Die Replik des Bernsteinzimmers ist heute im Katharinenpalast in Zarskoje Selo, in der Nähe von Sankt Petersburg, zu bewundern. 2003 wurde auf Basis von Fotos eine Kopie des prachtvollen Raumes mit Wandtäfelungen und zahlreichen Möbeln und Kunstgegenständen aus Bernstein und Gold installiert. Denn das Original ist seit dem zweiten Weltkrieg spurlos verschwunden.
Ab 1701 ließ Preußenkönig Friedrich I. das Bernsteinzimmer für das Berliner Stadtschloss fertigen. 1716 schenkte sein Sohn Friedrich Wilhelm I. es dem russischen Zaren, Peter dem Großen. Der lagerte es ein und ließ es später in seinem Winterpalast einbauen. Seine Tochter, Zarin Elisabeth verlegte es schließlich 1755 in den Katharinenpalast. Dort findet man es heute noch - allerdings nur als Kopie.
Die exklusiven Handarbeiten waren bis ins Detail so schimmernd und kunstvoll gefertigt, dass der Raum auch das “achte Weltwunder“ genannt wurde. 1941 überfielen die Nazis Russland und raubten den Schatz. Sie brachten ihn nach Königsberg. Das heutige Kaliningrad lag damals in Ostpreußen. Dort wurde das Zimmer ausgestellt. Schon damals verschwanden einige Teile des Zimmers.
1944 drehte sich der Krieg und die Alliierten rückten näher. Die Deutschen packten das Bernsteinzimmer erneut ein. Von da an verliert sich seine Spur. Ob und wie oder gar wohin es transportiert wurde, weiß niemand. Einzelne Teile, wie eine Kommode und ein Mosaik, tauchten später wieder auf. Das Hauptkunstwerk bleibt aber bis heute verschwunden.
Seit damals suchen Historiker und Hobby-Schatzsucher das Bernsteinzimmer. Legenden gibt es viele. Manche sagen, es wurde zerstört, andere vermuteten es in einem Stollen in Tschechien oder in Katakomben bei Wuppertal. Erst im Herbst 2020 dachten Taucher, sie hätten es im 1945 gesunkenen Wrack des Schiffs "Karlsruhe" vor der polnischen Ostseeküste entdeckt.
Auch hier ist der endgültige Beweis noch nicht erbracht. Weitere Tauchgänge sollen folgen. Was der teure Raum heute wert wäre, ist schwer zu sagen. Es gibt Schätzungen von mehr als 125 Millionen Euro. Die Rekonstruktion der Kopie soll fast 7 Millionen Euro gekostet haben. Immer wieder wurde sie wegen Finanzierungslücken verschoben, bis 2003 die Einweihung gefeiert wurde.