Die Macht von Prominenten
Trump vs. Popstar: Kann Taylor Swift die US-Wahl beeinflussen?
- Aktualisiert: 01.02.2024
- 17:12 Uhr
- Stefan Kendzia
Der Ausgang der anstehenden US-Präsidentschaftswahl wird von vielen mit einem unguten Gefühl erwartet. Dabei stellt sich immer wieder die Frage: Können Mega-Stars wie Taylor Swift die Wahl beeinflussen?
Das Wichtigste in Kürze
Die Republikaner machen sich anscheinend Sorgen, dass sich Taylor Swift im US-Wahlkampf für die Demokraten stark machen könnte.
Swift als "Person des Jahres 2023" in den USA hat einen nicht geringen Einfluss gerade auf die Wählerschaft der unter 35-Jährigen.
Der Einfluss wäre immens - denn insgesamt werden 41 Millionen Mitglieder der Generation Z wahlberechtigt sein.
Taylor Swift ist keine Politikerin. Dennoch hat sie aufgrund ihrer Popularität und Bekanntheit einen Einfluss auf das Wahlverhalten. Eine aktuelle Umfrage des US-Nachrichtenmediums "Newsweek" will dazu eine Antwort gefunden haben.
Im Video: Verschwörungserzählungen um Taylor Swift - Republikaner fürchten um US-Wahlen
Verschwörungserzählungen um Taylor Swift: Republikaner fürchten um US-Wahlen
Trump ist berühmter als Swift - sagt er
Auch wenn Donald Trump in einem Interview mit "Rolling Stone" behauptet, berühmter als Taylor Swift zu sein, zeigt er doch wieder nur seine narzisstische Seite. Ob er will oder nicht - die Pop-Ikone ist laut US-Magazin "Time" die Person des Jahres 2023. "Niemand anderes auf diesem Planeten kann heutzutage so viele Menschen so gut bewegen", wie das Magazin seine Entscheidung begründete. Und genau das macht wohl Angst - sonst würde sich der Ex-Präsident wohl kaum zu irgendeinem Vergleich mit dem 43 Jahre jüngeren Weltstar hinreißen lassen.
Dabei bleibt es nicht bei Vergleichen: Eine Donald Trump nahestehende Quelle soll gesagt haben, dass Trump-Verbündete sogar einen "heiligen Krieg" gegen den Pop-Megastar führen wollen, sollte sie bei den Wahlen 2024 öffentlich die Demokraten unterstützen. Interessant dabei ist eine exklusive Umfrage von Redfield & Wilton Strategies für "Newsweek": 18 Prozent der Wähler:innen sagen, dass sie "wahrscheinlicher" oder "erheblich wahrscheinlicher" für einen von Swift unterstützten Kandidaten stimmen würden. "Sie hat die Populärkultur, den Sport und die Wirtschaft ganzer Regionen der USA beeinflusst", sagte Kommunikationsberater James Haggerty gegenüber Newsweek. "Warum also nicht Politik und Wahlen?"
Die Macht von Prominenten bei Wahlen ist gewachsen
Dass Trump sich nicht völlig zurücklehnen kann, scheint ihm aufgrund seiner Äußerungen wohl selbst nicht verborgen geblieben zu sein. "Die Macht von Prominenten bei Wahlen ist gewachsen, weil die Macht von Prominenten selbst gewachsen ist", sagte Haggerty. "Medien und soziale Medien sind heute der zentrale Organisationsrahmen im Leben vieler Amerikaner. Und in einer Welt voller Botschaften sind es die Stimmen von Prominenten, die wirklich Anklang finden." Und da Trump selbst ein medialer Promi war und ist, weiß er, was Taylor Swift "anrichten" könnte.
Swift hätte laut der Umfrage den größten Einfluss auf die jungen Wähler: Etwa drei von zehn Amerikanern unter 35 Jahren gaben an, dass sie eher für einen von Swift unterstützten Kandidaten stimmen würden. Bei einer Wahl, bei der die Jugendwahl der Schlüssel zum Gewinn des Weißen Hauses sein dürfte, ist Swifts Einfluss umso wichtiger: Immerhin werden rund 8 Millionen Neuwähler:innen einen Einfluss auf die US-Wahl haben - insgesamt werden 41 Millionen Mitglieder der Generation Z wahlberechtigt sein.
Swift kritisierte Trump hart und öffentlich
Dass Swift Biden unterstützen könnte, sei nicht von der Hand zu weisen. Immerhin hatte sie Trump während der Wahl 2020 mehrmals öffentlich kritisiert und ihm vorgeworfen, "unverhohlen zu betrügen und das Leben von Millionen Amerikanern zu gefährden", nachdem die Trump-Regierung versucht hatte, die Briefwahl inmitten der COVID-19-Pandemie zu verhindern.
Obwohl Swift besonders von jungen Amerikanern verehrt wird, sind die tatsächlichen Auswirkungen einer möglichen Unterstützung nicht bekannt. Allerdings wäre Swift nicht der erste Superstar, der durch die Unterstützung eines Präsidentschaftskandidaten auffällt. "Wir wollen glauben, dass sie es beeinflussen können", sagte er. "Wir wollen an die Macht der Berühmtheit glauben, auch wenn nicht klar ist, ob sie sich tatsächlich in einem tatsächlichen Wahlerfolg niederschlägt. Es gibt viel Wunschdenken", so Keir Keightly, außerordentlicher Professor für Medienwissenschaften an der University of Western Ontario.
- Verwendete Quellen:
- Newsweek: "Can Taylor Swift Sway the 2024 Election?"
- Rolling Stone: "Trump-Verbündete kündigen "Heiligen Krieg" gegen Taylor Swift an"
- Time: "Person of the year - Taylor Swift"