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Der berüchtigte Ausbrecherkönig

Detlef Kowalewski

  • Veröffentlicht: 09.09.2022
  • 16:09 Uhr
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Für ihn schien keine Mauer zu hoch, kein Kamerasystem sicher genug und kein Fluchtweg zu riskant zu sein: Das Leben des berüchtigtsten Ausbrecherkönigs Deutschlands liest sich wie das Drehbuch von "Catch Me If You Can".

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Vom siebten Rocker-Himmel ins Kölner Klingelpütz

In den 80er-Jahren hätte es eigentlich nicht besser laufen können: Mit seiner Heavy-Metal-Band stand Detlef Kowalewski kurz vor dem Durchbruch und betrieb ganz nebenbei einen der größten und erfolgreichsten Clubs Kölns. Eine Ehefrau und drei gemeinsame Söhnen bedeuteten auch privat pures Glück für den gebürtigen Dormagener. Doch der tiefe Fall ließ nicht lange auf sich warten.

Auch wenn Kowalewski selbst nie mit Drogen gehandelt haben soll, rückte er wegen seines massiven Konsums und seines Umfelds in den Fokus der Ermittler:innen. Der Richter drohte mit 15 Jahren Haft. Unmittelbar nach seinem Besuch beim Haftrichter im Kölner Hochsicherheitsgefängnis schmiedete Kowaleski erste Ausbruchspläne.

Wie Rauch, den man mit den Händen fangen will

Mit einem Apfelsinennetz, einem Besenstiel und der Hilfe einiger Mitinsassen gelang ihm dreieinhalb Monate später seine erste Flucht. Seine gesamte Familie folgte dem Flüchtigen unter falschen Namen nach Amsterdam.

Kurze Zeit darauf wurde er dort erneut verhaftet und in die niederländische Strafanstalt Hoorn gebracht. Die Mauern des zu dieser Zeit sichersten und modernsten Gefängnisses Europas, konnten Kowalewski jedoch nicht länger als fünf Wochen halten.  

Segel setzen in Richtung Hölle auf Erden

Ohne jemals zuvor gesegelt zu sein, kaufte die Familie ein Schiff und trat die Flucht über den Atlantik in Richtung USA an. In Brasilien angekommen geriet der Ausbrecherkönig jedoch in Konflikt mit einem brutalen Drogen-Kartell und wurde daraufhin von den brasilianischen Behörden festgesetzt.

Brutale Verhörmethoden, unmenschliche Zustände im Vollzug und die ständige Angst um sein Leben machten den brasilianischen Knast zur Hölle auf Erden für Kowalewski. Nach mehrfachen Mordanschlägen in dem Gefängnis wurde schließlich das deutsche Konsulat auf den Inhaftierten aufmerksam.

Zurück in Deutschland saß er als verurteilter Verbrecher siebeneinhalb Monate im offenen Vollzug ab und ging schließlich als freier Mann. Heute arbeitet der inzwischen 63-Jährige als internationaler Tätowier-Künstler und veröffentlichte 2017 ein Buch über seine Geschichte als berüchtigter Ausbrecherkönig.

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