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Elektrostimulationstraining: Was man wissen sollte

EMS-Training: Wie gefährlich oder effektiv ist es wirklich?

  • Veröffentlicht: 11.02.2022
  • 16:02 Uhr
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© ProSieben

So kurz wie möglich trainieren, ohne dabei an Effektivität einzubüßen? Das verspricht das EMS-Training. Hier erfährst du alles, was du zu dieser Trainingsmethode wissen musst.

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EMS-Training Definition: Was ist das eigentlich?

EMS ist die Abkürzung für Elektro-Myo-Stimulation, bei der elektrische Impulse deine Muskulatur sowie die einzelnen Muskelfasern gezielt von außen ansteuern. Doch was genau bedeutet das?

Dieses Prinzip gibt es eigentlich schon seit den 1970er-Jahren und war früher unter dem veralteten Begriff der Reizstromtherapie bekannt. Dabei werden rund 90 Prozent deiner Muskelgruppen gleichzeitig stimuliert und das circa 85 Mal pro Sekunde. Das Ziel ist es, eine intensive Muskelanspannungzu erreichen, auf diese Weise dein gesamtes Training zu unterstützen und die Effektivität zu steigern.

Durch Ganz- oder Teilkörperwesten, die mit feuchten Pads ausgestattet sind, gelangt der Strom über die Haut bis hin zu den Nervenenden. Was besonders wichtig dabei ist: Das EMS-Training sollte nicht zu lange dauern und die Anwendung nur unter den Augen von geschultem, kompetentem Personal erfolgen. Andernfalls kann es zu gesundheitsschädigenden Folgen kommen. Mehr dazu gleich.

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EMS-Training Kosten: Mit welchen Preisen musst du rechnen?

Die Kosten für EMS-Training können von Studio zu Studio variieren und sehr unterschiedlich ausfallen. Beispielsweise gibt es Fitness Center, die betreute Kurse für EMS anbieten und der Preis durch den Mitgliedsbeitrag gedeckt wird, bei einigen fallen dennoch Extrakosten an. Außerdem gibt es Studios, die sich auf EMS-Training spezialisiert haben.

Hier kannst du für eine Trainingseinheit von 20 Minuten mit einer Preisspanne zwischen 20 Euro und 50 Euro rechnen. Darin sind allerdings häufig auch persönliche Trainingspläne oder Ernährungstipps enthalten, die die Trainer auf die jeweiligen Bedürfnisse und Ziele abstimmen.

Und es gibt noch eine gute Nachricht: Einige Krankenkassen unterstützen dich und übernehmen einen Teil der Kosten für das EMS-Training. Dazu musst du dich einfach bei deiner Krankenkasse informieren, die dortigen Mitarbeiter:innen helfen dir weiter.

Anwendung: Wie effektiv ist EMS wirklich?

Eine EMS-Trainingseinheit dauert in der Regel 20 Minuten, empfohlen sind ein bis zwei Trainingseinheiten pro Woche. Doch reicht diese verhältnismäßig kurze Zeit wirklich dafür aus, die eigenen Trainingsziele zu erreichen? Ja, vorausgesetzt, es wird richtig trainiert.

Während der Stromzufuhr absolvierst du Übungen und bringst deinen Körper in bestimmte Positionen, die gehalten werden müssen. Somit kannst du binnen kürzester Zeit ganzheitlich und gelenkschonend trainieren. Du möchtest abnehmen, dein Bindegewebe straffen oder Muskeln aufbauen? Dies alles besprichst du vor Trainingsbeginn mit deinem Trainer.

Zudem ist die Effektivität noch von weiteren Faktoren abhängig. Jeder Körper ist anders und reagiert unterschiedlich, auch auf das EMS-Training. Laut verschiedener Studien kannst du mit EMS bis zu 500 Kalorien verbrennen – in nur einer einzigen Trainingseinheit. Teste es aus und entscheide dann, wie gut du damit klarkommst und wie effektiv es für dich ist.

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Risiken und Folgen: So schädlich kann EMS sein

Die Länge der Workouts beinhaltet das größte Risiko beim EMS-Training und kann unter Umständen sogar schädlich sein. Dr. med. Stefan Knecht, Chefarzt der St. Mauritius-Therapieklinik für Neurologie in Meerbusch und Pressesprecher der DGKN (Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung) erklärt: "Der geringe Aufwand ist tückisch und kann dazu verleiten, häufiger oder ausgiebiger zu trainieren als empfohlen."

Zudem sei das Personal in Fitnessstudios oft nicht ausreichend geschult, um Belastungen richtig einzuschätzen. Darüber hinaus seien Nierenschäden möglich, wenn man es mit dem Elektro-Turnen übertreibt. Laut Wissenschaftlern der Sporthochschule Köln schüttet der Körper in diesem Fall vermehrt Creatin-Kinase aus. Dieser Anstieg ist beim EMS-Training bis zu 18 Mal höher als bei Standard-Trainings.

Deshalb unser Tipp: Setze dir bewusste Grenzen beim Training, achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und konsultiere umgehend einen Arzt, falls Schmerzen, Schwindel und Herzprobleme auftreten sollten. Übrigens: Das EMS-Training ist nichts für Patienten mit chronischer Herzschwäche oder Epilepsie. Auch bei anderen Krankheiten ist es ratsam, zuerst einen Arzt zu konsultieren und das abzuklären.

Vorher vs. Nachher mit EMS: So lange musst du für den Erfolg trainieren

Der Vorher-Nachher-Effekt fällt bei jedem anders aus, da, wie erwähnt, jeder Körper unterschiedlich auf das EMS-Training reagiert. Hinzu kommt, dass auch Essgewohnheiten und die generelle Bewegung eine große Rolle spielen. Sofern du regelmäßig trainierst, ist es durchaus möglich, innerhalb von 8 - 12 Wochen die ersten Trainingserfolge an deinem Körper zu sehen.

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EMS-Training für Zuhause: So kannst du unkompliziert trainieren

EMS-Training für Zuhause? Das geht? Auf jeden Fall! Allerdings solltest du das nur in Erwägung ziehen, wenn du schon ausreichende Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt hast und weißt, was du da tust und für wie lange. Dann hast du zwei Möglichkeiten:

  1. Entweder du mietest dir ein EMS-Gerät für einen monatlichen Beitrag oder du schaffst dir selbst eins an. Auch hier variieren die Preise stark. Die monatliche Miete für dein EMS-Training kann zwischen 40 und 100 Euro kosten.
  2. Wenn du dir ein eigenes EMS-Gerät kaufen möchtest, gibt es auch wieder mehrere Optionen. Kleine, alltagstaugliche Geräte gibt es schon ab 80 Euro, die teuersten haben einen stolzen Preis von bis zu 9.000 Euro. Meistens erhältst du dafür aber zusätzlich ausführliche Anleitungen und Hinweise.

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