Anzeige

Geisterschiff vor irischer Küste entdeckt: Wie kam das denn dahin?

  • Veröffentlicht: 20.02.2020
  • 08:00 Uhr
  • Galileo
Article Image Media
© CATHAL NOONAN/AFP via Getty Images

Vor eineinhalb Jahren havarierte die "MV Alta" südöstlich der Nordatlantik-Insel Bermuda. Nun fand ein Jogger das Geisterschiff - am anderen Atlantik-Ende. Wie es dort hin kam.

Anzeige

Das Wichtigste zum Thema MV Alta

  • Ein riesiges Frachtschiff ist an der irischen Küste gestrandet, die 77 Meter lange "MV Alta" lief in Ballycotton - nahe der südirischen Stadt Cork - auf Felsen auf.

  • Das Geisterschiff war vor fast eineinhalb Jahren von seiner Besatzung etwa 2.000 Kilometer südöstlich von der Insel Bermuda aufgegeben worden. Die zehn Besatzungsmitglieder wurden im September 2018 von der US-Küstenwache gerettet.

  • Das Schiff und seine ehemalige Crew war eigentlich auf dem Weg von Griechenland nach Haiti und wegen technischer Probleme manövrierunfähig geworden.

  • Seitdem trieb es umbenannt durch den Nordatlantik. Zuletzt wurde es im vorigen Jahr mitten im Atlantik gesichtet.

  • Entdeckt hat es nun ein Jogger - zufällig am Sonntagmittag. Grund für das kuriose Ereignis: Zuvor war das Sturmtief Dennis über die britischen Inseln gezogen - und hat die "MV Alta" angeschwemmt.

Anzeige
Anzeige
Galileo vom 2020-02-18

Geisterschiff vor der irischen Küste entdeckt

Vor der irischen Küste ist ein Schiff gestrandet, das vermutlich vor eineinhalb Jahren bei den Bermudainseln in Seenot geraten ist. Doch wie gelangte das Schiff ohne Mannschaft nach Irland und wem gehört der Wrachter nun?

  • Video
  • 01:27 Min
  • Ab 12

Die irische Küstenwache begutachtete das Schiff bereits aus der Luft

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Anzeige
Anzeige

Im September letzten Jahres sichtete die HMS Protector, ein Patrouillenschiff der britischen Royal Navy, das Geisterschiff

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Die Odyssee der "MV Alta"

Article Image Media
Anzeige
Anzeige

Und was passiert nun mit dem Geisterschiff?

  • Was mit dem Geisterschiff nun passieren soll, ist bislang völlig unklar. Das Wrack verschmutze die nähere Umgebung aktuell aber nicht, ein schnelles Eingreifen ist daher nicht nötig.

  • John Tattan, Betreiber eines Vereins für Seenotrettung, sagte gegenüber dem "The Irish Examiner“, er habe so etwas wie das Geisterschiff noch nie gesehen. "Es kam den ganzen Weg von der afrikanischen Küste, westlich an der spanischen und englischen Küste entlang bis nach Irland." Es sei zudem ein Wunder gewesen, dass keiner der lokalen Fischer das Schiff auf See entdeckte, bevor es an die Küste prallte.

  • Wenn schon der erfahrene Seenotretter erstaunt ist: Vielleicht nutzt der Ort es ja als touristische Attraktion. Alternative: Es wird geborgen - oder versenkt.

Diese Geisterschiffe waren in den letzten Jahren auf den Weltmeeren unterwegs

Geisterschiff vor irischer Küste entdeckt: Wie kam das denn dahin?

1 / 5
Dass Schiffe auch wieder auftauchen können, beweist die "Ryōun Maru". Das japanische Schiff galt seit dem Tsunami 2011 als vermisst, wurde ein Jahr später von kanadischen Seeaufklärern entdeckt. Das Fischereischiff, das in einem schlechten Zustand, aber weiterhin schwimmfähig war, war mehr als ein Jahr über den Pazifik getrieben. Dann wurde es versenkt.
© Picture Alliance

Dass Schiffe auch wieder auftauchen können, beweist die "Ryōun Maru". Das japanische Schiff galt seit dem Tsunami 2011 als vermisst, wurde ein Jahr später von kanadischen Seeaufklärern entdeckt. Das Fischereischiff, das in einem schlechten Zustand, aber weiterhin schwimmfähig war, war mehr als ein Jahr über den Pazifik getrieben. Dann wurde es versenkt.

2003 wurde der malaysische Fischtrawler "High Aim 6" ohne Besatzung vor der Küste Australiens aufgefunden. Auf ihm fand sich neben Vorräten an Lebensmitteln und Treibstoff eine Ladung von mehreren Tonnen verrottenden Fischs. Von der Mannschaft zeugten nur die sieben Zahnbürsten. Was mit den Besatzungsmitglieder passiert ist, konnte bis heute nicht festgestellt werden.
© Picture Alliance

2003 wurde der malaysische Fischtrawler "High Aim 6" ohne Besatzung vor der Küste Australiens aufgefunden. Auf ihm fand sich neben Vorräten an Lebensmitteln und Treibstoff eine Ladung von mehreren Tonnen verrottenden Fischs. Von der Mannschaft zeugten nur die sieben Zahnbürsten. Was mit den Besatzungsmitglieder passiert ist, konnte bis heute nicht festgestellt werden.

Zu einem mysteriösen Vorfall kam es 2007 - wieder vor der Küste Australiens: Dort fand die Küstenwache einen verwaisten Katamaran. Von den drei Besatzungsangehörigen fehlte jede Spur, obgleich an Bord die Computer eingeschaltet waren und auch die Maschine lief. Der Vorfall konnte nicht abschließend geklärt werden.
© Picture Alliance

Zu einem mysteriösen Vorfall kam es 2007 - wieder vor der Küste Australiens: Dort fand die Küstenwache einen verwaisten Katamaran. Von den drei Besatzungsangehörigen fehlte jede Spur, obgleich an Bord die Computer eingeschaltet waren und auch die Maschine lief. Der Vorfall konnte nicht abschließend geklärt werden.

Anfang 2013 wurde das ehemals sowjetische Passagierschiff "Lyubov Orlova" im Schlepp auf dem Weg zu einer Abwrackwerft in der Dominikanischen Republik führerlos, nachdem die Schleppverbindung gerissen war. Seitdem trieb der Koloss auf dem Nordatlantik umher. Mittlerweile wird spekuliert, dass das Schiff gesunken sein könnte.
© Picture Alliance

Anfang 2013 wurde das ehemals sowjetische Passagierschiff "Lyubov Orlova" im Schlepp auf dem Weg zu einer Abwrackwerft in der Dominikanischen Republik führerlos, nachdem die Schleppverbindung gerissen war. Seitdem trieb der Koloss auf dem Nordatlantik umher. Mittlerweile wird spekuliert, dass das Schiff gesunken sein könnte.

An Japans Küste wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche mutmaßliche aus Nordkorea stammende Geisterschiffe angeschwemmt. Laut der Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" seien 2019 mindestens 156 Schiffe nach Japan getrieben. Auf manchen Schiffen fand man auch Leichen.
© Picture Alliance

An Japans Küste wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche mutmaßliche aus Nordkorea stammende Geisterschiffe angeschwemmt. Laut der Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" seien 2019 mindestens 156 Schiffe nach Japan getrieben. Auf manchen Schiffen fand man auch Leichen.

Anzeige

Wusstest du, dass es auf den Meeren ganz schön zugeht

🚢 Laut dem deutschen Umweltbundesamt waren es im vergangenen Jahr über 90.000 Schiffe unterschiedlicher Größe, die auf den Weltmeeren unterwegs waren.

⚓️ Unter ihnen befinden sich Frachtschiffe (Containerschiffe, Öl-, Gas- und Chemikalientanker), Passagierschiffe (Fähren und Kreuzfahrtschiffe) sowie Serviceschiffe (z. B. Schlepper, Offshore-Versorgungsschiffe). Fischereischiffe sind in dieser Statistik nicht enthalten.

🛳 Wie Zahlen des Umweltbundesamt belegen, transportieren Seeschiffe rund 90 Prozent des weltweiten Warenverkehrs. Auch etwa 90 Prozent des EU-Außenhandels und über 40 Prozent des EU-Binnenhandels erfolgen auf dem Seeweg.

🇪🇺 Weltweit betrachtet liegt bei etwa einem Drittel der Schiffsbewegungen der Ziel- oder Abfahrtshafen in der EU. Nord- und Ostsee gehören zu den am häufigsten und dichtesten befahrenen Meeren der Welt.

Mehr News und Videos

Spannende Einblicke in die Welt des Showkampfs: Fragen an Wrestling-Stars

  • Video
  • 19:04 Min
  • Ab 12