Computerspiele
Schwere Games wie "Elden Ring": Warum wir uns das antun
- Veröffentlicht: 25.02.2022
- 17:45 Uhr
- Claudia Frickel
Zum 100. Mal hat der Endboss dich besiegt und trotzdem versuchst du es nochmal. Schwere Games wie das neue "Elden Ring" üben auf manche eine große Faszination aus, andere finden sie frustrierend. Was macht den Reiz aus, und was sind die schwierigsten Spiele aller Zeiten?
Schwere Games: Das musst du dazu wissen
Nachdem der Elden Ring zerbrochen ist, bricht im Zwischenland Chaos aus. Als Hauptfigur musst du die Ringfragmente finden und unzählige Gegner bekämpfen. Das ist die Story des neuen Spiels "Elden Ring".
Das Besondere an dem Action-Rollenspiel aus dem Dark-Fantasy-Genre: Schon vor dem Erscheinen gilt das Game als extrem schwer. Das Studio From Software ist berüchtigt dafür, sehr knifflige Spiele herauszubringen, zum Beispiel "Dark Souls".
Die herausfordernden Spiele sind umstritten: Die einen lieben sie, gerade weil sie kaum zu schaffen sind. Die anderen halten sie für absichtlich frustrierend und wollen sich das nicht antun.
Aber was macht den Reiz schwerer Games aus? Warum sind sie überhaupt so schwierig und welche anderen herausfordernden Spiele gibt es?
Schwierige Spiele: Gratwanderung zwischen Spaß und Herausforderung
❓ In jedem Computerspiel gibt es Stellen, die komplex sind. Das ist der Sinn der Sache: Du musst die Lösung zuerst herausfinden - egal, ob du Gegner:innen bekämpfst oder Rätsel knackst.
🎮 Würdest du alles gleich meistern, wäre das ziemlich langweilig. Bei der Videospiel-Entwicklung geht es darum, die richtige Mischung aus Spaß und Herausforderung zu finden.
⏱ Du musst zuerst scheitern, um mit Übung immer besser zu werden. In Action-Adventures wie "The Legend of Zelda" etwa trittst du 5-mal, 10-mal oder öfter gegen manche Bosse an, bevor du sie besiegst. In Jump'n'Runs wie "Super Mario" hüpfst und schwingst du dich mehrfach durch manche Level, bis du das richtige Timing draufhast.
📖 Die meisten Games bewahren dich vor zu viel Frustration - du sollst ja Lust haben, weiterzuspielen. Dafür sorgen zum Beispiel Tutorials und Möglichkeiten zum Zwischenspeichern. Manchmal kannst du den Schwierigkeitsgrad sogar selbst aussuchen, etwa bei „Super Mario Kart“.
🗡 Viele Spielereihen sind im Laufe der Zeit zugänglicher geworden. Bei Nintendos "The Legend of Zelda" etwa musstest du früher bestimmte Punkte erreichen, um zu speichern. Im aktuellen Teil „Breath of the wild“ sicherst du deinen Fortschritt, wann immer du willst.
Was macht manche Games so schwer?
😤 Manche Games sind extrem schwer. Ständig stirbt dein Charakter - und du musst immer und immer wieder von vorne anfangen. Nicht 10-mal, sondern vielleicht 100-mal, bevor du endlich weiterkommst - ein kleines Stück.
⏰ Oft verlierst du auch wichtige Errungenschaften, für die du viele Stunden gespielt hast.
🤔 Tutorials und Hilfen gibt es nicht, du wirst oft mitten in die Welt geworfen. Noch dazu ist die Story manchmal verwirrend und das Gameplay komplex. Das ist zum Beispiel beim Klassiker "Dark Souls" so. Du musst ohne Karte oder Anleitung klarkommen, die anderen Charaktere im Spiel geben dir auch keine Tipps.
😍 Fans spielen diese Spiele gerade, weil sie so komplex und frustrierend sind. Für sie haben die Titel Kultfaktor.
😅 Möchtest du es schwer haben, kannst du freiwillig auch viele sonst eher zugängliche Spiele herausfordernder machen: Sie haben einen sogenannten Hardcore-Modus: Stirbt deine Figur, fängst du ganz von vorn an. Den Modus findest du beispielsweise bei "Horizon Forbidden West", "God of War" oder "Minecraft".
Warum sind schwierige Spiele so reizvoll?
- "Mir ist klar, dass wir Spiele mit einem hohen Maß an Herausforderung anbieten", sagte Hidetaka Miyazaki in einem Interview mit dem PlayStation-Blog. Er ist beim Game-Studio From Software für Spiele verantwortlich, die zu den schwersten überhaupt zählen – von "Elden Ring" bis "Demon's Soul/Dark Souls".
- "Wir gestalten sie aber so, dass es erfüllend ist, sie zu meistern", ergänzt Miyazaki. "Spieler:innen sollen gerissen vorgehen, das Spiel studieren, sich merken, was passiert, und aus ihren Fehlern lernen."
- Wichtig sei aber, dass die Spiele nie unfair seien. Gamer:innen müssten eine echte Chance haben. Und tatsächlich gewinnen die übermächtigen Gegner:innen in seinen Titeln immer nur dann, wenn Spieler:innen unvorsichtig waren oder kein gutes Timing hatten.
- Die Herausforderung ist also, sich etwas zu erkämpfen, was viele andere nicht schaffen werden. Und das ist auch die Belohnung - es doch noch gemeistert zu haben.
- Fortgeschrittene Spieler:innen können sich mit dem Zocken von schweren Games außerdem von Gelegenheits-Gamer:innen abgrenzen.
Warum Spiele früher oft herausfordernder waren
💰 Früher waren Spiele noch aus anderen Gründen schwierig. Zum einen hat die Herausforderung etwas mit dem Zocken in Spielhallen zu tun. Nach jedem Scheitern fingst du neu an - und musstest wieder Münzen einwerfen.
🕹 Bei vielen Games auf frühen Spielkonsolen wie dem Nintendo Entertainment System (NES) konntest du nicht oder selten speichern. Manche Entwickler:innen machten die Titel extra schwer, damit Spieler:innen dranblieben.
🎮 Viele schwierige Spiele-Klassiker kannst du immer noch zocken - zum Beispiel einige herausfordernde Nintendo-Titel. Du lädst sie über die Switch-Konsole herunter.