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Wenn dein Gehirn einem Maiskorn gleicht

Popcorn Brain: Wie beeinflusst Social Media unser Gehirn?

  • Aktualisiert: 05.04.2024
  • 16:35 Uhr
  • teleschau
Bei vielen von uns ist Social Media nicht mehr wegzudenken. Doch das Scrollen und Browsen kann sich negativ auf unsere Aufmerksamkeitsspanne auswirken.
Bei vielen von uns ist Social Media nicht mehr wegzudenken. Doch das Scrollen und Browsen kann sich negativ auf unsere Aufmerksamkeitsspanne auswirken.© Inside Creative House

Scrollen, liken, kommentieren - ein Leben ohne Social Media ist für viele Menschen nicht mehr vorstellbar. Den Einfluss auf unsere Konzentrationsfähigkeit belegen mittlerweile verschiedene Studien. Was passiert mit uns, wenn wir beim Browsen durchs Netz mal wieder die Zeit vergessen?

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Wie beeinflusst Social Media unser Gehirn?

Hier noch ein lustiges Katzen-Video geguckt, dort noch schnell ein neues Shirt geshoppt und dieses Auflauf-Rezept sieht irgendwie auch interessant aus. Wer kennt es nicht: Da will man ein paar Minuten auf Social Media herumstöbern und zack - plötzlich ist eine Stunde vergangen! Doch was macht die Dauer-Verfügbarkeit ständig neuer Informationen und neuem Unterhaltungs-Content eigentlich mit unserem Denkvermögen?

Laut dem "State of Digital 2024 Report" der Kreativ-Agentur We Are Social und des Serviceunternehmens Meltwater nutzen rund fünf Milliarden Menschen weltweit Social-Media-Plattformen. Das entspricht 62,3 Prozent der Weltbevölkerung! 2 Stunden 23 Minuten täglich beschäftigt sich der Durchschnitts-User und die Durchschnitts-Userin damit. Eher selten läuft die Nutzung dabei gezielt ab - eher springt unsere Aufmerksamkeit hin und her von einem zum nächsten Punkt … wie Maiskörner in der heißen Pfanne, die zu Popcorn werden.

Auch interessant: 5 Tipps für den richtigen Umgang mit Social Media. Dir ist langweilig ohne dein Smartphone? Wir weihen dich in die Kunst des Alleinseins ein. So lernst du, die Zeit mit dir selbst zu schätzen. Außerdem erklären wir dir hier, warum du bist, wie du bist. Wer oder was bestimmt das eigentlich?

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Im Clip: Wie schädlich ist Social Media für unsere Psyche?

Das Tempo wird immer schneller

Voilà, so kam das Phänomen zu seinem Namen: Bereits 2011 prägte der US-amerikanische Computerforscher David M. Levy den Begriff des "Popcorn Brains", des "Popcorn-Gehirns" also. Eine Metapher für die Reizüberflutung und das Multitasking, mit dem unsere grauen Zellen inzwischen tagtäglich konfrontiert sind. Levys Annahme: Sie passen sich dem Übermaß an Geräuschen, Blickfängen, Informationen et cetera und dem daraus resultierenden Tempo mit der Zeit an.

Die Problematik dabei: Im "echten" Leben laufen die Dinge normalerweise deutlich langsamer ab, womöglich kommt das umgepolte Hirn bald nicht mehr zurecht mit dieser Langsamkeit und unsere Konzentrationsfähigkeit leidet.

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Aufmerksamkeits-Spanne durch Social Media massiv gesunken

Heute ist das Phänomen des Dauer-Scrollens aktueller denn je - und unterschiedliche Studien untermauern Levys Befürchtungen. So kommt etwa eine Untersuchung der University of California aus Irvine zu dem Schluss, dass Menschen in modernen Gesellschaften gerade einmal 47 Sekunden lang konzentriert bei einer Sache bleiben können, bevor ihre Aufmerksamkeit abgelenkt wird. Vor 20 Jahren waren es noch zweieinhalb Minuten!

Schuld darin sei ein Mechanismus, der uns nicht nur leicht ablenken kann, sondern auch schnell zu fesseln vermag, erklärte die britische Psychologin Dr. Dannielle Haig dem Magazin "Glamour UK": "Online-Plattformen und soziale Medien nutzen Algorithmen, die uns nicht nur mit einem ständigen Strom von Informationen, Benachrichtigungen und Unterhaltungsangeboten versorgen, sondern auch ganz spezifisch auf unsere Interessen und unser Consumer-Verhalten zugeschnitten sind."

Dies könne "zu einer Überstimulierung der Dopaminbahnen in unserem Gehirn führen, die bei Vergnügen und Neuheit aktiviert werden". 

Jedes Mal, wenn wir neue Informationen oder Benachrichtigungen erhalten, wird eine kleine Dopaminausschüttung ausgelöst, die unser Gehirn gewissermaßen belohnt.

Dr., Danielle Haig

"Daraufhin will unser Gehirn diese zyklische Ausschüttung beibehalten und mit immer neuen Reizen fortsetzen", erklärt die Psychologin.

So kannst du dem Phänomen entgegenwirken

Wie stark sind die Auswirkungen von Social Media auf unser Hirn langfristig? Um das herauszufinden, brauche es weitere Studien. Es sei jedoch zu vermuten, dass unser Arbeits- und Sozialleben sowie unsere mentale Gesundheit massiv beeinträchtigt werden und Burnouts weiter zunehmen.

Aus diesem Grund rät Haig zu regelmäßigen Konzentrationsübungen, Achtsamkeits- und Meditationspraktiken, strukturierter Online-Zeit mit bestimmten, festgelegten Zeiten für das Beantworten von E-Mails etwa sowie regelmäßigem Digital Detox, sprich: Phasen, in denen du Laptop, Smartphone und iPad gezielt ausschaltest beziehungsweise zu Hause lässt und deinem Hirn Zeit zum Aufladen gibst.

Social Media hat einen großen Einfluss auf unser Selbstbild. Viele Menschen sind deshalb nicht mehr mit ihrem natürlichen Aussehen zufrieden und ziehen Schönheits-OPs in Betracht. Wir verraten dir, wie sicher Brust-Implantate heute sind.

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