Das Neptun-Gras zählt zu den ältesten Lebewesen der Erde.
Jedes Jahr im Herbst wirft es seine alten Blätter ab.
Die abgestorbenen Gräser treiben an die Küsten und türmen sich dort auf. Im Winter schützen sie die Strände bei Stürmen und starkem Wellengang vor Erosionen.
Traditionell nutzen die Bauern die abgestorbenen Reste als Einstreu für ihre Tierställe. In der alten Medizin diente Neptun-Gras aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung als Wundheilmittel. Getrocknet und gepresst kommt es heute in Spanien sogar als Isolierung im ökologischen Hausbau zum Einsatz.
Durch den Wellengang und den ständigen Abrieb am Sandboden zersetzt sich das Neptun-Gras in kleine Fasern und formt sich schließlich zu Bällchen, die im Frühjahr zu Scharen am Strand liegen. Für ihre typische Form brauchen sie Sand - deshalb liegen die "Seebälle" typischerweise an den Sand- und nicht an den Felsenbuchten des Mittelmeeres.
Seepferdchen verstecken sich im Neptun-Gras vor Fressfeinden und jagen dort kleine Salzkrebschen.
Das Neptun-Gras ist außerdem die Kinderstube vieler verschiedener Arten. Im Dickicht sind die kleinen Fische, Krebse, Muscheln und Schnecken geschützt vor Strömungen und Feinden.