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Heimweh: 5 hilfreiche Tipps gegen die Sehnsucht

  • Veröffentlicht: 17.07.2023
  • 11:07 Uhr
  • Heike Predikant

Weg von zu Hause, rein ins Abenteuer: Die Sache hat nur einen Haken: "Heimweh". Wenn in der Ferne die Sehnsucht nach der Heimat kommt, kann's unangenehm werden. Aber: Mit unseren Tipps bist du bestens gewappnet. Im Clip: Die besten Tricks, die das Reisen erleichtern.

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Heimweh: Die wichtigsten Fakten

  • Heimweh beschreibt die Sehnsucht nach der Heimat oder dem Zuhause. Ausgelöst wird die emotionale Reaktion durch die Trennung von der gewohnten Umgebung.

  • Menschen mit Heimweh fühlen sich in der Ferne oft fremd und einsam. Das kann beispielsweise nach einem Umzug, während einer Reise oder bei einem Jobwechsel ins Ausland passieren.

  • Dauer und Entfernung spielen dabei keine Rolle. Der Trennungsschmerz kann gleichermaßen stark sein – egal, ob die betroffene Person für kurze oder lange Zeit weg, wenige oder viele Kilometer von ihrer "Home Base" entfernt ist.

  • Im 17. Jahrhundert beschrieb der Arzt Johannes Hofer erstmals die Krankheit "Nostalgia". Er bezog sich auf das Heimweh von Schweizer Soldaten, die auswärts stationiert waren und unter Weinkrämpfen, unregelmäßigem Herzschlag, Schlaf- und Appetitlosigkeit litten.

  • Das Gegenteil von Heimweh ist Fernweh: Packt es einen, möchte man augenblicklich dem Alltag entfliehen und die weite Welt erkunden.

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Heimat: Was bedeutet das?

"Heimat ist dort, wo dein Herz wohnt." Viele verbinden Heimat mit dem Ort, an dem sie geboren oder aufgewachsen sind – oder sich durch ständigen Aufenthalt zu Hause fühlen. Dabei geht es um Verwurzelung, Zugehörigkeit und Geborgenheit.

Heimatgefühle entstehen auf unterschiedliche Weise. Sie können durch vertraute Menschen ausgelöst werden, ebenso wie durch einen bestimmten Dialekt, eine bestimmte Landschaft, einen bestimmten Brauch, einen bestimmten Geruch oder ein bestimmtes Gericht. Oder anders ausgedrückt: Heimat berührt alle Sinne.

Nähere Einblicke gibt die Vermächtnis-Studie, die sich mit gesellschaftlichen Entwicklungen beschäftigt. Demnach empfinden die meisten Deutschen ihre Familie, ihre Freund:innen oder ihre:n Lebenspartner:in als Heimat. 64 Prozent der Befragten assoziierten damit Erinnerungen aus Kindheit und Jugend. Kultur, Religion und Grenzen waren weniger bedeutend.

Heimweh: Ursachen und Risikofaktoren

Ich bin dann mal weg… Und schon bald wieder da? Schüler:innen-Austausch, eine Reise, Studieren oder Arbeiten im Ausland – klingt nach Abenteuer, kann aber auch tückisch sein. Und zwar in dem Moment, in dem man sich sehnlichst nach Hause zurückwünscht. Diagnose: Heimweh.

Die schmerzhafte Sehnsucht tritt auf, wenn jemand seine Komfortzone verlässt und in der neuen Umgebung nicht "richtig" ankommt. Andere Leute, andere Lebensgewohnheiten, anderes Essen – all das macht zu schaffen. Man vermisst das eigene Bett, die Liebsten, die wöchentliche Yoga-Stunde, den Sonntags-Brunch bei Mama, den Kiosk um die Ecke und fühlt sich elend.

Psycholog:innen sagen, dass Heimweh immer auch ein Verlust-Erlebnis ist. Sicherheit, Vertrautheit und Geborgenheit haben sich verabschiedet, stattdessen winkt das Verlorensein. Treffen kann es jede:n, aber nicht jede:r hat in der Ferne automatisch mit Heimweh zu kämpfen. 

Gefährdet sind Menschen, die sich schwertun mit Veränderungen. Oder solche, die dazu gedrängt oder gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen. Wer dagegen flexibel und offen ist, ist weniger anfällig für den Kummer. Eine Langzeit-Studie mit Austausch-Student:innen belegt, dass auch emotionale Instabilität begünstigend wirkt. Die gute Nachricht: Heimweh ist zu Beginn eines Auslandaufenthaltes am stärksten und flaut dann rasch ab.

Da hilft auch kein Strand: Selbst am schönsten Ort der Welt kann man Heimweh haben – doch es ist wissenschaftlich belegt, dass der Kummer mit der Zeit verfliegt.
Da hilft auch kein Strand: Selbst am schönsten Ort der Welt kann man Heimweh haben – doch es ist wissenschaftlich belegt, dass der Kummer mit der Zeit verfliegt. © Imago Images / Westend61
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Typische Symptome bei Heimweh

In Heimweh steckt das Weh. Wie sehr es Betroffene schmerzt, fernab von zu Hause zu sein, ist individuell verschieden. Manche leiden mehr, manche weniger. Bei manchen trübt sich die Stimmung, bei manchen rebelliert der Magen. Die belastende Situation jedenfalls kann sowohl psychische als auch körperliche Beschwerden verursachen. Hier eine Liste mit typischen Heimweh-Symptomen:

  • Traurigkeit
  • Antriebsschwäche
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Appetitlosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Muskelverspannungen
  • Angstzustände 

Heimweh bei verschiedenen Altersgruppen

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Heimweh bei Kindern

Meist tritt es auf, wenn die Kleinen zum ersten Mal ihr Zuhause verlassen – für eine Klassenfahrt, eine Übernachtung bei Freund:innen oder einen Aufenthalt im Feriencamp. Dann fehlen die Eltern als Bezugspersonen sowie die körperliche Nähe, und der Nachwuchs fühlt sich schnell einsam.

Heimweh bei Jugendlichen/Student:innen

Ob Urlaub oder Uni, die Herausforderung besteht darin, alleine zurechtkommen zu müssen. Das kann Leiden hervorrufen. Denn gerade in schwierigen Situationen wird jungen Menschen in der Ferne oftmals schmerzlich bewusst, wie bequem man es im "Hotel Mama" hat und wie wertvoll die Unterstützung der Familie ist.    

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Heimweh bei Erwachsenen

Alter schützt nicht vor Heimweh. Eine räumliche Veränderung kann auch lebenserfahrene Menschen in eine emotionale Krise stürzen – negative Erfahrungen aus der Vergangenheit können dabei verstärkend wirken. Zudem beschleicht Erwachsene im Vergleich zu Teenagern öfter das Gefühl, zuhause gebraucht zu werden.

Tipps gegen Heimweh: Was du tun kannst

👣 Aktiv werden: Langeweile bringt dich zum Grübeln (Heimweh-Booster), Beschäftigung sorgt für Ablenkung (Heimweh-Drossler). Deswegen: Runter vom Depri-Sofa! Am besten erstellst du eine Want-to-do-Liste, die du buchstäblich Schritt für Schritt abarbeitest. So lernst du auch gleich deine neue Stadt von ihren schönsten Seiten kennen.

🔗 Kontakte knüpfen: Lerne nicht nur deine neue Stadt kennen, sondern auch neue Leute. Sie geben dir Halt. Und mehr Spaß hast du dann auch. Partys, Festivals, Flohmärkte, Sportkurse, Facebook-Gruppen – Möglichkeiten zum Connecten gibt's off- und online reichlich.

🇩🇪 Heimat-Tag einlegen: Am Tag X machst du Dinge, die dir dein Zuhause herbeiholen – Fotos angucken oder einen Mundart-Podcast hören. Und da auch Heimat-Liebe durch den Magen geht, solltest du dir obendrein dein Lieblingsessen à la Mama kochen. Oder du fahndest nach einem Restaurant, das Spezialitäten aus deiner Region serviert.

💬 Darüber reden: Der Austausch mit anderen erleichtert dir deine Situation. Unter Mitstudent:innen, Kolleg:innen oder Reisenden ist meist jemand dabei, der selbst schon mal Heimweh erlebt hat. Falls du in einer Gastfamilie wohnst, bekommst du garantiert auch von ihr hilfreiche Tipps. Entsprechende Beratungsstellen findest du im Netz.

🧑‍🤝‍🧑 Familie & Freunde einladen: Ein Besuch von deinen Liebsten – und dein Heimweh hat sich erledigt. Gute Organisation wirkt wie eine Lockmittel, vor allem, wenn du weiter weg bist. Such schon mal günstige Tickets und hübsche Unterkünfte raus!

Prävention von Heimweh: Das solltest du vermeiden

Zu viel Social Media: Wenn du ständig nachguckst, was deine Freund:innen zuhause so treiben, bekommst du erst recht Heimweh. Verschaffe dir lieber eigene Erlebnisse und genieße sie in vollen Zügen.

Sprachfaulheit: Du sprichst die Sprache deines Gastlandes nicht fließend? Dann solltest du dich so oft wie möglich mit "Locals" unterhalten. Auch das trägt dazu bei, dass du dich weniger fremd fühlst. 

Vergleiche ziehen: Ja, in deiner neuen Umgebung ist einiges anders als zuhause. Lass dich darauf ein! Bestimmt entdeckst du Besonderheiten, die dir gefallen – ein leckeres Gericht, eine neue Sportart oder ein kraftvolles Ritual. Vielleicht überraschst du damit sogar deine Liebsten, wenn du wieder zurück bist.

Häufige Fragen zum Heimweh

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