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Kein Bock auf Kassenbons? Wie wäre es stattdessen mit einer App

  • Veröffentlicht: 04.03.2020
  • 16:10 Uhr
  • Carolin Teuber

Für jeden Döner, jede Semmel und jeden Lolli bekommst du heute einen Kassenbon. So will es das neue Gesetz. Was dahinter steckt und wie du dem Papierwahn entkommst, erfährst du hier.

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Das Wichtigste zum Thema Kassenbon

  • Seit 2020 gibt es in Deutschland ein neues Kassenbon-Gesetz: Verkäufer und Dienstleister müssen, alle Einkäufe, Stornierungen und Umbuchungen per Rechnung protokollieren. In Ländern wie Italien, Österreich und Portugal gilt die Bon-Pflicht übrigens schon länger.

  • Immerhin: Verkäufer und Dienstleister müssen den Bon zwar ausdrucken und dir anbieten, du musst ihn hierzulande aber nicht mitnehmen - in anderen Ländern dagegen schon. In Italien beispielsweise musst du ihn nach dem Einkauf im Umkreis von 500 Metern vorzeigen können.

  • Der Hintergrund: Durch die Bon-Pflicht soll die Steuerhinterziehung eingedämmt werden. Die ist nämlich gewaltig: Schätzungsweise 10 Milliarden Euro an Steuergeldern werden jedes Jahr hinterzogen.

  • Die Gesetzesänderung bedeutet nicht nur mehr Bürokratie für die Unternehmen. Im Einzelhandel wird ein zusätzlicher Verbrauch von bis zu 2 Millionen Kilometern Papier erwartet.

  • Nicht alle Kassenbons können recyclt werden: Kassenbons aus Thermopapier gehören nicht in die Altpapiertonne, sondern in den Restmüll, da sie Bisphenol S beinhalten. Die chemische Verbindung steht ferner im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein.

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In Zukunft wird es elektronische Alternativen geben

Du willst keine umwelt- und gesundheitsschädlichen Papierbons ausgehändigt bekommen? Dann sind diese Apps bald wohl eine gute Alternative.

Die App anybill ermöglicht die kabellose Übertragung der Bons von der Kasse auf das Smartphone des Kunden per QR-Code. Dort werden die Belege dann auch zum Beispiel für die Steuererklärung gespeichert.

Die zugehörige Software müssen die Unternehmen jedoch in ihr Kassensystem integrieren. Wie viele Unternehmen dies machen werden, ist noch offen.

Ähnliches versprechen die admin-App und Bill.less-App, welche im Laufe des Jahres für alle zur Verfügung stehen sollen.

Italien: Harte Strafen für Bon-Verweigerer

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© Getty Images

Viele Italiener zahlen nach wie vor lieber mit Bargeld statt mit Karte. Mehr als 90 Milliarden Euro an Steuergeldern gehen dem Staat so jedes Jahr flöten - obwohl dort seit Jahren die Bon-Pflicht gilt.

Selbst eine Finanzpolizei konnte den Betrug nicht eindämmen. Sie kontrollierte Kunden vor Geschäften auf ihre Kassenbons. Konnte keiner vorgezeigt werden, drohte dem Verkäufer eine Strafe.

Dann kamen die "Bon-Begleiter". Sie brachten Kunden ohne Rechnung zur nächsten Kreuzung und händigten im Notfall einen Fake-Bon aus.

Nun setzt Regierungschef Giuseppe Conte auf einen neuen Plan. In Zukunft sollen Steuerbetrüger härter bestraft werden und schon bei kleineren Vergehen ins Gefängnis müssen. Überdies ist angedacht, dass Kartenzahler einen Prozentsatz ihrer Ausgaben am Jahresende vom Staat zurückbekommen.

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