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Fruktoseintoleranz: Was du essen kannst und worauf du verzichten solltest

  • Veröffentlicht: 17.07.2023
  • 10:40 Uhr
  • Galileo

Bauchschmerzen und Durchfall nach einem Apfel? Bis zu 20 Millionen Deutschen vertragen keinen Fruchtzucker. Was hinter der Unverträglichkeit steckt und was Betroffene noch essen dürfen. Im Clip: Wie gesund sind Zuckeralternativen?

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Fruktoseintoleranz: Definition und Symptome

  • 15 bis 25 Prozent der Deutschen leiden unter einer Fruktoseintoleranz. Sie vertragen Obst, aber auch Honig und Zucker schlecht. Unverträglichkeiten betreffen immer mehr Menschen.

  • Bei ihnen gelangen aufgrund defekter Transporter nur begrenzte Mengen Fruktose (Fruchtzucker) vom Dünndarm ins Blut. Stattdessen gelangt die Fruktose fälschlicherweise in den Dickdarm und wird dort von Bakterien zersetz.

  • Dabei entstehen Abfallstoffe wie kurzkettige Fettsäuren, die dafür sorgen, dass mehr Flüssigkeit in den Darm fließt. Die Folge: Durchfall.

  • Zudem bildet sich Kohlenstoffdioxid, Methan und Wasserstoff. Das verursacht Blähungen und Bauchweh. Bei hohem Methangehalt kommt es zu Verstopfung, da es den Darm träge macht.

  • Die Diagnose stellt der Arzt mithilfe eines Atemtests.

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Fructoseintoleranz: Das passiert in deinem Körper

25 bis 50 Gramm Fruktose auf einmal bereiten normalerweise keine Probleme. Die Fruktose wird im Dünndarm über Transporterproteine (dem Glukosetransporter GLUT5) ins Blut geschleust. Sie dient den Zellen im ganzen Körper zur Energiegewinnung.

Wenn du sehr viel Fruktose isst, können auch ohne vorliegende Intoleranz Verdauungsprobleme auftreten. Bei Menschen mit Fruktoseintoleranz ist dies schon bei kleinen Mengen Fruktose der Fall. Ihre GLUT5 funktionieren nicht richtig.

Fruktoseintoleranz erkennen: So wird sie festgestellt

🌬 Mithilfe eines H2-Atemtest (Wasserstoffatemtest) kann der Arzt eine Fruktoseintoleranz diagnostizieren.

🥛 Hierbei trinkst du auf nüchternen Magen eine Lösung mit 20 bis 50 Gramm Fruktose. Danach musst du in ein Gerät pusten. Nimmt der H2-Wert in den nächsten zwei Stunden im Atem zu, liegt eine Intoleranz vor.

📣 So funktioniert's: Wenn die Dickdarmbakterien Fruktose zersetzen, bildet sich Wasserstoff. Dieser wandert ins Blut, von dort in die Lunge und so in deinen Atem.

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Fruktoseintoleranz: Die Wahl der richtigen Lebensmittel

Fruktoseintoleranz: Was du essen kannst und worauf du verzichten solltest

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Am meisten Fruktose ist in Obst enthalten. Doch auch hier variieren die Werte stark. Tabellen mit dem Gehalt pro 100 Gramm dienen zur Orientierung.
© Getty Images

Am meisten Fruktose ist in Obst enthalten. Doch auch hier variieren die Werte stark. Tabellen mit dem Gehalt pro 100 Gramm dienen zur Orientierung.

Viel Fruktose ist unter anderem in Weintrauben, Kirschen, Äpfeln, Mangos, Birnen und Dörrobst.
© Getty Images

Viel Fruktose ist unter anderem in Weintrauben, Kirschen, Äpfeln, Mangos, Birnen und Dörrobst.

Wenig Fruktose ist beispielsweise in Papaya, Aprikosen, Limetten und Honigmelone.
© Getty Images

Wenig Fruktose ist beispielsweise in Papaya, Aprikosen, Limetten und Honigmelone.

Bananen und Beeren sind ebenfalls besser verträglich, da sie ein gutes Glukose-Fruktose-Verhältnis haben.
© Getty Images

Bananen und Beeren sind ebenfalls besser verträglich, da sie ein gutes Glukose-Fruktose-Verhältnis haben.

Auch in Säften und Limonaden, …
© Getty Images

Auch in Säften und Limonaden, …

Honig, Marmelade, Fruchtjoghurt, …
© Getty Images

Honig, Marmelade, Fruchtjoghurt, …

Süßigkeiten und …
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Süßigkeiten und …

In Gemüse ist Fruktose enthalten. Fruktosehaltiges Gemüse wird übrigens roh schlechter vertragen als gekocht oder gebraten.
© Getty Images

In Gemüse ist Fruktose enthalten. Fruktosehaltiges Gemüse wird übrigens roh schlechter vertragen als gekocht oder gebraten.

Ferner ist auch normaler Haushaltszucker nicht ganz unproblematisch. Dieser wird nämlich nach dem Verzehr in Glukose und Fruktose aufgespalten. Die Glukose stimuliert jedoch den Glukosetransporter GLUT5, sodass auch mehr Fruktose aufgenommen werden kann. Somit ist normaler Zucker besser verträglich als reiner Fruchtzucker.
© Getty Images

Ferner ist auch normaler Haushaltszucker nicht ganz unproblematisch. Dieser wird nämlich nach dem Verzehr in Glukose und Fruktose aufgespalten. Die Glukose stimuliert jedoch den Glukosetransporter GLUT5, sodass auch mehr Fruktose aufgenommen werden kann. Somit ist normaler Zucker besser verträglich als reiner Fruchtzucker.

Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit und Xylit hingegen verschlechtert die Aufnahme, da sie den gleichen Transporter nutzen. Sie sind oft in zuckerfreien Kaugummis und Bonbons enthalten.
© Getty Images

Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit und Xylit hingegen verschlechtert die Aufnahme, da sie den gleichen Transporter nutzen. Sie sind oft in zuckerfreien Kaugummis und Bonbons enthalten.

Fruktoseintoleranz: Was du beachten solltest

🍽 Das Wichtigste bei einer Fruktoseintoleranz ist eine Ernährungsumstellung.

🥩 Karenzphase: In den ersten zwei Wochen heißt es ganz auf Fruktose verzichten - ebenso auf Zuckeraustauschstoffe sowie Ballaststoffe. In dieser Zeit kann sich dein Darm erholen. Anstatt Zucker kannst du Traubenzucker verwenden. Süßstoffe wie Aspartam sind auch kein Problem.

🍰 Testphase: In den nächsten sechs Wochen solltest du die Fruktosemenge wieder etwas erhöhen, denn sonst verringert sich die Zahl der GLUT5 weiter. Fett, Eiweiß und Glukose unterstützen die Fruktoseaufnahme. Ein Stück Obstkuchen kann besser verträglich sein als ein Apfel. Auch die Beimischung von Traubenzucker zu Obst hat sich bewährt.

🍌 Was Menschen mit Fruktoseintoleranz vertragen, ist unterschiedlich. Jede:r muss die eigenen Grenzwerte austesten und sehen was auf Dauer guttut.

🍎 Oft kannst du nach einiger Zeit die Fruktosemenge nach und nach wieder stärker steigern. Teils verschwindet die Intoleranz sogar ganz.

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Fruktoseintoleranz: Behandlung mit Medikamenten

💊 Tabletten mit dem Enzym Xylose-Isomerase sollen die Fruktose im Dünndarm in Glukose umwandeln. Die Tabletten werden kurz vor der Mahlzeit eingenommen.

💊 Eine andere Möglichkeit: Kapseln mit speziellen Milchsäurebakterien, die sich im Dünndarm ansiedeln sollen. Diese verstoffwechseln vor allem Fruktose, sodass diese nicht mehr in den Dickdarm gelangt.

📝 Studien, die die Wirksamkeit der Präparate eindeutig belegen, stehen noch aus.

Häufige Fragen zur Fruktoseintoleranz

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