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Die "verlorene Goldene Stadt" - sensationeller Fund in Ägypten

  • Veröffentlicht: 27.05.2021
  • 08:45 Uhr
  • Sven Hasselberg

Die 3.400 Jahre alte "verlorene Goldene Stadt" soll der bedeutendste Fund seit dem Grab von Pharao Tutanchamun sein. Doch einige Kritiker:innen bezweifeln das. Was dahinter steckt, erfährst du hier.

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Das Wichtigste zum Thema verlorene Goldene Stadt

  • Pharao Amenophis III. soll die "verlorene Goldene Stadt" vor 3.400 Jahren gegründet haben. Im September 2020 wurde sie nahe der heutigen Stadt Luxor entdeckt. Sie ist erstaunlich gut erhalten. Nun wurden erste Funde präsentiert.

  • Bis zu 3 Meter hohe Mauern kamen zum Vorschein, ebenso separate Stadtviertel für Verwaltung oder Werkstätten. Schmuck, Werkzeuge oder Gefäße geben Aufschluss über das Leben im alten Ägypten.

  • Einige Ziegel trugen das Siegel von Amenophis. Deshalb sagt der umstrittene Star-Archäologe Zahi Hawass, es könne sich um die "verlorene Goldene Stadt" handeln. Kritiker:innen zweifeln das an.

  • Ursprünglich suchte das Archäologie-Team nach einem Tempel Tutanchamuns und stieß durch Zufall auf die Mauerreste. Willst du mehr über den Fund, andere verschollene Städte oder das mythische Atlantis erfahren? Lies weiter.

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Hier liegt die neue Ausgrabungsstädte

Hier befinden sich die Ausgrabungen der verlorenen Goldenen Stadt in Ägypten.
Hier befinden sich die Ausgrabungen der verlorenen Goldenen Stadt in Ägypten. © Galileo

Das Geheimnis um die "verlorene Goldene Stadt"

Pharao Amenophis III., auch Amenhotep genannt, gründete laut verschiedener Quellen während seiner Regierung im 14. Jahrhundert vor Christus eine neue Hauptstadt. Damals häufte das Land Reichtum und Macht an. Die "verlorene Goldene Stadt" soll diese Residenz gewesen sein. Die Funde weisen auf Handel, Verwaltung und Industrie hin.

Im Gebiet von Theben konnten Forschende schon viele Gräber und Tempel finden, allerdings noch nie eine solch große Siedlung, die auch noch so gut erhalten ist. Bisher ist erst ein Drittel freigelegt.

Während Chef-Archäologe Zahi Hawass den Fund als einen der bedeutendsten aller Zeiten feiert, stören sich Kritiker:innen schon an dem Namen, den er ihm gegeben hat. Sie bemängeln, dass bisher noch kein Gold gefunden wurde. Auch zweifeln sie, ob es sich um eine Stadt oder einfach um ein Arbeiterquartier handelt. Mit dem Wort "verloren" haben sie ebenfalls ein Problem. Es steht die Behauptung im Raum, dass 1930  bereits ein französisches Team die Stätte fand, aber damals nicht weiter grub.

Alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich einig, dass der Fund bedeutend ist, da Siedlungen Aufschluss über das Alltagsleben geben. Allerdings befürchten einige, dass die Entdeckung aufgebauscht wurde, um den Tourismus anzukurbeln. In den vergangenen Monaten brüstete sich Ägypten nicht nur mit dem spektakulär inszenierten Umzug einiger Mumien in das neue Nationalmuseum der ägyptischen Zivilisation, sondern auch mit Ausgrabungen bei Sakkara.

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Diese Fundstücke erzählen vom Alltag

Die "verlorene Goldene Stadt" - sensationeller Fund in Ägypten

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Einer der Bezirke beheimatet größere Häuser, die für die Verwaltung und auch als Wohnung hochrangiger Familien dienten. Dieses Viertel ist von einer geschwungenen Schutzmauer umgeben. Sie könnte die Einlasskontrolle erleichtert haben.
© picture alliance / AA | Stringer

Einer der Bezirke beheimatet größere Häuser, die für die Verwaltung und auch als Wohnung hochrangiger Familien dienten. Dieses Viertel ist von einer geschwungenen Schutzmauer umgeben. Sie könnte die Einlasskontrolle erleichtert haben.

Verschiedene Gefäße, Einrichtungsgegenstände und Kochutensilien wurden im Küchenviertel samt Schlachterei, Bäckerei und Öfen entdeckt. In einigen Fässern konnte sogar noch getrocknetes Fleisch nachgewiesen werden.
© picture alliance/dpa/Sputnik | Ahmed Mahmoud

Verschiedene Gefäße, Einrichtungsgegenstände und Kochutensilien wurden im Küchenviertel samt Schlachterei, Bäckerei und Öfen entdeckt. In einigen Fässern konnte sogar noch getrocknetes Fleisch nachgewiesen werden.

Schmuckstücke wie Ringe und Amulette komplettieren die Funde. Ob sie allerdings hier getragen oder in den Werkstätten gefertigt wurden, muss weiter untersucht werden. Werkzeuge für die Bearbeitung zur Serienproduktion von Glas und Metall kamen ebenso zum Vorschein.
© picture alliance/dpa/Sputnik | Ahmed Mahmoud

Schmuckstücke wie Ringe und Amulette komplettieren die Funde. Ob sie allerdings hier getragen oder in den Werkstätten gefertigt wurden, muss weiter untersucht werden. Werkzeuge für die Bearbeitung zur Serienproduktion von Glas und Metall kamen ebenso zum Vorschein.

Zahlreiche Kunstgegenstände wie etwas Skarabäen, wurden freigelegt. Auch Gussformen für dekorative Elemente, ähnlich wie Stuck, tauchten neben Ziegeln auf. Damit könnten Häuser, Tempel und Gräber in ganz Theben verschönert worden sein.
© picture alliance/dpa/Sputnik | Ahmed Mahmoud

Zahlreiche Kunstgegenstände wie etwas Skarabäen, wurden freigelegt. Auch Gussformen für dekorative Elemente, ähnlich wie Stuck, tauchten neben Ziegeln auf. Damit könnten Häuser, Tempel und Gräber in ganz Theben verschönert worden sein.

Neben Tierskeletten, zum Beispiel von Rindern, konnten die Forschenden auch menschliche Überreste bergen. Ein Friedhof der Siedlung mit unberührten Felsengräbern wurde ebenfalls entdeckt.
© picture alliance / AA | Stringer

Neben Tierskeletten, zum Beispiel von Rindern, konnten die Forschenden auch menschliche Überreste bergen. Ein Friedhof der Siedlung mit unberührten Felsengräbern wurde ebenfalls entdeckt.

7 wiederentdeckte Städte

Machu Picchu: Der Amerikaner Hiram Bingham galt 1911 als Entdecker der peruanischen Inka-Stadt aus dem 15. Jahrhundert. Später wurde bekannt, dass andere Reisende die Stadt vorher beschrieben hatten, darunter 1867 der Deutsche Augusto Berns. Außerdem wussten die Einheimischen von den Ruinen auf dem Berg seit jeher.

🌋 Pompeji: Beim Vesuv-Ausbruch 79 nach Christus in Süditalien verschüttet, blieben Tempel, Thermen, Straßen, Häuser und Wandbilder durch die Asche besonders gut konserviert. Die Überreste von 2.000 Bewohnern konnten geborgen werden. Die Ausgrabungen begannen 1748.

🏛 Troja: 1873 proklamierte der Deutsche Heinrich Schliemann den Fund der Stadt in der heutigen Türkei. Er grub den vermeintlichen "Schatz des Priamos" aus: 10.000 Teile Schmuck und Gold. Auch wenn bis heute 10 Siedlungen unter- und nebeneinander ausgegraben wurden, streiten sich Forschende, ob es sich hier tatsächlich um die Stadt aus der Sage handelt.

🌱 Angkor Wat: Auch hier ist fraglich, ob bei der Tempelanlage im Dschungel von Kambodscha von einer Entdeckung gesprochen werden kann. Für die Einheimischen war sie nie verschwunden. Die Europäer datieren die Wiederentdeckung durch den Franzosen Henri Mouhot auf 1864. Gegründet wurde die Anlage im 12. Jahrhundert.

🌅 Petra: Die Felsenstadt in der Wüste Jordaniens wurde 1812 von dem Schweizer Johann Ludwig Burckhardt wiederentdeckt. Die Nabatäer hatten Petra in der Antike zu ihrer Hauptstadt erkoren. In den 20er-Jahren begannen wissenschaftliche Ausgrabungen. Als besonders ausgeklügelt gilt das Bewässerungssystem.

🏺 Thonis-Herakleion: Die ägyptische Hafenstadt versank im 2. Jahrhundert vor Christus durch einen Erdrutsch im Meer. 2001 konnte ein Forschungsteam Überreste eines Tempels unter Wasser finden. Es folgten Steintafeln, Wracks, Säulen, Statuen, Schmuck und Münzen.

🌊 Haithabu: Die Wikinger-Siedlung in Schleswig-Holstein war ab dem 8. Jahrhundert Handelsknotenpunkt. 1066 wurde der Ort zerstört. 1900 begannen Ausgrabungen durch Johanna Mestdorf. Sie war eine der ersten preußischen Professorinnen. Seit 2018 ist Haithabu Weltkulturerbe.

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Galileo vom 2019-01-30

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Legenden von Atlantis bis Z

Der griechische Philosoph Platon berichtete vor 2400 Jahren über Atlantis, eine Stadt aus Gold. Die sagenumwobene Stadt lag auf einer Insel, die lange vor seiner Zeit im Meer versank. Forschende suchten unter anderem bei Gibraltar, Santorin, sogar Helgoland. Gefunden hat Atlantis bislang niemand.

Ebenso verschwunden bleibt das Gold-Land "Eldorado". Die gierigen spanischen Eroberer vermuteten es im 16. Jahrhundert beim Volk der Chibcha. Der Legende nach warfen die Herrscher Goldgegenstände als Opfer in einen See. Expeditionen durch Guyana, Kolumbien, Peru und Ecuador blieben erfolglos.

Zu Hollywoodruhm brachte es die "Versunkene Stadt Z" nicht nur im Film mit Robert Pattinson von 2016. Schuld daran ist der Brite Percival Fawcett, der Z als Stadt einer verschollenen Zivilisation, ähnlich den Inka oder Atzteken, im brasilianischen Regenwald vermutete. Während einer Reise 1906 soll ihm ein Einheimischer davon erzählt haben. Auf seiner 7. Reise, 1925, blieb Fawcett selbst verschollen. Sein Verschwinden trug zur Legende um Z bei. Er selbst soll Vorbild für Film-Legende Indiana Jones sein.

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