Der frühere US-Präsident Barack Obama griff auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten seinen Amtsnachfolger Donald Trump mit deutlichen Worten an: "Donald Trump ist nicht in den Job hineingewachsen, weil er es nicht kann." Die Präsidentschaft sehe Trump wie "eine weitere Reality-Show, um die Aufmerksamkeit zu bekommen, nach der er sich sehnt".
Die ehemalige First Lady Michelle Obama wandte sich eindringlich direkt an die US-Amerikaner: "Wählen Sie Joe Biden, als würde Ihr Leben davon abhängen." Für den Mann im Weißen Haus hatte sie klare Worte übrig: "Donald Trump ist der falsche Präsident für dieses Land."
Neben dem ehemaligen US-Präsidentenpaar stellten sich auch zahlreiche ehemaligen Rivalen von Joe Biden an seine Seite, darunter Bernie Sanders.
Kamala Harris, Vizepräsidentschaftskandidatin von Biden, attackierte in ihrer Rede zunächst den amtierenden US-Präsidenten: Trump mache "aus unseren Tragödien politische Waffen". Anschließend appellierte sie an Mitgefühl, Würde, Respekt und die USA als Gemeinschaft.
Joe Biden selbst griff dieses Bild auf und erklärte bei seiner Nominierungsrede, er wolle im Falle seiner Wahl der Präsident aller Amerikaner sein. Weiter erklärte der ehemalige Vizepräsident: "Vereint können und werden wir die Zeit der Dunkelheit in Amerika überwinden."
Beim republikanischen Nominierungsparteitag dominierte vor allem der Name Trump - zahlreiche Mitglieder der Familie von US-Präsident Donald Trump traten auf, lobten ihn überschwänglich und attackierten Joe Biden.
Trumps Sohn Donald Trump Jr. bezeichnete den demokratischen Kandidaten Biden als "Peking-Biden" und verglich ihn mit dem Loch-Ness-Monster.
Auch Donald Trump Juniors Lebensgefährtin, Kimberly Guilfoyle hielt eine höchst dramatische Ansprache, in der sie bei einem Wahlsieg von Joe Biden "das Ende des amerikanischen Traums" vorhersagte. Ihren skurrilen Auftritt beendete sie mit den gebrüllten Worten: "Das Beste wird erst noch kommen."
Aber auch das Ehepaar McCloskey aus Missouri setzte sich für eine Wiederwahl Trumps ein. Die beiden waren zu zweifelhafter Berühmtheit gelangt, als sie im Juni "Black Live Matters"-Demonstranten von ihrem Grundstück aus mit Waffen bedroht hatten.
Donald Trump selbst sprach von der "wichtigsten Wahl in der Geschichte unseres Landes". Seine Nominierungsrede hielt Trump dabei vor dem Weißen Haus - dabei sind Wahlkampfveranstaltungen am Amtssitz des Präsidenten traditionell eigentlich tabu.