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Geliebte war wohl FSB-Mitarbeiterin

Tod des Tengelmann-Erben nur inszeniert? Geheime Telefondaten befeuern Verdacht

  • Aktualisiert: 12.12.2023
  • 13:51 Uhr
  • Michael Reimers
Karl-Erivan Haub war 2018 bei einem Skiausflug am Matterhorn verschwunden.
Karl-Erivan Haub war 2018 bei einem Skiausflug am Matterhorn verschwunden.© Reuters/:newstime

Im April 2018 verschwindet der Milliardär Karl-Erivan Haub spurlos bei einer Skitour in den Alpen. Schon kurz darauf keimt der Verdacht auf, er könnte seinen Tod nur inszeniert haben. Neue Erkenntnisse eines Rechercheteams nähren diese Annahme.

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Mehr als fünf Jahre nach seinem Verschwinden in den Schweizer Alpen häufen sich die Rätsel um den Tod des erfahrenen Skiläufers Karl-Erivan Haub. Zuerst berichtete ein Rechercheteam von RTL, ntv und "Stern", dass deutsche Behörden von dubiosen Russland-Verbindungen der Familie Haub gewusst haben sollen.

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Jetzt sollen offenbar Einblicke in die Geheimpapiere, die das Rechercheteam der Nachrichtenplattform "Focus Online" gewährte, zeigen, dass sich die Telefonaktivität zwischen dem Tengelmann-Erben und seiner angeblichen russischen Geliebten Veronika E. häuften, je näher sein Verschwinden in Zermatt rückte.

Haubs angebliche Geliebte eine FSB-Mitarbeiterin

Am Vorabend habe sein Telefonat nach St. Petersburg sogar eine Stunde gedauert, heißt es in dem Bericht. Nach den Erkenntnissen der Tengelmann-Ermittler soll Veronika E. für den russischen Geheimdienst FSB tätig gewesen sein. Wenige Tage nach Haubs Verschwinden hätten außerdem Mitglieder des FSB im Hotel in Zermatt eingecheckt.

Die beiden Verdächtigen, die deutsche Pässe besessen und ausländische Namen getragen haben sollen, hätten sich als Paar ausgegeben und während ihres Aufenthalts hauptsächlich den Krisenraum der Familie Haub im Hotel beobachtet. Aufgrund guter Verbindungen zu verschiedenen Geheimdiensten hätten die Tengelmann-Ermittler offenbar später erfahren, dass es sich bei dem verdächtigen Paar um Mitglieder des russischen Geheimdienstes FSB gehandelt haben soll.

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Staatsanwaltschaft ermittelt nicht

Die Informationen stammen laut Bericht aus einem Gesprächsprotokoll eines Anwalts der Familie, das er im Dezember 2020 mit den beiden Chefermittlern geführt habe. Der Anwalt soll zudem berichtet haben, dass das FSB-Paar kurz vor seiner Ankunft in Zermatt Kontakt mit Georg Haub gehabt hatte - dem mittleren der drei Haub-Brüder.

Das Bizarre: Die Staatsanwaltschaft Köln hat laut Bericht trotz Indizienlage nie die Ermittlungen aufgenommen. Angeblich aus "Mangel an Beweisen", so das Rechercheteam gegenüber "Focus Online" – obwohl sämtliche Rechercheunterlagen zur Verfügung gestellt worden seien. 

Karl-Erivan Haub, Mitbesitzer des Handelskonzerns Tengelmann, war am 7. April 2018 in Zermatt allein zu einer Skitour aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Die Familie geht davon aus, dass der damals 58-Jährige am Klein Matterhorn tödlich verunglückte. 

  • Verwendete Quellen:
:newstime
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