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Der verlassene Bahnhof von Canfranc: Er hat ein tonnenschweres Geheimnis

  • Veröffentlicht: 12.07.2020
  • 10:00 Uhr
  • Heike Predikant

Warum wurde einst ein derart prachtvoller Bahnhof im Bergdorf Canfranc gebaut? Unser Reporter kam dem Geheimnis vor Ort auf die Spur. Was es außerdem in den Pyrenäen zu entdecken gibt, erfährst du beim Scrollen.

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Das Wichtigste zum Thema Bahnhof Canfranc

  • Der ehemalige Grenzbahnhof in den Pyrenäen liegt auf einer Höhe von 1.195 Metern - zwischen Frankreich und Spanien. Er wurde 1928 eröffnet und zählte zu den prachtvollsten und größten Bahnhöfen Europas.

  • Das Bahnhofsgebäude ist 500 Meter lang. Darin befanden sich die Eingangshalle, ein Hotel, Apartments, 2 Zollstationen und medizinische Versorgungsräume.

  • Der Komplex war aufgeteilt in eine französische und eine spanische Seite. Und auch die Gleise waren entsprechend unterteilt.

  • Der Sensationsfund: Laut der aufgetauchten Zollpapiere wurden 1942/1943 hier 86,6 Tonnen Nazigold nach Spanien und Portugal verschoben. Als Ausgleich für das gelieferte Wolfram-Erz, das Deutschland im Zweiten Weltkrieg zur Herstellung von Munition diente.

  • 1970 entgleiste ein Güterzug und zerstörte die Brücke von l'Estanguet. Seither ist auf der französischen Seite der Betrieb eingestellt.

  • Spanien hat seine Seite renoviert und plant, den Bahnhof wieder aufleben zu lassen. Es verkehren 2 Regionalzüge täglich. Mitunter sind Tagestouristen an Bord, die den Ort mit der düsteren Vergangenheit erkunden möchten.

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Du bist dann mal weg: Auf dem Camino Francés durch die Pyrenäen nach Spanien pilgern

Den einen Jakobsweg gibt es nicht. Es handelt sich vielmehr um ein Netz von Pilgerwegen, die Europa durchziehen und allesamt das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela zum Ziel haben.

Der Camino Francés ist der bekannteste und beliebteste Streckenabschnitt. Er beginnt in Saint-Jean-Pied-de-Port und führt unter anderem an den Königsstädten Pamplona, Estella, Burgos und León vorbei.

2019 nahmen rund 55 Prozent aller Pilger den Französischen Weg über die Pyrenäen nach Spanien - um zu entschleunigen, sich selbst zu finden, die Sehnsucht nach Einsamkeit und Einfachheit zu stillen. Manche pilgern auch aus Dankbarkeit, spirituellen oder religiösen Gründen.

Von Saint-Jean-Pied-de-Port bis Santiago de Compostela: der Streckenverlauf des Camino Francés
Von Saint-Jean-Pied-de-Port bis Santiago de Compostela: der Streckenverlauf des Camino Francés© Getty Images

Und das erwartet dich auf dem Jakobsweg

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Kurz und knackig: Unser Pilger-Guide für den Camino Francés

  • Der Camino Francés hat eine Länge von rund 800 Kilometern. Eingeteilt ist er in 32 Etappen. Gehzeit: etwa 5 Wochen.
  • Informationen zu den Etappen, Übernachtungsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten liefert die kostenlose App "Buen Camino". Die Routenführer stammen von dem renommierten Pilger Carlos Mencos.
  • In den Herbergen bekommt man einen Schlafplatz ab 15 Euro. Üblicherweise bleibt man für 1 Nacht - bis spätestens 10 Uhr am nächsten Morgen.
  • Vor allem beim ersten Mal nehmen Pilger oft zu viel Gepäck mit. Die Faustregel: Dein Rucksack sollte nicht mehr als 10 Prozent deines Körpergewichts wiegen.
  • Beste Pilgerzeit: April bis Juni und September bis Oktober. Dann ist es nicht zu heiß und nicht zu kalt.

Col du Tourmalet: Der legendäre Pyrenäenpass der Tour de France

Die Fans lieben ihn, die Fahrer eher weniger: Der Col du Tourmalet (2.115 Meter) in den französischen Pyrenäen gilt als schwerster Anstieg der Tour de France. Auf 2 Rädern müssen 19 Kilometer und 1.410 Höhenmeter bis zum Gipfel erklommen werden. Die durchschnittliche Steigung an der Westseite beträgt 7,6 Prozent.

Der Gigant war 1910 erstmals Teil des härtesten Radrennens der Welt, das seit 1903 alljährlich im Juli über 3 Wochen ausgetragen wird. Ein Berg, an dem sich Dramen und Triumphe abwechseln. In den Anfangsjahren handelte es sich tatsächlich um eine "schlechte Straße" und das Gebiet wurde noch von wilden Bären besiedelt.

Tour de France 2019: Die 14. Etappe von Tarbes zum Tourmalet
Tour de France 2019: Die 14. Etappe von Tarbes zum Tourmalet© picture alliance / Augenklick / Roth

1912 erstürmte der Franzose Eugène Christophe den Tourmalet, auf der Abfahrt jedoch brach ihm die Gabel. Der Amerikaner Lance Armstrong und der Spanier Iban Mayo kamen 2003 wegen der Tasche eines Zuschauers zu Fall - der deutsche Rivale Jan Ullrich wartete und wurde später abgehängt. Den Westanstieg radelte 2010 der Luxemburger Andy Schleck in Rekordzeit (50 Minuten und 10 Sekunden) hinauf, aber er konnte seinen Gegner damit nicht abschütteln.

2019 erfolgte die 83. Überquerung des "Schicksalsbergs". Am Ende gewann Egan Bernal aus Kolumbien, nicht zuletzt aufgrund seiner "Kletterkünste in den Pyrenäen". Die Tour de France 2020 wurde corona-bedingt verschoben und soll nun vom 29. August bis 20. September stattfinden.

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5 Dinge über die Pyrenäen, die du garantiert (noch) nicht wusstest

💀 Der erste bekannte Bewohner der Pyrenäen war ein Homo erectus, der vor rund 450.000 Jahren starb. Seinen Schädel fand man 1971 in einer Höhle nahe dem Dorf Tautavel.

📙 1927 erschien "Ein Pyrenäenbuch" von Kurt Tucholsky. Dafür reiste der 1935 verstorbene, deutsche Autor 2 Monate durch das Grenzgebirge.

🐴 Noch heute leben Pottok-Ponys halbwild in den westlichen Pyrenäen. Früher dienten die "kleinen Pferde" (Stockmaß: 115 bis 147 Zentimeter) Schmugglern als Tragetiere.

🏔️ In den Pyrenäen gibt es viele Karseen, die durch schmelzende Gletscher entstanden sind. Einer von ihnen ist der Lago de Marborè, der 2.595 Meter hoch liegt.

🍲 Die traditionelle Suppe mit Kartoffeln, weißen Bohnen, Kohl und Entenfleisch nennt sich "Garbure". Die Weltmeisterschaft im Garbure-Kochen wird jedes Jahr im September in Oloron-Sainte-Marie veranstaltet.

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