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Die G7 und G20: Welche Staaten gehören dazu und welche Macht haben sie?

  • Veröffentlicht: 11.09.2023
  • 11:00 Uhr
  • Galileo

Die Bezeichnungen G7 und G20 umfassen die wichtigsten globalen Player. Bei Gipfeltreffen versuchen sie sich regelmäßig auf eine gemeinsame Linie zu verständigen. Doch wer gehört zu diesen "G-Staaten" und warum? Und was unterscheidet die G7 und G20? Im Video: Rückblick auf den G7-Gipfel in Schloss Elmau.

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Das Wichtigste zu G7 und G20

  • Die G7 und G20 sind Arbeitsgruppen der international bedeutendsten Staaten. Sie umfassen die größten Wirtschaftsnationen sowie - im Fall der G20 - die wichtigsten Schwellenländer. Deutschland ist Teil beider Zusammenschlüsse.

  • Die G-Nationen und ihre Regierungsoberhäupter stehen im ständigen Austausch miteinander. Jährlich kommen ihre wichtigsten Vertreter:innen zu großen Gipfeltreffen zusammen. Auf diesen mehrtägigen Konferenzen klären sie wichtige weltpolitische und -wirtschaftliche Fragen und stimmen sich über gemeinsame Vorgehensweisen ab.

  • Allerdings haben diese Beschlüsse keine rechtliche Basis - vielmehr müssen die Staaten darauf vertrauen, dass sie von ihren Partnern angenommen und umgesetzt werden.

  • Mit den Gruppen und Gipfeltreffen wollen die Mitgliederstaaten dazu beitragen, dass die weltpolitische Lage stabil bleibt. So arbeiten sie zusammen an vielen verschiedenen Themenbereichen, darunter globale Finanzsysteme, Handelsgesetze, Umweltschutz oder Entwicklungshilfe.

  • 2024 wird Brasilien die G20-Präsidentschaft übernehmen und den nächsten Gipfel ausrichten. Bei den G7 übernimmt Japan 2024 die Präsidentschaft.

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Wer gehört zu G7 und G20 und warum?

Die Bezeichnungen G7 und G20 stehen für "Gruppe der Sieben" beziehungsweise "Gruppe der 20". Gemeint sind damit die sieben weltweit führenden Industrie-Nationen sowie die 20 global wirtschaftlich und politisch wichtigsten Staaten. Deutschland ist als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt in beide Formate eingebunden.

Der G7 gehören neben Deutschland zudem Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien an. Für die G20 kommen noch die Europäischen Union als Repräsentantin ihrer 28 Staaten sowie die zwölf bedeutendsten Industrie- und Schwellenländer dazu: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea sowie die Türkei.

Das sind die Mitglieder der G7 und G20

Die G7 und G20: Welche Staaten gehören dazu und welche Macht haben sie?

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Zu den G7 gehören nur die führenden Industrieländer der Welt. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Macht spielen sie auch für die Weltpolitik eine zentrale Rolle.
© Galileo

Zu den G7 gehören nur die führenden Industrieländer der Welt. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Macht spielen sie auch für die Weltpolitik eine zentrale Rolle.

Die G20-Staaten repräsentieren zusammen den Großteil der Weltbevölkerung sowie 90 Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft.
© Galileo

Die G20-Staaten repräsentieren zusammen den Großteil der Weltbevölkerung sowie 90 Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft.

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Von G6 bis G193: Die Formate im Wandel

Beide Gruppen sind aber keine internationalen Organisationen. Sie verfügen nicht über eigenes Personal oder einen dauerhaften Amtssitz. Stattdessen werden sie als informelle Arbeitsgemeinschaften ("Clubs") angesehen.

Ihre Zusammensetzung hat sich im Laufe der Zeit immer wieder geändert und ist bis heute flexibel geblieben. Je nach politischer und wirtschaftlicher Situation können somit auch weitere Länder in die Gruppen eintreten oder aber ausgeschlossen werden.

So hat sich das G-Format bisher entwickelt

Die G7 und G20: Welche Staaten gehören dazu und welche Macht haben sie?

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G6: Die G6 war die Ursprungsform der G-Klubs. Zunächst gehörten ihr mit Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die USA, Japan und Italien nur westliche Staaten an. Gegründet wurde das Forum vom damaligen SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt und dem französischen Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing im Jahr 1975. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise wollten sich die Länder gemeinsam über die wirtschaftlichen Probleme, deren menschli
© picture-alliance/ dpa | epa ansa Andrea Merola

G6: Die G6 war die Ursprungsform der G-Klubs. Zunächst gehörten ihr mit Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die USA, Japan und Italien nur westliche Staaten an. Gegründet wurde das Forum vom damaligen SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt und dem französischen Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing im Jahr 1975. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise wollten sich die Länder gemeinsam über die wirtschaftlichen Probleme, deren menschli

G7: 1976 trat Kanada dem Weltwirtschaftsgipfel auf Wunsch der USA bei. So wurde aus der G6 die G7. Die G7-Staaten vereinen heute rund zehn Prozent der Weltbevölkerung unter sich und erwirtschaften etwa 44 Prozent vom globalen Bruttonational-Einkommen.
© picture alliance/dpa/dpa-pool | Michael Kappeler

G7: 1976 trat Kanada dem Weltwirtschaftsgipfel auf Wunsch der USA bei. So wurde aus der G6 die G7. Die G7-Staaten vereinen heute rund zehn Prozent der Weltbevölkerung unter sich und erwirtschaften etwa 44 Prozent vom globalen Bruttonational-Einkommen.

G8: Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Ende des Kalten Krieges wurde Russland ab 1998 in das Format integriert. Zwischen 2002 und 2014 war der Staat ein vollwertiges Mitglied der G8. Nachdem Russland die ukrainischen Halbinsel Krim annektiert hatte und somit den Donbas-Krieg in der Ukraine begann, wurde es wieder aus der Gruppe ausgeschlossen - aus der G8 wurde also wieder die G7.
© Imago/Xinhua

G8: Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Ende des Kalten Krieges wurde Russland ab 1998 in das Format integriert. Zwischen 2002 und 2014 war der Staat ein vollwertiges Mitglied der G8. Nachdem Russland die ukrainischen Halbinsel Krim annektiert hatte und somit den Donbas-Krieg in der Ukraine begann, wurde es wieder aus der Gruppe ausgeschlossen - aus der G8 wurde also wieder die G7.

G8 plus 5: Im Jahr 2005 lud die damalige G8 die fünf aufstrebenden Wirtschaftsmächte China, Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrika als "Gäste" in den Klub ein. So erhoffte man sich schnellere Fortschritte bei Themen wie dem Klimaschutz. Das Format existierte nur für drei Jahre und wurde 2008 von der G20 abgelöst.
© Imago/Xinhua

G8 plus 5: Im Jahr 2005 lud die damalige G8 die fünf aufstrebenden Wirtschaftsmächte China, Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrika als "Gäste" in den Klub ein. So erhoffte man sich schnellere Fortschritte bei Themen wie dem Klimaschutz. Das Format existierte nur für drei Jahre und wurde 2008 von der G20 abgelöst.

G20: Der G20 gehören die 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sowie die EU an. Zwischen 1999 und 2008 nutzten nur Finanzminister:innen und Notenbankchefs das Format. Seit der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 findet es auch auf höchster Regierungsebene statt. Die Staaten der G20 machen gut 90 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) sowie 80 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes aus. Sie betreiben 80 Prozent d
© picture alliance / ZUMAPRESS.com | Roberto Monaldo

G20: Der G20 gehören die 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sowie die EU an. Zwischen 1999 und 2008 nutzten nur Finanzminister:innen und Notenbankchefs das Format. Seit der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 findet es auch auf höchster Regierungsebene statt. Die Staaten der G20 machen gut 90 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) sowie 80 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes aus. Sie betreiben 80 Prozent d

G193: Die G-Formate werden von Kritiker:innen als elitäre Staaten-Klubs abgetan, die - anders als die aus 193 Ländern bestehenden Vereinten Nationen (UN) - keine Entscheidungen treffen dürfen sollten. Die UN wird hingegen manchmal als "G193" bezeichnet, obwohl sie als Organisation ganz andere Strukturen besitzt als die G-Klubs.
© picture alliance / Pacific Press | Lev Radin

G193: Die G-Formate werden von Kritiker:innen als elitäre Staaten-Klubs abgetan, die - anders als die aus 193 Ländern bestehenden Vereinten Nationen (UN) - keine Entscheidungen treffen dürfen sollten. Die UN wird hingegen manchmal als "G193" bezeichnet, obwohl sie als Organisation ganz andere Strukturen besitzt als die G-Klubs.

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Was passiert auf den Treffen der Wirtschaftsnationen?

Die Staats- und Regierungschefs der G-Staaten - insbesondere der G7 - stehen in ständigem Austausch miteinander. Der öffentlich wichtigste Teil dieser Kooperationen sind die jährlichen Gipfeltreffen.

Dort kommen die wichtigsten Staatsvertreter:innen zusammen, um sich über internationale politische Fragestellungen abzustimmen. Ihre Themen sind vielfältig und reichen von weltwirtschaftlichen Themen bis hin zu Außen- und Sicherheitspolitik sowie zu Entwicklungs- und Klimazielen. Die Vereinbarungen der Nationen sind nicht rechtlich bindend, sondern kommen einer politischen Selbstverpflichtungen gleich.

G7- und G20-Gipfel: Ähnliche Themen, personelle Unterschiede

Die Agenden der beiden Gruppen überschneiden sich zum Teil. Die G7 legt zumeist jedoch einen größeren Fokus auf politische Themen und Sicherheitsfragen, während die G20 sich eher mit weltwirtschaftlichen Aspekten und der globalen Finanzpolitik befasst.

Die G7-Gipfel finden vor allem zwischen den Regierungsoberhäuptern der zugehörigen Nationen statt. Diese besprechen sich zu weltpolitischen Themen wie Klimawandel, organisierte Kriminalität, Drogen- und Waffenhandel, Kernenergie, Entwicklungshilfe und Rüstungskontrolle.

Giorgia Meloni (l-r), Ministerpräsidentin von Italien, Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, Fumio Kishida, Ministerpräsident von Japan, Joe Biden, Präsident der USA, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Rishi Sunak, Premierminister von Großbritannien, stehen nebeneinander beim G7-Gipfel 2023 in Hiroshima, Japan.
Giorgia Meloni (l-r), Ministerpräsidentin von Italien, Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, Fumio Kishida, Ministerpräsident von Japan, Joe Biden, Präsident der USA, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Rishi Sunak, Premierminister von Großbritannien, stehen nebeneinander beim G7-Gipfel 2023 in Hiroshima, Japan.© Michael Kappeler/dpa

Bei den G20-Treffen kommen neben den Regierungschefs und Finanzminister:innen der Mitgliedsstaaten auch Vertreter:innen von internationalen Institutionen zusammen.

Dazu zählen:

  • die Weltbank
  • der Internationale Währungsfond (IWF)
  • der Finanzstabilitätsrat (FSB)
  • die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
  • die Welthandelsorganisation (WTO)
  • die Internationale Arbeitsorganisation (ILO)
  • die Vereinten Nationen (UN)

Die Europäische Union wird von der Ratspräsidentschaft und der Europäischen Zentralbank (EZB) vertreten. Darüber hinaus können weitere Staaten und Organisationen von den G20 eingeladen werden. So ist auch Spanien regelmäßig auf dem Weltwirtschaftsgipfel dabei, ebenso wie die Afrikanische Union (seit dem G20-Gipfel in Indien 2023 offizielles G20-Mitglied), der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) und weitere wechselnde Gäste.

Zum G20-Gipfel kommen Regierungs- und Wirtschaftsvertreter:innen aus aller Welt zusammen.
Zum G20-Gipfel kommen Regierungs- und Wirtschaftsvertreter:innen aus aller Welt zusammen.© picture alliance / ZUMAPRESS.com | Sean Kilpatrick

Neben der Wirtschaft rücken mittlerweile auch andere Themen in den Fokus der G20. In den vergangenen Jahren wendete sie sich so auch Fragen im Bereich der Digitalisierung, Weltgesundheit, Klima-, Arbeitsmarkt- und Energiepolitik sowie der Ernährungs-Sicherung zu.

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Wie organisieren sich die Gruppen?

Für solch große internationale Konferenzen müssen sich die Staaten eng miteinander abstimmen. Deren Regierungschefs, Minister:innen und verschiedene Fach-Arbeitsgruppen halten deshalb auch außerhalb der Gipfel Kontakt.

Pro Jahr übernimmt stets ein Mitgliedsland den Vorsitz und gestaltet das Programm. 2023 fiel diese Rolle in der G7 Japan zu, in der G20 Indien. 2024 übernehmen Italien und Brasilien.

Die Themen für die Gipfel werden durch die sogenannten Sherpas der G7- und G20-Nationen vorbereitet. Für Deutschland übernimmt der Staatssekretär Jörg Kukies diese Aufgabe.

Jörg Kukies ist als deutscher Sherpa der persönliche Beauftragte von Kanzler Olaf Scholz bei den G-Gipfeln.
Jörg Kukies ist als deutscher Sherpa der persönliche Beauftragte von Kanzler Olaf Scholz bei den G-Gipfeln.© picture alliance/dpa/dpa Pool | Bernd von Jutrczenka

Im Anschluss an die Treffen geben die Regierungen meist Gipfelerklärungen (Kommuniqués) mit den wichtigsten Ergebnissen, begleitenden Ausführungen und Arbeitsplänen für die Zukunft heraus.

Die häufigsten Fragen zu G7 und G20

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