Ikonischer Bart, Hawaii-Hemd und Ferrari
"Magnum": Hier kannst du die Kult-Serie mit Tom Selleck kostenlos sehen!
- Aktualisiert: 13.09.2024
- 16:15 Uhr
- teleschau - Jürgen Winzer
Er hat den Schnauzbart zur Legende gemacht: Tom Selleck alias Privatdetektiv Thomas Magnum. In den 80ern kam niemand an ihm vorbei: Weder die Gauner in der TV-Serie "Magnum", die er im Alleingang aufmischte, noch die Millionen Zuschauer:innen weltweit, die 162 Folgen gebannt verfolgten.
Ein Klassiker zum Mitfiebern auf Joyn: "Magnum"
Im US-Original hieß die Serie "Magnum, P.I.", wobei P. I. für "Private Investigator", also Privatdetektiv, stand. Als solcher wird Thomas Magnum (Tom Selleck) von dem abgeschottet lebenden und niemals anwesenden Erfolgs-Schriftsteller Robin Masters als Sicherheitschef für sein Anwesen auf Hawaii engagiert. Magnum nistet sich im Gästehaus ein und darf den Ferrari nutzen. In den Episoden bekommt er es nicht nur mit etlichen Bösewichten bei seinen Ermittlungen zu tun, sondern vor allem mit Masters' Hausverwalter Jonathan Quayle Higgins III (John Hillerman).
Lust, reinzuschauen? Alle acht Staffeln von "Magnum" sind auf Joyn zu sehen:
Der Schnauzbart kam erst Mitte der 70er-Jahre in Mode
Dass "Magnum" so erfolgreich wurde, lag natürlich auch am Hauptdarsteller. Tom Selleck machte die Figur einzigartig und drückte der Serie seinen Stempel auf. Dabei wurde er bei der Premiere 1980 von den US-Kritiker:innen noch als "einer von vielen Burt-Reynolds-Nachahmern" madig gemacht.
Reynolds war Ende der 70er Jahre einer der größten Hollywood-Stars. Drei seiner Spätwerke kannst du auf Joyn sehen: "Bean - Der ultimative Katastrophenfilm" (1997), "Category 5" (2014) und "For Sale - Haus mit Pool und Leichen" (2015).
Der Vergleich mit Burt Reynolds lag tatsächlich nahe. Beide waren durchtrainierte Erscheinungen und hätten auch als Sportler Karriere machen können: Reynolds hatte ein Football-Stipendium, Selleck eins in Basketball. Und beide trugen Schnauzbart. Selleck allerdings erst seit Mitte der 70er Jahre. Es gibt tatsächlich Bilder aus frühen Filmen, in denen er "oben ohne" zu sehen ist.
"Magnum" verhinderte, dass Tom Selleck "Indiana Jones" wurde
Den Zuschauer:innen der Serie waren die spöttischen Kommentaren der Kritiker:innen egal. "Magnum" wurde schnell zum Erfolg, Selleck ein echter Publikumsliebling. Er wurde (wie auch sein "Gegenspieler" Hillerman) mit je einem Golden Globe und einem Emmy ausgezeichnet. Vor allem bei den weiblichen Zuschauer:innen kam Selleck gut an. So wurde er sowohl als "Sexiest Man of America" ausgezeichnet als auch mit dem Titel "God's Gift to Women" (Gottes Geschenk an die Frauen) geehrt.
Magnum öffnete Selleck, der vorher nur Nebenrollen gespielt hatte, die Tür zu Ruhm und Reichtum. Nur einmal stand ihm sein Magnum im Weg. Steven Spielberg hatte Selleck nämlich als seine erste Wahl als "Indiana Jones" auserkoren. Leider gab ihn der "Magnum"-TV-Sender CBS aber nicht für die Kinoproduktion frei - und Harrison Ford erhielt den Job.
Zwei kultige Streithammel: Magnum gegen Hausverwalter Higgins
Die Bilder von Hawaii brachten die Träume der Zuschauer:innen vom Luxus-Urlaub in die Wohnzimmer. Und mit dem kraftprotzigen, aber tollpatschigen Magnum war ein Held mit Schwächen zu sehen, der sich selbst nicht zu ernst nahm. Was ihn beim Publikum authentisch wirken ließ. Magnum leistete sich diverse Laster und tappte gern in Fettnäpfchen. Vorzugsweise kam ihm dabei Higgins in die Quere.
Das teilweise brüllend komische Duell der beiden so gegensätzlichen Figuren setzte neue Maßstäbe. Auf der einen Seite Higgins, britischer Ex-Offizier und Mitglied der gehobenen Gesellschaft, stets ordentlich, konservativ und in Reithosen gekleidet, über Anstand, Pünktlichkeit und Hochkultur schwadronierend. Auf der anderen Seite Magnum, der in den Tag hinein schlief, sich Frauengeschichten leistete, nur Hawaii-Hemden und Baseballcap trug und Düsseldorfer Altbier trank. Higgins beleidigte Magnum oft als "verantwortungsloser Cretin". Der zertrampelte als Revanche die Rosenbeete oder lästerte über Higgins Hunde, die Dobermänner Zeus und Apollo.
Glück für Ferrari: Porsche lehnte die "Magnum"-Anfrage ab
Vieles am Serienerfolg war trotzdem dem Zufall geschuldet. So wurde die Serienstory nur deshalb auf Hawaii angesiedelt, weil CBS schon ein komplettes Setting vor Ort hatte. Für "Magnum" wurden Drehstätten und Logistik genutzt, die vorher bei "Hawaii 5.0" zum Einsatz gekommen waren.
Auch der rote Ferrari 308 GTS, als "Magnum-Ferrari" Kult geworden, war nur zweite Wahl. Zuerst fragten die Produzent:innen bei Porsche an. Das deutsche Unternehmen wollte aber kein Sondermodell seines 928-ers anfertigen. Die Produzent:innen wünschten für Kameraaufnahmen aus der Luft ein besonders großes Schiebedach. Das war Porsche zu lästig. Ferrari schlug zu - mit Erfolg. Die Verkaufszahlen stiegen! Ferrari war so begeistert, dass die italienische Nobelhobel-Firma über die Jahre 17 Fahrzeuge für den Einsatz sponserte.
Trotzdem kamen deutsche Autos zum Einsatz. Neben einem Audi 5000 S fuhren ein VW Bulli und ein VW Golf Cabriolet über die Insel, ebenso ein Mercedes-Benz 450SL von Magnums Kumpel Rick Wright. Und sogar Porsche sah seinen Fehler ein und stellte später Magnums Freundin, Staatsanwältin Carol Baldwin, einen Porsche 944 zur Verfügung. In einer Folge war sogar der einst verweigerte Porsche 928 zu sehen - als Fahrzeug, aus dem Magnum und Higgins bei einer Verfolgungsjagd beschossen werden.
"Magnum": Ein tolles Gesamtpaket machte die Serie zum Kult-Erfolg
Tolle Besetzung, gute Scripts, grandiose Location, erstklassiger Humor, trotzdem spannende Fälle mit Tiefgang und Action. Das "Gesamtpaket" machte "Magnum" zum einzigartigen und nachhaltigen Erfolg. Die Fans hielten ihrem Magnum auch über das Ende der Serie hinaus die Treue. Zwar wurde der nach dem Ende der achten Staffel geplante Kino-Film (leider) nie realisiert. Aber es war auch die Fantreue, die dafür sorgte, dass es 30 Jahre nach dem Serien-Aus zu einem Serien-Revival kam. "Magnum P.I." ging 2018 erneut an den Start, jetzt mit Jay Hernández in der Titelrolle.
Das Comeback schaffte es immerhin auf fünf Staffeln und insgesamt 96 Episoden.
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