looking Glass War, 1969)
  • Das Mörderschiff (When Eight Bells Toll, 1971)
  • Krieg und Frieden (War and Peace, Fernsehserie, 1972)
  • Das Mädchen von Petrovka (The Girl from Petrovka, 1974)
  • 18 Stunden bis zur Ewigkeit (Juggernaut, 1974)
  • Der Doktor und das liebe Vieh (All Creatures Great and Small, 1975)
  • Die Entführung des Lindbergh-Babys (The Lindbergh Kidnapping Case, 1976)
  • Unternehmen Entebbe (Victory at Entebbe, 1976)
  • Audrey Rose – das Mädchen aus dem Jenseits (Audrey Rose, 1977)
  • Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far, 1977)
  • Magic – Eine unheimliche Liebesgeschichte (Magic, 1978)
  • Alles Glück dieser Erde (International Velvet, 1978)
  • Der Elefantenmensch (The Elephant Man, 1980)
  • Jahreszeiten einer Ehe (A Change of Seasons, 1980)
  • Der Bunker (The Bunker, 1981)
  • Othello (1981)
  • Der Glöckner von Notre Dame (1982)
  • Die Bounty (The Bounty, 1984)
  • Im Schatten des Triumphbogens (Arch of Triumph, Fernsehfilm, 1985)
  • Die vielen Tode der Louise Jamison (Guilty Conscience, 1985)
  • Good Father – Liebe eines Vaters (The Good Father, 1985)
  • Zwischen den Zeilen (84 Charing Cross Road, 1987)
  • Der 10. Mann (The Tenth Man, 1988)
  • Alles nur Theater (A Chorus of Disapproval, 1988)
  • 24 Stunden in seiner Gewalt (Desperate Hours, 1990)
  • Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs, 1991)
  • Ein Manager mit Herz (Spotswood, 1991)
  • Große Erwartungen (Great Expectations, Sechsteiler, 1991)
  • Freejack – Geisel der Zukunft (Freejack, 1992)
  • Wiedersehen in Howards End (Howards End, 1992)
  • Bram Stoker's Dracula (Dracula, 1992)
  • Chaplin (1992)
  • Der Prozeß (The Trial, 1993)
  • ... und der Himmel steht still (The Innocent, 1993)
  • Was vom Tage übrig blieb (The Remains of the Day, 1993)
  • Shadowlands (1993)
  • Willkommen in Wellville (The Road of Wellville, 1994)
  • Legenden der Leidenschaft (Legends of the Fall, 1994)
  • Nixon (1995)
  • Mein Mann Picasso (Surviving Picasso, 1996)
  • August (August,1996)
  • Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund (The Edge, 1997)
  • Amistad (1997)
  • Die Maske des Zorro (The Mask of Zorro, 1998)
  • Rendezvous mit Joe Black (Meet Joe Black, 1998)
  • Instinkt (Instinct, 1999)
  • Titus (1999)
  • Mission: Impossible II (2000)
  • Der Grinch (How The Grinch Stole Christmas, Sprechrolle, 2000)
  • Hannibal (2001)
  • Hearts in Atlantis (2001)
  • Bad Company – Die Welt ist in guten Händen (Bad Company, 2002)
  • Roter Drache (Red Dragon, 2002)
  • Der menschliche Makel (The Human Stain, 2003)
  • Shortcut to Happiness – Der Teufel steckt im Detail (The Devil and Daniel Webster, 2003)
  • Alexander (2004)
  • Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn (Proof, 2005)
  • Mit Herz und Hand (The World's Fastest Indian, 2005)
  • Das Spiel der Macht (All the King's Men, 2006)
  • Bobby (2006)
  • Slipstream (2007)
  • Das perfekte Verbrechen (Fracture, 2007)
  • Die Legende von Beowulf (Beowulf, 2007)
  • The City of Your Final Destination (2009)
  • Where I Stand: The Hank Greenspun Story (2009)
  • Wolfman (2010)
  • Ich sehe den Mann deiner Träume (You Will Meet a Tall Dark Stranger, 2010)
  • Thor (2011)
  • The Rite – Das Ritual (2011)
  • 360 (2011)
  • Hitchcock (2012)
  • R.E.D. 2 (RED 2, 2013)
  • Thor – The Dark Kingdom (Thor: The Dark World, 2013)
  • Noah (2014)
  • Blackway – Auf dem Pfad der Rache (Blackway, 2015)
  • Kidnapping Freddy Heineken (2015)
  • Die Vorsehung (Solace, 2015)
  • Collide (2016)
  • Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption (Misconduct, 2016)
  • Westworld (Fernsehserie, seit 2016)
  • Transformers: The Last Knight (2017)
  • Thor: Tag der Entscheidung (Thor: Ragnarok, 2017)
  • King Lear (Fernsehfilm, 2018)
  • Die zwei Päpste (The Two Popes, 2019)
  • The Father (2020)
  • Elyse (2020)
  • The Virtuoso (2021)

Regie

  • August (1996)
  • Slipstream (2007)

Produktion

  • Blackway – Auf dem Pfad der Rache (Blackway, 2015)
  • Elyse (2020)

Komposition

  • Walzer "And the Waltz goes on" (1964)
  • Soundtrack zu "August" (1996)

Auszeichnungen

Oscar für "Das Schweigen der Lämmer" (1992) und "The Father" (2021), Golden Globe Award für sein Lebenswerk (2006) Emmy für "Die Entführung des Lindbergh-Babys" (1976) und "Der Bunker(" 1981), BAFTA für "Das Schweigen der Lämmer"(1992), "Was vom Tage übrig blieb" (1993), als Ehrenpreis (2008) und für "The Father" (2021), Europäischer Filmpreis für "The Father" (2021)

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