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Falschparken: Wo du nie stehen darfst - und wer sich über Strafgebühren freut

  • Veröffentlicht: 15.10.2020
  • 17:00 Uhr
  • Galileo

Da bist du schon spät dran - und dann auch noch das: zugeparkt! Wie verhältst du dich in dieser Situation? Was ist erlaubt, was nicht? Wann darf man den Abschleppdienst holen und wer trägt am Ende die Kosten? Wir zeigen es dir.

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Falschparken: Kurz & Knapp

  • Falschparken ist mit 17 Prozent neben Geschwindigkeitsüberschreitung (31 Prozent) das häufigste Verkehrsdelikt.

  • Bei Falschparken gilt die Halterhaftung. Nicht der Fahrer muss das Bußgeld bezahlen, sondern der Fahrzeughalter. Im Bußgeldkatalog sind die entsprechenden Bußgelder festgelegt.

  • Bei einem Halteverbot ist automatisch auch das Parken untersagt. Wer sein Fahrzeug verlässt oder länger als 3 Minuten hält, der parkt.

  • Das Geld von Strafzetteln für Falschparken geht an die Städte. München zum Beispiel konnte sich so 2019 über zusätzliche rund 9,2 Millionen Euro freuen.

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Parken verboten: Hier darfst du nicht stehen

Falschparken: Wo du nie stehen darfst - und wer sich über Strafgebühren freut

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"Einfahrt Tag und Nacht freihalten" - das liest man oft. Zurecht: Denn auch ohne Schild müssen Einfahrten generell freigehalten werden.
© imago images / Westend61

"Einfahrt Tag und Nacht freihalten" - das liest man oft. Zurecht: Denn auch ohne Schild müssen Einfahrten generell freigehalten werden.

Wer unberechtigt auf einem Privatgrundstück parkt, könnte in Schwierigkeiten geraten. Der Grundstücks-Bewohner darf den Wagen abschleppen lassen. Denn selbst als Mieter gilt er hier rechtlich als Besitzer.
© imago images / Waldmüller

Wer unberechtigt auf einem Privatgrundstück parkt, könnte in Schwierigkeiten geraten. Der Grundstücks-Bewohner darf den Wagen abschleppen lassen. Denn selbst als Mieter gilt er hier rechtlich als Besitzer.

Weniger als 5 Meter vor einer Kreuzung ist das Parken ausdrücklich verboten. Kommt es dadurch zu einer Behinderung des Verkehrs, drohen bis zu 15 Euro Bußgeld.
© imago images / Westend61

Weniger als 5 Meter vor einer Kreuzung ist das Parken ausdrücklich verboten. Kommt es dadurch zu einer Behinderung des Verkehrs, drohen bis zu 15 Euro Bußgeld.

Auch in einer scharfen Kurve ist das Parken untersagt.
© imago images / Hans Blossey

Auch in einer scharfen Kurve ist das Parken untersagt.

Bis zu 15 Meter vor und hinter einem Haltestellenschild ist das Parken verboten. Ein entsprechendes Verbot gilt auch bei einem Andreaskreuz an Bahnübergängen.
© imago images / Karina Hessland

Bis zu 15 Meter vor und hinter einem Haltestellenschild ist das Parken verboten. Ein entsprechendes Verbot gilt auch bei einem Andreaskreuz an Bahnübergängen.

Vor oder in einer Feuerwehrzufahrt ist das Parken ausdrücklich verboten. Falls durch das Falschparken ein Feuerwehreinsatz behindert wird, drohen 65 Euro Bußgeld und 1 Punkt in Flensburg.
© picture alliance/dpa

Vor oder in einer Feuerwehrzufahrt ist das Parken ausdrücklich verboten. Falls durch das Falschparken ein Feuerwehreinsatz behindert wird, drohen 65 Euro Bußgeld und 1 Punkt in Flensburg.

Flensburg: Wo du besser nicht punkten solltest

Wer zu schnell fährt, am Steuer telefoniert oder durch Falschparken einen Feuerwehreinsatz blockiert, der punktet. Das Punktesystem im Fahreignungsregister verteilt Punkte für Ordnungswidrigkeiten mit einer Geldbuße von über 60 Euro – wenn sie die Verkehrssicherheit gefährden.

Bei 8 Punkten wird die Fahrerlaubnis entzogen. Bereits bei 4-6 Punkten fallen gebührenpflichtige Mahnungen und Verwarnungen an.

Autofahrer können Punkte abbauen, indem sie an einem Fahreignungs-Seminar teilnehmen. Der Haken: Es kostet 400 Euro - und man kann es nur alle 5 Jahre machen.

Bei 6 oder mehr Punkten muss man auf die Verjährung warten. Es kann, je nach Vergehen, 2,5 bis 10 Jahre dauern, bis die Punkte wieder gelöscht sind.

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Galileo

Einparken - aber richtig!

Wieso kommen wir rückwärts meist viel sauberer in eine Parklücke als vorwärts? Unser Reporter Matthias ist diesem Einpark-Mysterium auf den Grund gegangen.

  • Video
  • 04:47 Min
  • Ab 12

Zugeparkt - und was du dagegen tun kannst. Die 6 wichtigsten Fragen

📯 Ein Hupkonzert starten, bis der Falschparker kommt?

❌ Nein. Hupen ist nach Paragraph 16 der StVO nur in **Gefahren-Situationen erlaubt, sonst drohen ein Bußgeld von 5 bis 10 Euro und eine *Anzeige* der genervten Nachbarn.

👮 Die Polizei rufen?

✔ Ja, aber nur im öffentlichen Raum. Steht der Falschparker auf einer öffentlichen Straße, musst du dich an das örtliche Ordnungsamt bzw. an die Polizei wenden. Allerdings nur, wenn du deine Zufahrt dringend verlassen musst. Zum Beispiel bei einem Flug, Arzt-Termin oder unaufschiebbaren Terminen.

🏡 Ein "Einfahrt freihalten"-Schild anbringen? Oder mehrere?

✔ Ja, aber nur, wenn es sich um deinen Privatgrund handelt. Voraussetzung ist hierbei, dass es nicht mit einem amtlichen Verkehrszeichen verwechselt werden kann. Ein eigens aufgestelltes Schild besitzt allerdings keine Rechtskraft.

🚕 Eine Taxifahrt auf Kosten des Autofahrers, der dich zugeparkt hat?

✔ Ja, der Falschparker müsste das Taxi bezahlen. Jedoch nur, wenn du nachweisen kannst, dass du deinen wichtigen Termin hattest. Und die Quittung nicht vergessen!

👮 Den Fahrzeughalter anzeigen, der zu dicht an deinem Auto geparkt hat?

❌ Leider nein. In der Straßenverkehrsordnung ist nicht genau festgelegt, wie viel Abstand zu anderen Fahrzeugen beim Parken eingehalten werden muss.

🖕 Vor lauter Frust dem Falschparker eine kleine Nachricht mit unschönen Worten hinterlassen?

❌ Lieber nicht. Beleidigungen sind strafbar, egal ob sie in mündlicher, schriftlicher, bildhafter Form oder mittels Gesten erfolgen. Das Wort "Arsch" kostet 1.000 Euro. Wer den Mittelfinger zeigt, zahlt sogar bis zu 4.000 Euro.

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Falschparker aufgepasst: Auf Twitter werdet ihr berühmt

Frauenparkplatz: Weil Ladies schlechter parken?

Frauenparkplätze sollen Frauen nicht diskriminieren, sondern schützen.
Frauenparkplätze sollen Frauen nicht diskriminieren, sondern schützen.© picture alliance/imageBROKER

Nein - Frauenparkplätze haben nichts damit zu tun, wie gut oder schlecht Frauen einparken. Sie sind meistens besser beleuchtet oder im Parkhaus näher am Ausgang. So bieten sie mehr Schutz und geben ein besseres Sicherheitsgefühl.

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