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Immer mehr Hunde haben Pollenallergie: So kannst du ihnen helfen

  • Veröffentlicht: 25.04.2023
  • 14:45 Uhr
  • Alena Brandt

Dem Hund tränen die Augen, er kratzt sich - das sieht ja aus wie beim Heuschnupfen. Kann das sein? Tatsächlich leiden immer mehr Hunde unter Allergien. Wie du Symptome erkennst und was Bello und Co. hilft. Im Clip: Geheimnisse über Hunde.

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Das Wichtigste zum Thema Pollenallergie beim Hund

  • Reizende Sache! Bei einer Pollenallergie attackiert das Immunsystem harmlose Stoffe, als wären sie Feinde. Auch bei Hunden zeigt sich diese Überreaktion der Körperabwehr.

  • Menschen und Tiere können an den gleichen Allergien erkranken und zeigen teils auch ähnliche Symptome. Es gibt immer mehr Hunde mit Heuschnupfen.

  • Läuft Wauzi dann auch die Nase? Bei Hunden zeigen sich vor allem Hautprobleme und Juckreiz. Asthmatische Beschwerden äußern sie seltener.

  • Woran du Pollenallergie beim Hund erkennst und welche Behandlung hilft, das erklärt Tierärztin Dr. Janine Claßen im Interview.

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Wie erkenne ich Heuschnupfen bei meinem Hund?

👩‍⚕️ Dazu haben wir eine Expertin befragt: Dr. Janine Claßen ist Oberärztin für Dermatologie an der Tierklinik Oberhaching in Bayern.

Stimmt es, dass immer mehr Hunde Umweltallergien haben?

💬 Das trifft tatsächlich zu und ich bemerke es auch in der tierärztlichen Praxis. Unterschiedliche Faktoren spielen dabei eine Rolle, etwa: negative Umwelteinflüsse und auch die Rasse. Selbst Zigarettenrauch kann das Allergie-Risiko erhöhen - wie eine Studie mit Stadthunden zeigt. Auf dem Land lebende Hunde hingegen leiden weniger unter Allergien.

Zeigen Hunde denn bei Pollenallergie die gleichen Symptome wie Menschen mit Heuschnupfen?

💬 Auch Hunde haben teils klassische Heuschnupfen-Symptome wie tränende Augen, Nasenausfluss und Schnupfen. Viel häufiger äußert sich die Allergie bei ihnen, aber über Juckreiz und Hautentzündungen, vor allem an Achseln, Bauch, Pfoten und Innenschenkeln. Zudem sind entzündete Ohren ein häufiges Symptom. Beim Hund sprechen Fachleute auch nicht von Heuschnupfen, sondern von saisonaler Umweltallergie gegen Pollen und von auch caniner atopischer Dermatitis.

Gibt es für Hunde eigentlich auch Allergie-Tests?

💬 Ja, für den Hauttest wird der Hund sediert und an der Brust geschoren. Dann spritzt man ihm Allergene und beobachtet die Reaktion der Haut. Solche Tests sind allerdings nicht zu hundert Prozent zuverlässig. Sie können auch keine Futtermittel-Allergien nachweisen. Auch ein Bluttest ist beim Hund möglich. Dafür wird dem Hund Blut abgenommen und das wird im Labor auf Antikörper gegen Pollen untersucht. Allerdings sind auch diese Tests nicht immer aussagekräftig. Die Allergietest helfen uns aber, relevante Allergene für eine Desensibilisierung auszusuchen.

Wie kann man Pollenallergie bei Hunden behandeln?

Oberärztin Dr. Claßen sagt dazu: "Leider sind die Tiere nicht heilbar. Oft wird die Allergie mit der Zeit sogar eher schlimmer. Ich kann aber die Symptome behandeln - und damit dem Hund Erleichterung verschaffen. Klassisch sind Antihistaminika. Die wirken allerdings beim Hund nicht so gut wie beim Menschen. Auch Behandlungen mit Augentropfen, Juckreizhemmer, Kortison, Desensibilisierung und Antikörper-Spritzen sind möglich."

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Diese Hunderassen leiden häufig unter Allergien

Wie anfällig ein Hund für Allergien ist, hängt auch von der Rasse ab. Folgende Hunderassen haben laut vergleichenden Forschungen aus Wien ein erhöhtes Allergie-Risiko:

  • Labrador
  • Golden Retriever
  • Setter
  • Terrier
  • West Highland White Terrier
  • Bulldogge
  • Boxer
  • Cocker-Spaniel

Ist es Zufall, dass bei Menschen und Hunden immer häufiger Allergien auftreten?

Der Hund wohnt mit dem Menschen zusammen, bewegt sich mit ihm unter den gleichen Umwelt- und Klima-Einflüssen. Er ist der beste Freund des Menschen - und uns so nah wie kaum ein anderes Tier. Hund und Mensch haben heutzutage ähnliche Lebensstile. Kein Wunder also, dass bei Hunden auch die Anzahl an Allergien zunimmt - wie beim Menschen auch.

Das belegen sogar vergleichende Forschungen. Allergieforscherin Prof. Erika Jensen-Jarolim aus Wien forscht unter anderem zu Hunden, Pferden und Menschen. Sie veröffentlichte zu den Gemeinsamkeiten von Allergien zahlreiche Untersuchungen. Ihre Erkenntnisse zeigen: Die allergieauslösenden Faktoren funktionieren bei vielen Säugetieren gleich. Menschen, Hunde, Katzen und Pferde haben ähnliche Allergien. Für die Forschung bedeutet das: Von dem Wissen über eine Spezies profitiert im Fall der Fälle auch die andere Spezies.

Bester Freund! Hunde leben oft eng mit Menschen zusammen und sind so auch ähnlichen Umwelt- und Lebensbedingungen ausgesetzt.
Bester Freund! Hunde leben oft eng mit Menschen zusammen und sind so auch ähnlichen Umwelt- und Lebensbedingungen ausgesetzt.© Imago Images/Shotshop
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Was die Entstehung von Heuschnupfen und anderen Allergien begünstigt

🏙️ Städtische Lebensbedingungen mit versiegelten Böden erhöhen das Allergierisiko.

🌱 Es gibt weniger Kontakt mit Biodiversität, also verschiedenen Pflanzen, Naturböden, Erde und anderen Tierspezies.

🥡 Immer mehr Nahrungsmittel sind verarbeitet und nicht mehr natürlich. Das wirkt sich negativ auf die Darmgesundheit und auf das Immunsystem aus.

🚿 Mensch und Hund tauschen oft sogar die Bakterien auf der Haut aus durch die Nähe. Sie haben ein ähnliches Mikrobiom. Häufiges Waschen und Kontakt zu Tensiden und Duftstoffen in Waschmitteln und Shampoos fördert Allergien.

Pollenwarndienst: Davon profitieren auch Hunde mit Heuschnupfen

Heute lieber drinnen bleiben? Der Pollenwarndienst gibt Vorhersagen zum Pollenflug. Dafür messen Fachleute mit Pollenfallen den Pollenflug stundengenau. Auch die Schadstoffbelastung der Luft ist mit einbezogen. Aus beiden Werten berechnet sich dann das Allergierisiko.

Du kannst auf der Internetseite des Pollenwarndienstes deine Postleitzahl eingeben und so die Warnstufe für deine Region finden. Oder du lädst dir die App herunter. Die Vorhersagen können dir auch im Umgang mit deinem allergischen Hund helfen.

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