"Thriller" von Michael Jackson wird 40

Es gibt nur wenige Alben, die so ein Standing haben wie "Thriller" von Michael Jackson. Allein die nackten Zahlen sind respekteinflößend: "Thriller" stand über 500 Wochen in den US-Billboard-Charts und verkaufte über 100 Millionen Einheiten seit seiner Erstveröffentlichung am 30. November 1982.  In den offiziellen deutschen Verkaufscharts belegte "Thriller" elf Wochen lang die Spitzenposition und wurde bisher viermal mit Platin und achtmal mit Gold ausgezeichnet. Weltweit schaffte es "Thriller" in nahezu jedem Land der Erde auf Platz 1 der Charts, darunter Großbritannien, Frankreich, Italien, Dänemark, Belgien, Spanien, Irland, Australien, Neuseeland, Südafrika und Kanada und bleibt bis heute das meistverkaufte Album aller Zeiten mit über 100 Millionen verkaufter Exemplare.

Aber Zahlen sind Schall und Rauch: Was bei "Thriller" zählt, ist die musikalische Schaffenskraft, das Hit-Potential und auch die visuelle Umsetzung, denn die Videos und Kurzfilme zu "Beat It" und "Thriller" schrieben Musikfernsehgeschichte. Songs wie "The Girl Is Mine" (ein Duett mit Paul McCartney), "Billie Jean", "Human Nature" und eben "Beat It" und "Thriller" sind unsterbliche Übersongs – produziert von Starproduzent Quincy Jones. Aber Jackson schaffte mit "Thriller" noch etwas anderes: Er sprengte kurz die damals noch spürbareren Grenzen zwischen Schwarz und Weiß, Feminin und Maskulin, verband Schwarze Musik mit "weißer" Rock- und Popmusik.

Die Doppel-CD "Michael Jackson Thriller 40", die am 18. November erscheint, beinhaltet das Originalalbum sowie eine Bonus-Disc voller Überraschungen für die Fans, inklusive einiger bislang unveröffentlichter Songs, die Michael einst für "Thriller" im Studio aufgenommen hatte. So großartig die Musik und sein künstlerisches Erbe ist, so dramatisch ist natürlich der Schatten, der über seiner Karriere und über seinem zu frühen Tode hängt. Es bleibt jedem und jeder selbst überlassen, ob man das Werk vom Künstler trennen kann, aber man darf auch diesen Aspekt seines künstlerisch so reichen und zwischenmenschlich so tragischen Lebens nicht unter den Teppich kehren.