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Gas-Umlage gekippt: Warum es ab Oktober doch nicht so teuer wird

  • Veröffentlicht: 29.09.2022
  • 20:10 Uhr
  • Nicole Lemberg

Mit der Gas-Umlage wollte die Bundesregierung die Gas-Versorgung in Deutschland stabilisieren und dabei Haushalte und Unternehmen zur Kasse bitten. Nun wurde sie gekippt - für den Gaspreisdeckel. Wir haben alle Infos zur Gas-Umlage. Im Clip: So sparst du zu Hause Energie.

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Das Wichtigste zum Thema Gas-Umlage

  • Die Aufwärts-Spirale der hohen Energie-Preise geht weiter. Wer mit Gas heizt, bekommt die steigenden Kosten bereits seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu spüren.

  • Der Notfallplan Gas sollte die Versorgung sichern, Wirtschaftsminister Robert Habeck rief zusätzlich die Industrie und Privat-Personen zum Gas sparen auf.

  • Damit die Gas-Importeure zahlungsfähig bleiben, wollte die Bundesregierung ab Oktober eine Gas-Umlage einführen. Das hätte für alle Unternehmen und Privat-Haushalte rund 2,4 Cent mehr pro Kilowatt-Stunde Gas bedeutet. Doch die Gas-Umlage wurde nun gekippt. Stattdessen setzt die Bundesregierung nun auf einen Gaspreisdeckel und direkte Unterstützung für die Unternehmen.

  • Zusätzlich senkt die Regierung um Bundeskanzler Olaf Scholz die Mehrwertsteuer auf den gesamten Gas-Verbrauch von 19 auf sieben Prozent.

  • Warum die Gas-Umlage doch nicht kommt und was eigentlich hinter dem Konzept steckte, erfährst du weiter unten.

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Aus für Gas-Umlage: Bundesregierung setzt auf Gaspreisdeckel

Bereits wenige Tage vor dem Start der Gas-Umlage rüttelte Robert Habeck am Konzept - und das, obwohl die Umlage sein Vorschlag war. Der Grünen-Politiker äußerte nach Presse-Informationen "finanzverfassungsrechtliche Zweifel". Was bedeutet das konkret?

Der Gasimporteur Uniper hat durch die russischen Liefer-Engpässe enorme Verluste verbucht. Um das Unternehmen - und damit auch die Versorgungssicherheit - zu retten, wird der Bund Mehrheits-Aktionär bei Uniper. Kurz gesagt: Das Unternehmen wird verstaatlicht.

Das stellt wiederum die Gas-Umlage vor neue Hürden. Wird Uniper ein Staatsunternehmen, kassiert die Regierung also die Einnahmen vom Gas-Aufschlag - und das wäre finanzverfassungsrechtlich nicht zulässig.

Zunächst wollte Habeck an der Gas-Umlage festhalten. Am Donnerstag, den 29. September, hat die Bundesregierung sie nun aber gekippt.

Gaspreisdeckel: Was steckt dahinter?

🛑 Die Bundesregierung hat am 29. September einen Gaspreisdeckel beschlossen. Dahinter steckt eine festgelegte Obergrenze für die Gaspreise. Damit sollen die Bürgerinnen und Bürger entlastet werden.

🛑 Übersteigt der Einkaufspreis von Gas die Obergrenze, soll der Staat für die Differenz aufkommen. Dafür will die Bundesregierung bis zu 200 Milliarden Euro aufbringen.

🛑 Wie genau der Gaspreisdeckel aussehen soll, ist allerdings noch nicht klar. Dafür soll eine Experten-Kommission bald einen Vorschlag liefern.

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Die Mehrwertsteuer sinkt auf 7 Prozent

Trotz Aus für die Gas-Umlage will die Bundesregierung wohl weiterhin die Mehrwertsteuer für Gas reduzieren. Nach bisherigem Stand wird Gas damit bis Ende März 2024 mit sieben statt 19 Prozent versteuert. Dieser ermäßigte Steuersatz gilt für die Grundversorgung - dazu zählen Brot und Kartoffeln, aber auch der Personen-Nahverkehr oder Bücher.

Gas-Umlage: Was war der Plan?

💰 Die Gas-Umlage sollte ab 1. Oktober 2022 gelten und war auf 2,419 Cent pro Kilowattstunde festgelegt.

📫 Grundsätzlich sollte die Gas-Umlage für alle Haushalte und Unternehmen gelten, die Erdgas beziehen. Sie wäre als Aufschlag auf der Gas-Rechnung erschienen. Damit wollte die Bundesregierung die Zusatz-Kosten auf möglichst viele Schultern verteilen.

📆 Die Umlage wäre auf eineinhalb Jahre befristet gewesen. Das Ende war zum 31. März 2024 festgesetzt.

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Gas-Umlage: So hätte eine Jahres-Rechnung für Gas ausgesehen

Gas-Kosten gemessen am Gas-Preis und der Gas-Umlage für verschiedene Haushaltsgrößen. Stand: August 2022
Gas-Kosten gemessen am Gas-Preis und der Gas-Umlage für verschiedene Haushaltsgrößen. Stand: August 2022© Galileo

Warum Gas trotzdem teurer wird

📊 Trotz Aus für die Gas-Umlage kommen auf die Haushalte und Unternehmen zwei Aufschläge zu.

🖇 Die Regel-Energie-Umlage mit 0,57 Cent pro kWh soll das Gas-Netz ab Oktober stabil halten. Die Umlage gibt es bereits seit mehreren Jahren - liegt aber aktuell bei null Euro.

🔒 Neu ist die Gasspeicher-Umlage mit 0,059 Cent je Kilowatt-Stunde. Sie soll wiederum die Kosten ausgleichen, die bei Gas-Unternehmen für die Sicherung der Versorgung entstehen. Laut dem Vergleichsportal Check24 werden Verbraucher:innen durch diese Umlage aber weniger belastet.

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Der Bundeskanzler wirbt für weitere Entlastungen

Um die Mehrkosten der Menschen in Deutschland abzufangen, hat die Bundesregierung um Olaf Scholz ein drittes Entlastungspaket auf den Weg gebracht. Teil davon sind neben einer Energie-Pauschale für Rentner:innen und Studierende auch eine geplante Strompreis-Bremse und Neuerungen beim Wohngeld.

Die Gas-Umlage sollte die Versorgung sichern - warum eigentlich?

Die Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine sind in vielen Bereichen spürbar. An der Supermarkt-Kasse, an der Zapf-Säule - und im Energie-Sektor.

Viele Import-Unternehmen haben in den vergangenen Monaten aufgrund der zurückgefahrenen Lieferungen aus Russland deutlich weniger Gas erhalten als eingeplant.

Um ihre Verträge beispielsweise gegenüber den Stadtwerken und anderen Abnehmern zu erfüllen, mussten die Importierenden die Mengen aus anderen Quellen ersetzen - und das zu deutlich höheren Preisen. Auf diesen Mehr-Kosten blieben sie bisher weitestgehend sitzen, denn die Abgabepreise sind längerfristig ausgehandelt.

Die von Wirtschaftsminister Robert Habeck vorgeschlagene Gas-Umlage sollte die Import-Unternehmen entlasten und damit gleichzeitig für Sicherheit sorgen. Stattdessen will die Regierung die Unternehmen nun direkt unterstützten. Denn droht den Gas-Importeuren der Bankrott, kann das Auswirkungen auf die Energie-Versorgung für ganz Deutschland haben.

Galileo vom 2019-01-22

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Gas sparen: Mit diesen Tipps kannst du deinen Verbrauch reduzieren

🚿 Kurze Duschen verbrauchen weniger Energie als ein ausgiebiges Schaumbad. Ein Spar-Duschkopf spart bis zu 60 Prozent des Wasserverbrauchs ein und senkt entsprechend auch die Kosten für aufgeheiztes Wasser.

🚪 Undichte Türen und Fenster sorgen nicht nur für unangenehme Zugluft, sondern vergrößern auch den Wärme-Verlust. Um die Isolierung zu überprüfen, kannst du ein Blatt Papier zwischen den Rahmen und das geschlossene Fenster klemmen. Lässt sich das Papier herausziehen, ist das Fenster nicht ausreichend dicht.

🌬 Stoß- statt Dauerlüften: Kipp deine Fenster am besten nicht, sondern lüfte kurz und gründlich, um den Raum nicht auszukühlen.

🥘 Beim Kochen sollten die Töpfe immer komplett die Herdplatte bedecken. Deckel nicht vergessen! Nutzt du einen Gasherd, solltest du außerdem die direkte Hitze ausnutzen und nicht vorheizen.

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