Escape Room: So entsteht der kniffelige Rätsel-Raum
- Veröffentlicht: 20.11.2020
- 18:00 Uhr
- Carolin Teuber
Immer mehr Menschen suchen den Adrenalin-Kick in sogenannten "Escape Rooms". Wir haben einen Escape-Room-Designer getroffen und verraten dir alle Tricks des Hype-Spiels.
Das Wichtigste zum Thema Escape Room
In einem Escape Room versuchen mehrere Spieler als Team Aufgaben zu lösen, um den Raum verlassen zu können, in dem sie gefangen sind. Dafür steht nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung.
Escape Games stammen ursprünglich aus der Online-Gaming-Welt. Die Grundidee lieferte das Spiel "Crimson Room".
Die ersten Live Escape Games entstanden 2007 in Japan. 6 Jahre später eröffnete der erste in Deutschland.
Mittlerweile gibt es in Deutschland schätzungsweise 1.000 Escape Rooms.
2017 erschien die 2.0.-Version: In Berlin gibt es einen Escape Room mit Virtual-Reality-Techniken.
Tricks, wie du jeden Escape Room knacken kannst
👫 Das Escape Game ist ausgeschrieben für 4 Personen? Dann tretet auch wirklich nur zu viert an. Jeder Zusatzspieler könnte aus Platzgründen stören oder eure Logikkette verkomplizieren.
💬 Arbeite im Team. Wenn du eine Aufgabe nicht lösen kannst, gib sie an einen Mitspieler weiter und teile ihm deine Ideen und Gedanken mit. So fällt kein Rätsel unter den Tisch.
🔎 Lass dich nicht abwimmeln. Auch wenn dein Team-Kollege sagt, hinter dem Wandgemälde ist nichts - schaue trotzdem nach.
💡 Probiere auch skurrile Vorschläge deiner Mitspieler aus. Jede noch so verrückte Idee könnte des Rätsels Lösung sein.
📣 Ruf deinen Mitspielern laut zu, was du entdeckt hast und was du tust. Wenn jeder Spieler alle Indizien alleine analysiert, verliert ihr wertvolle Zeit.
🗝️ Ordne eure Gegenstände. Ein Schlüssel passt meistens nur in ein einziges Schloss. Wenn ihr das richtige gefunden habt, lasst ihn drin stecken.
🤔 Bitte um Hilfe. Bevor ihr die Nerven und den Spaß verliert, weil ihr nicht weiterkommt, fragt den Spielleiter nach einem Tipp.
Tauche in verschiedene Welten ein
Escape Rooms gibt es mit den unterschiedlichsten Szenarien.
In Heilbronn wartet beispielsweise ein Escape Room in Bunker-Optik.
Auch Fans von "Harry Potter" kommen auf ihre Kosten. In einem Rätselraum in Bochum können sich alle Fans des Zauberers auf die Suche nach den "Heiligtümern des Todes" machen.
Hobby-Detektive können in einem Escape Room in Köln ihr Ermittler-Potential unter Beweis stellen: Ein Mordfall muss gelöst werden.
Wir haben mit Professor Markus Wiemker, Studiengangsleiter Game Design an der media Akademie in Stuttgart, über das Escape-Room-Phänomen gesprochen.
❓ Warum sind Escape Rooms so reizvoll?
💬 Menschen möchten nicht nur in virtuelle Welten eintauchen. Sie wollen auch fremde Welten erleben, die sie berühren und in ihnen interagieren können. Den Effekt kennt man von alten Autos: Die möchte man auch anfassen.
❓ Gefangen im Bunker, Zombie-Apokalypse und Co.: Warum tauchen Menschen gern in Horror-Szenarien ein?
💬 Viele Spieler möchten außergewöhnliche Erfahrungen machen. Manche Szenarien kennen sie nur aus Filmen. Die haben sie selbst noch nicht erlebt. Ein guter Raum ist authentisch. Der Spieler taucht in die Illusion ein, weiß aber, dass ihm nichts passieren kann.
❓ Mit welchen Herausforderungen werden Spieler im Escape Room konfrontiert?
💬 Es gibt 2 Arten von Herausforderungen, die ineinander übergehen: Puzzles und Tasks. Rätsel lösen gehört genauso dazu wie körperlicher Einsatz. Zum Beispiel, wenn ein Team an Schnüren ziehen muss, um einen Gegenstand zu bewegen.
❓ Ist ein Trend bei der Konzeption von Escape Rooms zu beobachten?
💬 Seitdem Escape Rooms im Mainstream angekommen sind, geht der Trend mehr zu Task-basierten Räumen. Viele Spieler sind nicht so wild drauf, Rätsel zu lösen. Schon gar nicht unter Zeitdruck.
❓ Für wen eignet sich ein Besuch im Escape Room – und für wen nicht?
💬 Alle, die sich auf eine fiktionale Welt einlassen wollen, können Spaß daran haben. Es gibt aber auch Spieler, die nicht bereit sind, aktiv zu sein. Wenn ich mich lieber zurücklehne, wie beim Filmschauen, dann sind Escape Rooms nichts für mich.