Gaming
Free-to-play-Games: Warum kostenlose Spiele gar nicht kostenlos sind
- Veröffentlicht: 06.05.2022
- 08:45 Uhr
- Claudia Frickel
Monster jagen, Fantasy-Welten erkunden und Rätsel lösen - und das, ohne dafür zu bezahlen: Das geht mit Free-to-play-Games. Für die Spielefirmen sind die Titel trotzdem eine Goldgrube. Wie das funktioniert und auf welche Fallen du achten solltest.
Free to play: Das musst du dazu wissen
Zocken, ohne dafür zu bezahlen: Dafür sind Free-to-play-Spiele (F2P) da. Du lädst sie kostenlos auf Spielkonsole, Computer oder Mobilgerät herunter.
Ein Free-to-play-Game kannst du meist problemlos bis zum Ende spielen - wenn du Geduld hast und nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen willst.
Denn oft stößt du schnell an Grenzen - und bist gegenüber anderen Spieler:innen im Nachteil. Besonders bei Multiplayer-Games ist das ein Hindernis.
Obwohl die Games gratis sind, verdienen Spielefirmen viel Geld mit ihnen: Unter den zehn umsatzstärksten Titeln im Februar in Deutschland waren acht free-to-play – und zwar auf Platz eins bis acht.
Oft wirst du zu In-Game-Käufen animiert. Verbraucherschützer:innen warnen deshalb vor Abzocke bei manchen Spielen. Einige F2P-Games kannst du aber unbesorgt kostenlos spielen - ohne versteckte Kosten.
Diese Games sind free to play
- Ob PUBG: Battlegrounds, Guild Wars 2 oder Genshin Impact: Unzählige Videospiele gibt es mittlerweile free to play.
- Das größte ist aber Fortnite. Mehr als acht Milliarden Euro Umsatz machte die Spielefirma Epic Games damit in zwei Jahren - obwohl es kostenlos ist.
- Einige der F2P-Games waren früher Bezahltitel, zum Beispiel das Autoballspiel Rocket League. Kostete das Fußballspiel PES noch fast 60 Euro, ist der Nachfolger eFootball 2022 gratis.
- Manchmal handelt es sich auch um Ableger bekannter, kostenpflichtiger Spiele - so wie das Battle-Royale-Videospiel Call of Duty: Warzone oder der Shooter Halo Infinite Multiplayer.
- Unter den umsatzstärksten F2P-Games im Februar sind aber vor allem Casual Games für Smartphones. Die Top 5 von „game", dem Verband der deutschen Games-Branche, sind: CoinMaster, GardenScapes - New Acres, Clash of Clans, State of Survival und Fishdome - Deep Dive.
Wie verdienen die Firmen bei Free-to-Play-Games Geld?
🤑 Alle Spielefirmen müssen mit ihren Titeln Geld verdienen, ob sie etwas kosten oder nicht.
💳 F2P-Spiele animieren dich darum häufig dazu, etwas auszugeben, um schneller voranzukommen. Das erledigst du über In-Game- bzw. In-App-Käufe.
🪙 Da es sich meist um geringe Beträge handelt, ist die Hemmschwelle niedrig. Allerdings können sich die Ausgaben schnell summieren. Kaufst du Items über eine In-Game-Währung, die du mit echtem Geld bezahlst, kannst du schnell den Überblick verlieren.
🏆 Besonders gefährlich wird es, wenn du nicht gewinnen kannst, ohne etwas zu bezahlen. Diese Spiele heißen Pay-to-win-Games.
📲 Bei einigen F2P-Games blenden die Hersteller Werbung in Pop-ups oder Chats ein, um Einnahmen zu erzielen.
📃 Verbraucherschützer:innen geben zu bedenken, dass du dich für jedes Free-to-Play-Spiel registrieren musst. Du hinterlässt also verschiedene persönliche Daten bei der Spielefirma.
Wofür musst du in den kostenlosen Spielen zahlen?
⚔ Kaufen von In-Game-Items: Du kannst zwar Free-to-Play-Games kostenlos spielen. Aber wenn du eine bessere Rüstung, eine stärkere Waffe oder zusätzliche Fähigkeiten für deinen Charakter willst, musst du dafür oft bezahlen.
⏰ Aufheben von Einschränkungen: In manchen Spielen kannst du weniger Ausrüstung tragen, kommst langsamer voran oder musst warten, nachdem du an einer Aufgabe gescheitert bist. Wenn du bezahlst, fällt das weg.
🚪 Zusätzliche Spielinhalte: Willst du höhere oder zusätzliche Levels erreichen, musst du in vielen F2P-Games ebenfalls zahlen. Berüchtigt sind auch Lootboxen: Du kaufst eine virtuelle Schatzkiste, weißt aber nicht, was drin ist.
💰 Beschaffen von In-Game-Währung: In vielen Titeln gibt es eigene Währungen. Die Münzen oder Rohstoffe verdienst du nach und nach und holst dir anschließend andere Items. Die Bezahlmittel kannst du auch kaufen - mit echtem Geld.
💶 Abschließend von Abos: In einigen Free-to-play-Spielen kannst du alle Funktionen freischalten, wenn du monatlich zahlst.
Fünf kostenlose Spiele, die sich über Spenden finanzieren
Fünf kostenlose Spiele, die sich über Spenden finanzieren
Hier findest du die komplett kostenlosen Free-to-play-Games
Free to play: Die Vorteile für Gamer:innen
- Free-to-play-Spiele können für dich Vorteile haben - wenn du dich nicht dazu verleiten lässt, Geld zu zahlen.
- Du kannst direkt einsteigen, ohne ein Game zu kaufen. Wenn es dir nicht gefällt, hörst du einfach wieder auf.
- Vor allem für Gelegenheitsspieler:innen kann es praktisch sein, wenn sie Games auf diese Weise testen.
- Gerade bei Online-Multiplayer-Games erweitert sich die Community, wenn die Titel nichts kosten. Du findest also oft mehr Mitspieler:innen oder Gegner:innen.
Die Verbraucherzentralen raten: So schützt du dich vor Kostenfallen bei In-App-Käufen
🪙 Prüfe vor der Installation, ob fürs Weiterkommen In-Game-Käufe zwingend notwendig sind. Schau dazu in die Beschreibung und Bewertungen.
📱 Achte darauf, welche Berechtigungen eine Game-App fordert und welche Daten du bei der Registrierung angeben sollst.
💳 Speichere keine Zahlungsinformationen wie deine Kreditkarte in In-Game-Shops, denn das erleichtert Käufe. Nutze lieber Prepaid-Karten, damit du nicht mehr ausgibst, als du willst.
🤐 Schütze Kaufvorgänge in den App Stores mit einem Passwort. So verhinderst du, dass du unabsichtlich etwas kaufst. Auf iPhone und iPad kannst du In-App-Käufe ganz deaktivieren.
💻 Auch bei Computer- und Konsolenspielen kannst du In-Game-Käufe einschränken - zum Beispiel mit einem Gastprofil für Kinder, das sie verbietet.