Was tun bei Heiserkeit? Die besten Hausmittel und Tipps
- Veröffentlicht: 08.03.2023
- 07:00 Uhr
- Amelie Geibel
Deine Stimme ist weg? Was du gegen die Heiserkeit tun kannst und welche Ursachen die Stimmlosigkeit haben kann, erfährst du hier. Im Clip: Die besten Tipps gegen Erkältung.
Das Wichtigste zum Thema Heiserkeit
Heiserkeit ist oftmals harmlos und vorübergehend. Es kann aber auch ernsthafte Ursachen haben.
Heiserkeit äußert sich durch eine raue, belegte Stimme mit geringerer Lautstärke.
Ursache können unter anderem Stimmüberlastung oder -Fehlbelastung, Erkältungen, Bronchitis, aber auch Tuberkulose oder sogar Krebs sein.
Bei Heiserkeit, die länger als drei Wochen anhält oder immer wiederkehrt, solltest du ärztlichen Rat einholen.
Heiserkeit: Was ist das überhaupt?
🔇 Heiserkeit ist, wenn die eigene Stimme nicht mehr ganz funktioniert. Dabei klingt sie meist rau, ist höher oder tiefer, meist viel leiser, bricht plötzlich ab oder geht gar nicht mehr. Wer heiser ist, kann manchmal nur noch flüstern.
🔇 Bist du heiser, dann fällt dir das Sprechen schwer. Es ist sehr anstrengend, manchmal sogar schmerzhaft.
🔇 Heiserkeit an sich ist allerdings keine Krankheit, sondern ein Symptom. Warum die Heiserkeit auftritt, kann viele unterschiedliche Ursachen haben.
So entsteht Heiserkeit
🗣 Heiserkeit entsteht, wenn dein Stimmapparat gestört ist. Der wichtigste Teil davon ist dein Kehlkopf und die darin liegenden Stimmlippen. Deren Ränder nennen sich Stimmbänder. Diese können sich öffnen und schließen.
🗣 Beim Sprechen schließen sich die Stimmlippen und lassen einen ganz kleinen Spalt offen. Durch den lassen wir beim Ausatmen Luft fließen, was die Stimmlippen zum Schwingen bringen. Das Ergebnis: Klang. Durch das Hinauf- und Hinabsenken des Kehlkopfs bestimmen wir die Höhe und Tiefe unserer Töne.
🗣 Bist du allerdings heiser, funktioniert dieser Ablauf nicht mehr. Deine Stimmlippen oder dein Kehlkopf sind dann so beeinträchtigt, dass du nur noch schlecht Klang erzeugen kannst. Das passiert auch, wenn deine Schleimhaut zu trocken ist.
Darum bleibt die Stimme weg: Ursachen für Heiserkeit
Warum jemand heiser ist, kann viele Gründe haben. Wir geben dir einen Rundumblick in die häufigsten Ursachen:
Heiserkeit durch Überanstrengung
Wer bei der Faschings-Party laut mitgröhlt, hat am nächsten Tag oft mit Heiserkeit zu kämpfen. Hier ist der Grund ganz simpel: Überanstrengung deiner Stimmbänder. Dabei hast du deine Stimme über eine zu lange Zeit mit zu viel Kraft verwendet. Das Ergebnis: Die Stimmlippen sind gereizt und geschwollen. Das passiert übrigens auch, wenn du deine Stimme falsch verwendest wie zum Beispiel bei untrainierten Sänger:innen.
Heiserkeit durch Reizungen
Heiserkeit kann auch durch externe Reize entstehen. Rauchst du oder bist anderen reizenden Schadstoffen ausgesetzt? Das kann deinen Stimmbändern richtig zusetzen. Aber auch eine Allergie kann Auswirkungen auf deine Stimmbänder haben – vor allem bei Heuschnupfen. Übrigens: Auch deine Magensäure kann deine Stimmbänder reizen. Das passiert bei wiederkehrendem Sodbrennen.
Heiserkeit durch Infekte und Entzündungen
Heiserkeit tritt häufig in Zusammenhang mit einem Infekt oder einer Entzündung auf. Sei es eine simple Erkältung oder Bronchitis, Rachenentzündung oder Kehlkopfentzündung. Sobald das Gewebe angegriffen und trocken ist, leidet unsere Stimme darunter. Fieber und Schmerzen sind häufige Begleiterscheinungen. Heilen die Entzündungen nicht ab und kommen immer wieder, kann die Heiserkeit auch chronisch werden. In seltenen Fällen kann hinter der Heiserkeit auch eine Entzündung der Kehldeckelschleimhaut stecken. Diese ist sehr ernst und sollte umgehend behandelt werden.
Heiserkeit als Folge von schwerwiegenden Krankheiten
Heiserkeit kann auch als Begleitsymptom von schwerwiegenden Krankheiten sein. Dazu zählen unter anderem Kehlkopfkrebs, Tuberkulose oder eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Bösartige Tumore machen allerdings nur knapp drei Prozent aller registrierten Fälle aus.
Pubertät, Wechseljahre oder Alter: Weitere Ursachen für Heiserkeit
Durch hormonelle oder auch entwicklungsbedingte Veränderung kann es sein, dass du heiser wirst. Hierzu zählt die Pubertät, die Wechseljahre, aber auch das Alter an sich. Der Grund: In der Pubertät wächst der Kehlkopf so schnell, dass die Stimmbildung nicht hinterherkommt. Dass die Stimme hierbei "kratzig" klingen kann, ist vollkommen normal und meistens auch kein Grund zur Sorge. Männliche Jugendliche sind hiervon oft deutlich stärker betroffen als weibliche. In den Wechseljahren gehen die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron zurück. Gleichzeitig werden mehr männliche Hormone ausgeschüttet.
Bei der überwiegenden Mehrheit der Jungs kann es zwischen dem zehnten und 14. Lebensjahr hormonbedingt zu Schwankungen in der Stimmlage und Heiserkeit kommen.
Das sind die Symptome von Heiserkeit
Heiserkeit äußert sich meistens durch brüchige, raue und leisere Sprache. Es kann auch sein, dass die Stimme ganz weg ist. Heiserkeit tritt oft in Verbindung mit weiteren Einschränkungen wie einem Kratzen im Hals oder einem Hustenreiz auf.
Die besten Hausmittel gegen Heiserkeit
Zum Glück gibt es einige Hausmittel, mit denen du dir bei Heiserkeit erst mal selbst helfen kannst. Dazu zählen unter anderem:
Viel trinken - am besten lauwarm
Wasser versorgt deinen gereizten Hals mit Feuchtigkeit. Auch kannst du dir mit Kräutertees, die Kamille, Thymian und Pfefferminze enthalten, etwas gutes tun.
Inhalieren
Inhalation ist ein bewährtes Hausmittel. Es gibt spezielle Inhalatoren, alternativ kannst du aber auch einfach in einem Topf Wasser mit Kräutern erhitzen und etwas ziehen lassen. Wenn du keine passenden Kräuter zu Hause hast, kannst du Salz ins Wasser geben. Hierbei gilt als Faustformel ein Gramm Salz pro Liter Wasser. Der warme Dampf geht besonders Tief in die Atemwege und befeuchtet sie.
Stimme schonen
Es klingt sehr simpel, aber oft fällt es doch schwer. Besonders räuspern solltest du unterlassen. Hierbei schlagen deine Stimmlippen nämlich ständig aufeinander. Dadurch werden sie noch mehr gereizt. Wenn es nicht anders geht und du sprechen musst, dann immer mit halber Lautstärke. Flüstern führt selbst bei gesunder Stimme zu einer unnatürlichen Position für deine Stimmlippen und du solltest während einer Heiserkeit strikt darauf verzichten!
Halswickel - kalt oder warm
Du kannst sowohl warme als auch kalte Wickel bei Heiserkeit anwenden. Warme Wickel sind durchblutungsfördernd und heben deine Körpertemperatur an. Kalte Wickel hingegen lindern vor allem die Entzündung.
Mit Salbeitee gurgeln
Auch wenn der Geschmack dir nicht unbedingt zusagt, helfen tut es auf jeden Fall. Auch die Zubereitung ist sehr einfach: Salbeitee aufkochen, zehn Minuten ziehen und dann abkühlen lassen. Das kannst du ohne Bedenken mehrfach täglich machen. Als geschmackliche Alternative kannst du auch Thymian- oder Kamillentee nehmen.
Heiserkeit: Dann ist ein Besuch bei der Ärztin oder beim Arzt ratsam
Wenn du länger als drei Wochen heiser bist, solltest du es auf jeden Fall ärztlich abklären lassen. Auch wenn du öfter heiser bist, solltest du medizinischen Rat einholen. Eine chronische Kehlkopfentzündung kann eine Vorstufe von Krebs sein. Auch wenn deine Stimme ganz weg ist, solltest du am besten gleich zum Arzt gehen.
Die wichtigen Fragen zu Heiserkeit
Heiserkeit kann eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen haben. Von einer Erkältung, Überlastung der Stimme, Probleme mit den Stimmbändern oder anderen zugrunde liegenden Krankheiten wie Tuberkulose oder Krebs.
Bei Heiserkeit hilft es, die Stimme zu schonen. Auch Hausmittel wie Kräutertees, Gurgeln mit Salbeitee oder Inhalieren können Linderung verschaffen. Du kannst auch warme oder kalte Wickel anwenden.
Wenn du länger als drei Wochen unter Heiserkeit leidest, solltest du ärztlichen Rat einholen. Auch wenn Heiserkeit öfter auftritt, solltest du das abklären lassen.
Normalerweise sollte Heiserkeit nur wenige Tage anhalten. Wenn sie länger als drei Wochen andauern oder öfter auftreten, suche einen Arzt auf.
Bei einem akuten Trauma oder wenn deine Stimmbänder chronisch gereizt sind, können sich dauerhaft verändern und Polypen, Knötchen oder Granulome entwickeln.