Der digitale Impfnachweis geht an den Start: Wichtige Fragen und Antworten
- Veröffentlicht: 10.06.2021
- 13:10 Uhr
- Galileo
Kurz vor der Hauptreisezeit soll der digitale Impfnachweis jetzt in Deutschland schrittweise starten - als zusätzliche Möglichkeit, um Corona-Impfungen zu dokumentieren. Wie funktioniert er und wer kann ihn ausstellen? Wir klären alle Fragen.
Das Wichtigste zum Thema Digitaler Impfnachweis
In Deutschland startet heute (10. Juni) schrittweise ein digitaler Impfnachweis namens "CovPass" - als freiwilliges und ergänzendes Angebot zum weiterhin gültigen gelben Heftchen.
Damit sollen vollständig Geimpfte eine Corona-Impfung künftig auch per Smartphone nachweisen können.
Für den Nachweis gibt es 3 Anlaufstellen: Impfzentrum, Arztpraxis oder Apotheke - bei letzterer Option gegen Vorlage eines Impfnachweises und eines Personalausweises.
Nach einer erfolgreichen Erprobungs-Phase in ersten Impfzentren werden jetzt nach und nach weitere Impfzentren, Praxen und Apotheken ans System angeschlossen, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Aber nicht alle sind heute oder morgen schon angeschlossen." Ziel sei, dass die CovPass-App bis Ende Juni für alle Interessenten zu Verfügung stehe.
Für alle, die schon vollständig geimpft sind soll es die Möglichkeit geben, dies nachträglich digital bestätigt zu bekommen.
Der Nachweis kann dann bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden oder Reisen innerhalb Europas erleichtern.
Wie funktioniert die CovPass-App? Wer kann Impfungen digital vermerken? Und wie läuft das für bereits Geimpfte? Weiter unten findest du Antworten auf wichtige Fragen.
Warum kommt der digitale Impfnachweis?
Im Januar wurde durch den Europäischen Rat beschlossen, einen interoperablen und standardisierten Impf-Nachweis für medizinische Zwecke auf den Weg zu bringen.
Deutschland setzt dieses Vorhaben mit dem "CovPass" um. Bei der Entwicklung müssen Vorgaben der EU für ein einheitliches Impf-Zertifikat eingehalten werden, auf die sich die EU-Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament kürzlich geeinigt haben.
So funktioniert der digitale Impfnachweis in Deutschland
📱 Nach einer Impfung im Impfzentrum oder bei Hausärzt:innen können Geimpfte einen Impfbescheinigungs-Token in Form eines QR-Codes abscannen und speichern - über eine kostenlose App namens CovPass. Diese steht ab heute kostenlos zum Download bereit.
📱 Alternativ kannst du auch über eine aktualisierte Version der Corona-Warn-App deine Impfung nachweisen. Ein Update ist bei vielen Smartphones schon möglich.
📄 Wer sein Handy nicht dabei hat, bekommt einen Papierausdruck, der dann später abgescannt werden kann.
👨⚕️ Ausstellen dürfen den Impfnachweis nur autorisierte Personen in Impfzentren, Praxen, Krankenhäusern und auch in Apotheken.
📲 Die App speichert die Impf-Bescheinigung lokal auf dem Smartphone. Der QR-Code ist nur einmalig einlesbar.
👩💻 Für die Entwicklung der CovPass-App hat das Gesundheitsministerium IBM, Ubirch, govdigital und Bechtle beauftragt.
Einblick in die CovPass-App
Der digitale Impfnachweis geht an den Start: Wichtige Fragen und Antworten
Hier findest du die CovPass-App zum Download
Digitaler Impfpass: FAQ
Die knapp 19 Millionen vollständig geimpften Menschen in Deutschland können ihre Impfung in der CovPass-App auch nachträglich nachweisen. Impfzentren sollen den Code ausgedruckt per Post zuschicken können. Auch Ärzte und Apotheken sollen das nötige Zertifikat erstellen können. Viele Apotheken wollen das schon ab kommendem Montag anbieten. Viele Bundesländer werden in den nächsten Tagen beginnen, postalisch den QR-Code zu versenden.
Dafür wird es einen Impfprüf-Nachweis geben, der über die App erzeugt wird. Er enthält nur wenige Infos, etwa ob die Impfung gültig ist, die Chargen-Nummer sowie Namen und Geburtsdatum des oder der Geimpften. Auch dieser Nachweis kann als 2D-Barcode dargestellt werden. Dienstleister überprüfen den Impfstatus dann mit eine extra Prüf-App - ähnlich wie bei einem Flug- oder Bahnticket.
Ja. Der digitale Impfpass ist nicht verpflichtend, sondern ein zusätzliches Angebot. Als Nachweis für Impfungen bleibt das gelbe Heftchen weiterhin möglich und gültig.
Der digitale Impfpass ist laut BMG kryptographisch vor Veränderungen geschützt. Gleichzeitig ist er ans Smartphone gebunden, sodass er nicht einfach kopiert werden kann. Und: Bei der Überprüfung muss gegebenenfalls auch ein Lichtbildausweis vorgezeigt werden.
Das hätte nach Angaben des BMG zu lange gedauert und wäre aufgrund der unterschiedlichen Systeme in den Mitgliedstaaten auch schwierig umzusetzen gewesen. Beim EU-Ansatz geht es eher um die Regelung eines Anerkennungs-Rahmens. Diese Vorgaben werden laut BMG bei der Umsetzung des digitalen Impfpasses in Deutschland berücksichtigt.
Der CovPass hält sich an die Vorgaben der EU. Ab Juli soll er laut Spahn auch in anderen EU-Staaten als Nachweis funktionieren. "Das Ziel ist, dass auch in Helsinki, Amsterdam und Mallorca dieses Impfzertifikat gelesen werden kann", so Spahn.