Europäisches Parlament (EP): Das EP hat seinen Hauptsitz im französischen Straßburg. Es besteht aus 705 Mitgliedern - 704 Abgeordnete aus allen EU-Ländern sowie ein:e Parlaments-Präsident:in. Es arbeitet Rechtsvorschriften aus, nimmt neue Gesetze an, plant den EU-Haushalt mit und überwacht die exekutiven EU-Organe. Alle fünf Jahre können EU-Bürger:innen die Parlaments-Mitglieder neu wählen. Damit ist das EP das einzige vom Vo
Die Malteserin Roberta Metsola wurde im Januar 2022 zur Präsidentin des EU-Parlaments gewählt.
Europäischer Rat (ER): Der ER ist das politische Leitorgan der EU. Er gibt die allgemeinen politischen Ziele und Prioritäten für die EU - und somit die Arbeits-Grundlagen für die übrigen EU-Organe - vor. Der Rat besteht aus dem/der Rats-Präsident:in, den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten sowie dem/der Präsident:in der EU-Kommission. Sie alle tagen mindestens viermal im Jahr auf EU-Gipfeln.
Der Belgier Charles Michel ist seit Dezember 2019 der Präsident des Europäischen Rates. Am 24. März 2022 wurde er für weitere zweieinhalb Jahre im Amt bestätigt.
Europäische Kommission (EK): Die EK besteht aus 27 Kommissar:innen (eine:r pro Mitgliedsstaat), welche die Interessen der EU als Ganzes vertreten. Sie ist die gesetzgebende Gewalt der EU und besitzt das alleinige Recht, Gesetzentwürfe vorzulegen. Die Kommission wird von EU-Rat und -Parlament jeweils für fünf Jahre ernannt.
Die deutsche CDU-Politikerin Ursula von der Leyen steht seit November 2019 an der Spitze der Europäischen Kommission. Sie ist die erste Frau in diesem Amt.
Rat der Europäischen Union (Ministerrat): Der Ministerrat ist neben dem EU-Parlament und der EU-Kommission das dritte Rechtsetzungsorgan der EU. Er erlässt Rechtsakte - Verordnungen, Richtlinien, Beschlüsse, Empfehlungen und Stellungnahmen. Weiterhin koordiniert er die Politiken der Mitgliedstaaten, plant den Haushalt mit und entwickelt die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU (GASP). Er vereint die Minister:innen
Der Vorsitz im Ministerrat (Ratspräsidentschaft) wird von drei Mitgliedstaaten in Form einer Trio-Präsidentschaft für je 18 Monate ausgeübt. Ein Staat übernimmt dabei jeweils für sechs Monate den Vorsitz. Das Trio für 2022/23 besteht aus Frankreich, dem aktuellen Vorsitzenden Tschechien - vertreten durch seinen Außenminister Jan Lipavský (Bild) - und Schweden.
Europäischer Gerichtshof (EuGH): Der EuGH mit Sitz in Luxemburg ist das oberste Rechtsprechungs-Organ der EU. Er sorgt dafür, dass EU-Recht in allen Mitgliedstaaten sowie den übergeordneten Institutionen eingehalten und gleich angewandt wird. Der Hof setzt sich aktuell aus 54 Richter:innen zusammen - zwei aus jedem EU-Land.
Europäischer Rechnungshof (EuRH): Der in Luxemburg ansässige EuRH ist für die Rechnungsprüfung zuständig. Er kontrolliert die Einnahmen und Ausgaben der EU und achtet darauf, dass Gelder nicht verschwendet werden.
Klaus-Heiner Lehne, ein deutscher CDU-Politiker, steht dem Rechnungshof seit 2016 als Präsident vor. Er leitet die 27 EuRH-Mitglieder, jeweils eines pro EU-Staat.
Europäische Zentralbank (EZB): Die EZB ist als zentrale Institution des Euro-Systems für die Bankenaufsicht in der EU zuständig. Sie verwaltet den Euro, gewährleistet Preisstabilität, legt Leitzinsen fest, managt finanzielle Reserven und genehmigt die Ausgabe von Banknoten in der Eurozone. An ihrem Standort in Frankfurt am Main arbeiten rund 2.500 Mitarbeiter:innen aus ganz Europa.
Christine Lagarde ist seit 2019 die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie trat als Nachfolgerin von Mario Draghi an, dem aktuellen italienischen Ministerpräsidenten.