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Tipps zum Schutz

Fuchsbandwurm: So gefährlich ist der Parasit

  • Aktualisiert: 16.10.2023
  • 05:00 Uhr
  • Christian Stüwe

Der Fuchsbandwurm kann bei Menschen eine gefährliche Leberkrankheit auslösen. Was sind die Symptome und wie kannst du dich vor dem gemeinen Parasiten schützen?

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Das Wichtigste in Kürze zum Thema Fuchsbandwurm

  • Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der eine Größe von einem bis fünf Millimeter erreicht.

  • Erwachsene Parasiten leben im Darm von Füchsen, manchmal aber tragen aber auch Hunde oder Katzen den Fuchsbandwurm in sich.

  • Eine Ansteckung bei Menschen kann zu der lebensgefährlichen Lebererkrankung alveoläre Echinokokkose führen. Die Larven können auch Lunge, Herz oder Milz schädigen.

  • Tückisch: Die Larven wachsen im Körper wie ein Tumor. Es kann zehn bis 15 Jahre dauern, bis die Infektion bemerkt wird.

  • Eine Infektion beim Menschen droht, wenn die mikroskopisch kleinen Wurmeier in den Darm gelangen, zum Beispiel durch die Aufnahme von mit Fuchskot verunreinigten Beeren, Pilzen oder Gemüse. Auch der Kontakt mit Haustieren kann zur Infektion führen.

Was sind Fuchsbandwürmer genau?

Der lateinische Name des Fuchsbandwurmes ist Echinococcus multilocularis, er gehört zur Klasse der Bandwürmer (Cestoden), zu der unter anderem auch der Katzenbandwurm (Taenia taeniaeformis), der dreigliedrige Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) oder der Schweinebandwurm (Taenia solium) zählen.

Fuchsbandwürmer können eine Größe von einem bis zu fünf Millimeter erreichen, sie haben einen flachen Körper und leben im Darm ihrer Wirtstiere. In der Kopfregion besitzen sie vier Saugnäpfe und einen Hakenkranz, mit denen sie sich in der Darmwand verhaken können.

Der Fuchsbandwurm kommt vor allem im Rotfuchs, aber auch in anderen Fuchsarten vor. Als Endwirt sind unter anderem Wölfe, Haushunde und Marderhunde geeignet. In selteneren Fällen können auch Katzen dem Fuchsbandwurm als Endwirt dienen.

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Warum sind Fuchsbandwürmer gefährlich?

Hat sich ein Fuchsbandwurm im Darm eines Endwirtes niedergelassen, reifen ihn ihm Eier heran. Der Fuchsbandwurm stößt sein Proglottis, ein segmentähnliches Fortpflanzungsglied am Ende seines Körpers, in den Darm des Wirtes ab. Darin sind selbstbefruchtete Eier enthalten, die mit dem Kot des Wirtes in die Umwelt gelangen.

Für die Weiterentwicklung der Eier wird ein Zwischenwirt benötigt, meist kleine Nagetiere wie Feld- oder Wühlmäuse und Bisamratten, die die Eier mit ihrer Nahrung aufnehmen. Im Darm des Zwischenwirts entwickeln sich die Eier zu Larven, die schließlich die Darmwand durchbrechen und sich dann auf den Weg zur Leber des Wirtes begeben. In der Leber bilden sich die Eier zu sogenannten Finnen aus, ein tumorähnliches Gewebe, das Bandwurmanlagen enthält und das Lebergewebe langsam zerstört.

Der Zyklus schließt sich für den Bandwurm, wenn der Zwischenwirt von einem Fuchs oder einem anderen Endwirt gefressen wird. Im Darm des Endwirtes entwickelt sich dann aus den Larven ein ausgewachsener Bandwurm.

Gelangen die Eier aber nicht in einen geeigneten Zwischenwirt sondern in andere Säugetiere, wie zum Beispiel Pferde, Schweine oder eben Menschen, spricht man von Fehlzwischenwirten. Die Entwicklung des Fuchsbandwurms kann in ihnen nicht abgeschlossen werden, stattdessen wird es für den Fehlzwischenwirt gefährlich.

Bei einem infizierten Menschen wachsen die Bandwurmanlangen meistens ebenfalls in der Leber, sie können aber auch andere Organe wie Lunge, Gehirn, Herz, Milz oder sogar die Knochen befallen. Die Larven wachsen sehr langsam, zerstören aber tumorartig das befallene Organ. Diese Krankheit wird als alveoläre Echinokokkose bezeichnet. Bis sie sich nach der Infektion bemerkbar macht, können fünf bis 15 Jahre vergehen.

Rotfüchse tragen oft Fuchsbandwürmer in sich.
Rotfüchse tragen oft Fuchsbandwürmer in sich.© Christophe Gateau/dpa

Unbehandelt verläuft die alveoläre Echinokokkose meist tödlich. Die Behandlung ist schwierig, da das Wachstum der Parasiten durch starke Medikamente oder eine begleitende Chemotherapie nur verlangsamt werden kann. Da die Fuchsbandwurm-Larven nicht abgetötet werden können, müssen die Medikamente meistens lebenslang eingenommen werden, was eine große Belastung ist. Nur in einem frühen Stadium der Erkrankung gibt es unter Umständen die Möglichkeit, die Larven operativ zu entfernen.

Glücklicherweise ist das Risiko für Menschen, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, aber sehr gering. In den vergangenen Jahren erkrankten im Schnitt in Deutschland laut Robert-Koch-Institut etwa 40 bis 60 Personen an alveolärer Echinokokkose. Bei vielen Menschen wehrt das Immunsystem die Eindringlinge ab, sodass es erst gar nicht zu einer Erkrankung kommt.

Übertragung des Fuchsbandwurms: So kannst du dich infizieren

Da zwischen der Infektion mit den Eiern des Fuchsbandwurmes und dem Ausbruch der alveolären Echinokokkose Jahre vergehen, wurde noch kein konkreter Übertragungsweg wissenschaftlich belegt. Es ist aber sehr naheliegend, dass die Infektion durch mit Fuchskot verunreinigte Lebensmittel stattfindet.

Das können gesammelte Beeren, Kräuter oder Pilze aus dem Wald oder auch Fallobst sein. Auch das Gemüse im eigenen Garten kann verunreinigt sein, das sich Füchse auch in Städten und Ortschaften aufhalten. Die Eier des Fuchsbandwurmes sind sehr widerstandsfähig und kältebeständig, sie können in der freien Natur über Monate infektiös bleiben. Erde, Pflanzen oder sogar Wasser können ebenfalls verunreinigt sein.

Gefährlich kann auch der Kontakt mit Tieren sein. Die Eier können im Fell von Füchsen, Hunden und Katzen vorkommen, die mit infiziertem Kot in Kontakt gekommen sind. Besonders gefährdet sind deshalb die Halter:innen von Hunden und freilaufenden Katzen, sowie in der Landwirtschaft tätige Menschen. Auch Jäger:innen und Tierärzte haben ein erhöhtes Risiko, sich mit der Krankheit zu infizieren. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kann hingegen ausgeschlossen werden.

Besonders in Süddeutschland ist der Fuchsbandwurm verbreitet.
Besonders in Süddeutschland ist der Fuchsbandwurm verbreitet.© picture alliance / blickwinkel/M. Henning
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Fuchsbandwurm-Symptome: So bemerkst du die gefährliche Krankheit

Das Tückische an der alveolären Echinokokkose ist, dass erkrankte Personen oft jahrelang überhaupt nichts merken. Ist das Larvengewebe in der Leber schon stark herangewachsen, sind die Symptome zunächst unspezifisch: Abgeschlagenheit, Oberbauchbeschwerden oder Gelbsucht. Oft verlieren Erkrankte auch an Gewicht.

Für Mediziner:innen ist die Krankheit deshalb nicht einfach zu identifizieren, weil die Symptome einer Leberzirrhose ähneln. Gelangen die Parasiten in die Lunge, kann dies zu Atembeschwerden führen. In Lunge wie im Herz können sie auch Embolien auslösen.

Fuchsbandwurm-Risikogebiete: Hier kommt der Parasit vor allem vor

Der Fuchsbandwurm kommt nur in der nördlichen Hemisphäre vor, in kalt-gemäßigten Klimazonen. In Europa breitet sich der Parasit parallel zu den immer größeren Beständen von Rotfüchsen aus. In Mitteleuropa sind Deutschland, Österreich, die Schweiz, Frankreich und Norditalien betroffen.

In Deutschland ist der Fuchsbandwurm vor allem in den südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg verbreitet. Man kann davon ausgehen, dass rund die Hälfte aller Füchse in diesen Gebieten den Parasiten in sich tragen.

Hunde und Katzen sollten regelmäßig entwurmt werden.
Hunde und Katzen sollten regelmäßig entwurmt werden.© Imago Images/ Wirestock
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Fuchsbandwurm: Wie groß ist die Gefahr für Hunde und Katzen?

Hunde und Katzen sind besonders gefährdet, sich mit Fuchsbandwurm zu infizieren, indem sie ein infiziertes Nagetier fressen oder in Kontakt mit durch Fuchskot verunreinigte Pflanzen, Wasser oder Erde kommen.

Eine Besonderheit beim Hund ist, dass die Tiere sowohl Fehl- wie auch Endwirt sein können. Als Fehlzwischenwirt erkrankt der Hund wie ein Mensch an der alveolären Echinokokkose. Die Leber des Hundes wird von den Parasiten angegriffen, unbehandelt endet die Krankheit tödlich. Auch die Symptome sind ähnlich wie beim Menschen, der Hund ist schwach und müde, sein Bauch kann vergrößert sein. Unter Umständen hat der Vierbeiner mit Atemnot zu kämpfen.

Wird ein Hund zum Endwirt, leben in seinem Darm wie bei einem Fuchs ausgewachsene Fuchsbandwürmer. Der Hund zeigt dann keine Symptome, scheidet aber mit seinem Kot Eier aus. Was wiederum für Menschen und andere Tiere gefährlich sein kann. Durch eine tierärztliche Untersuchung kann der Fuchsbandwurm nachgewiesen und medikamentös behandelt werden.

Bei Katzen ist es im Prinzip ähnlich, allerdings sind Katzen sehr viel weniger anfällig für Fuchsbandwürmer. Ist eine Katze mit dem Bandwurm infiziert, scheidet sich auch viel weniger Fuchsbandwurmeier aus als ein Hund.

Vorbeugung: Wie verhinderst du die Infizierung mit dem Fuchsbandwurm?

Da die durch Fuchsbandwurmeier ausgelöste alveoläre Echinokokkose eine lebensbedrohliche und in den meisten Fällen nicht heilbare Krankheit ist, ist Vorbeugung sehr wichtig. Hierzu gibt es einige einfache Regeln.

  • Nach dem Kontakt mit Tieren sollte man sich gründlich die Hände waschen.
  • Nach Arbeiten im Wald, Feld oder Garten sollten die Hände ebenfalls gründlich gewaschen werden.
  • Hunde und Katzen sollten regelmäßig entwurmt, der Kot tierärztlich untersucht werden.
  • Pilze, Beeren, Gemüse, Kräuter und Obst aus Freilandkulturen sollten gründlich gewaschen werden.
  • Füchse, egal ob lebendig oder tot, sollte man nicht anfassen. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, sollten Handschuhe getragen werden.
  • Füchse, die in Städten oder Ortschaften auftauchen, sollten keinesfalls gefüttert werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass Füchse nicht durch offene Mülltonnen angelockt werden.
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FAQ: Die wichtigsten Fragen zum Fuchsbandwurm

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