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Baiklalsee in Sibirien

Der tiefste See der Welt: Dieses Gewässer könnte Asien zerteilen

  • Aktualisiert: 31.07.2024
  • 08:24 Uhr
  • Heike Predikant
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© IMAGO / Panthermedia

Er wird nicht umsonst als "sibirisches Meer" bezeichnet. Welche Rekorde der Baikalsee hält, wer das Gewässer reinigt und warum es heilig ist.

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Das Wichtigste zum Thema Baikalsee

  • Der Baikalsee befindet sich in Sibirien, im asiatischen Teil Russlands. Sein westliches und nördliches Ufer grenzen an die Oblast Irkutsk, das südliche und östliche an die Republik Burjatien.

  • Laut des "Global Natur Fund" ist er rund 636 Kilometer lang und bis zu 80 Kilometer breit - und damit der 7.-größte natürliche See der Welt. Zudem der tiefste (über 1.600 Meter) und älteste (mehr als 25 Millionen Jahre).

  • Umgeben wird das "sibirische Meer" von Hochgebirgen. Im Winter liegen die Temperaturen im Schnitt bei -20 Grad, von etwa Mitte November bis Ende Januar ist die Oberfläche des Sees meist komplett zugefroren.

  • Seit 1996 gehört der Baikalsee zum Unesco-Welterbe. Das Gewässer gilt als das herausragendste Beispiel für ein Süßwasser-Ökosystem - mit einzigartiger Fauna und Flora (siehe unten).

  • Allerdings macht nicht nur der Klimawandel dem See zu schaffen. Auch Umweltzerstörung, Verschmutzung, Waldbrände und unkontrollierter Fischfang gefährden das Biotop. 

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"Planet Weltweit - Baikalsee, ein Wintermärchen"

Ein See so groß wie Belgien und mit 1600 Metern tief wie ein Ozean: Das ist der Baikalsee in Sibirien. Bei minus 25 Grad bricht ein kleines Team um den Biologen Igor Chanajew zu einer Forschungsreise über das Eis auf.

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Inhalt

Der Baikalsee in Zahlen

💦 Über 23.000 Kubikkilometer machen den Baikalsee zum größten Süßwasser-Reservoir der Erde. Das entspricht etwa der 450-fachen Wassermenge des Bodensees.

🔄 Gespeist wird der Baikal von 365 Flüssen und Bächen. Beinahe die Hälfte des Wasser-Zuflusses jedoch stammt aus dem Fluss Selanga aus der Mongolei.

🏝 Innerhalb des Baikalsees liegen 25 Inseln. Die größte ist Olchon - mit einer Fläche von 730 Quadratkilometern (und über 1.500 Einwohner:innen).

🐟🌱 Etwa 2/3 der rund 1.500 Tier- und 1.000 Pflanzen-Arten, die sich im und um den Baikalsee herum finden, sind endemisch, kommen also nur dort vor. Dazu zählen der Omul aus der Familie der Lachsfische, die Baikal-Robbe und zahlreiche Schwämme.

➗ Jedes Jahr wächst das Gewässer um etwa zwei Zentimeter. Schreitet die Dehnung im Baikal-Graben weiter fort, gehen Forscher:innen davon aus, dass der Kontinent Asien in ferner Zukunft auseinanderreißt und durch den Baikalsee in 2 Teile getrennt wird.

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Tierisch sauber! Die Putzkolonnen vom Baikalsee

Die putzen alles weg! Flohkrebse fressen die organischen Überreste von toten Tieren und abgestorbenen Wasserpflanzen.
Die putzen alles weg! Flohkrebse fressen die organischen Überreste von toten Tieren und abgestorbenen Wasserpflanzen.© IMAGO / imagebroker

Glatte Sache: Eis-Straßen auf dem Baikalsee

Im Winter wird der Baikalsee von einer meterdicken Eisschicht bedeckt. Dann sieht man nicht nur Menschen auf dem See, die Schlittschuhlaufen oder in gebohrten Löchern angeln, sondern auch Autos. Die Eisstraßen, Zimniki genannt, werden angelegt, sobald der See gänzlich zugefroren ist, üblicherweise im November.

Ohne die Zimniki könnte man einige Ortschaften am Baikal sowie die Inseln nicht erreichen. Zudem gewährleisten die Eis-Pisten die Versorgung der ansonsten von der Außenwelt abgeschnittenen Bewohner:innen.

Allerdings ist das Fahren auf dem winterlichen Baikalsee nicht ganz ungefährlich. Obwohl das Eis bis zu zwei Meter dick ist, treten gelegentlich Risse auf. Manche von ihnen sind kilometerlang. Und es soll schon vorgekommen sein, dass Fahrzeuge in solchen Eisspalten verschwanden, weil die Fahrer:innen sie nicht bemerkt hatten.

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So fährt es sich auf einer "Zimnik"

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Im Video: Das ist der kälteste Ort der Welt

Ist der Baikalsee wirklich heilig?

"Heiliges Meer" nennen die Menschen in Sibirien den Baikalsee. Sie glauben an seine heilsame Energie. Davon zeugen zahlreiche spirituelle Stätten.

Eine der berühmtesten ist der Schamanen-Fels auf der Insel Olchon. Er gilt als heiliger Ort der Burjaten und wurde früher für Rituale genutzt.

Der Schamanismus ist bei den meisten Ureinwohnern Sibiriens weit verbreitet. Schamanen haben- der traditionellen Weltanschauung zufolge - Einfluss auf die Mächte des Jenseits. Ihre Fähigkeiten setzen sie vorwiegend zum Wohle der Gemeinschaft ein.

Zu Sowjet-Zeiten wurde der Schamanismus unterbunden, heimlich weiterpraktiziert wurde er dennoch. In den vergangenen Jahren erlebte die Baikal-Region einen Tourismus-Boom - und nicht wenige Besucher:innen machen sich vor Ort auf die Suche nach spiritueller Erfüllung.

Heiliger Ort im Baikalsee: Der Schamanen-Fels auf der Insel Olchon befindet sich in der Nähe des Hauptortes Chuschir.
Heiliger Ort im Baikalsee: Der Schamanen-Fels auf der Insel Olchon befindet sich in der Nähe des Hauptortes Chuschir.© IMAGO / Westend61
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Die wichtigsten Fragen zum Baikalsee

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