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Hidden Places: die spektakulärsten Höhlen Deutschlands

  • Veröffentlicht: 21.08.2022
  • 18:45 Uhr
  • Heike Predikant

Wir haben Höhlenforscher begleitet und die spektakulärsten Höhlen in Deutschland besucht. Außerdem erfährst du, wie die unterirdischen Welten erforscht werden, wer sie bewohnt und wie gefährlich das ist.

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Das Wichtigste zum Thema Höhlen in Deutschland

  • Als Höhle bezeichnet man einen natürlichen unterirdischen Hohlraum. Laut Definition ist er mindestens so groß, dass ein Mensch ihn betreten kann, und länger als fünf Meter.

  • Bei primären Höhlen handelt es sich um Höhlen, die gleichzeitig mit dem Umgebungs-Gestein entstanden sind. Nach einem Vulkan-Ausbruch etwa, wenn Lava an der Oberfläche erstarrt und darunter noch flüssiges Magma fließt, können sich Röhren bilden.

  • Sekundäre Höhlen entstehen unter anderem durch Korrosion (Zersetzung von Gestein) und Erosion (Abtragung von Gestein). Sie finden sich meist in Kalk-Gesteinen, die in saurem Wasser löslich werden.

  • In Deutschland sind rund 11.000 Höhlen bekannt. Die Riesending-Schachthöhle (siehe unten) in den Berchtesgadener Alpen ist die längste (22,6 Kilometer) und tiefste (1.149 Meter) Höhle hierzulande.

  • Den Titel "Kleinste Schauhöhle Deutschlands" trägt die Zwiefaltendorfer Tropfsteinhöhle in Baden-Württemberg - mit gerade mal 27 Metern. Der Zugang befindet sich im Keller des Gasthauses "Zum Rössle".

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Unterwegs mit Höhlenforschern: Galileo-Reporterin Claudia erkundet die Riesenhöhle

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Galileo vom 09. Juli 2021

In dieser Höhle waren weniger Menschen als auf dem Mond!

Eine Höhle, in der bisher noch weniger Menschen waren als auf dem Mond - hierher wagt sich Reporterin Claudia Mayer zusammen mit den Entdeckern des versteckten Ortes.

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  • 21:00 Min
  • Ab 12
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Schön & gefährlich: Diese Höhlen haben es in sich

Hidden Places: die spektakulärsten Höhlen Deutschlands

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Steinbruch-Arbeiter stießen 1907 bei Sprengungen auf die Höhle in Attendorn (Sauerland). Durch einen freigelegten Felsspalt blickten sie in ein Labyrinth mit kunstvollen Stalagmiten (vom Boden emporwachsend) und Stalaktiten (von der Decke hängend). Heute zählt die 6.670 Meter lange Atta-Höhle zu den größten begehbaren Tropfstein-Höhlen Deutschlands - etwa 1.800 Meter sind für Besucher:innen zugänglich. Führungen finden ganzjä
© picture alliance / dpa | Attendorner Tropfsteinhöhlen

Steinbruch-Arbeiter stießen 1907 bei Sprengungen auf die Höhle in Attendorn (Sauerland). Durch einen freigelegten Felsspalt blickten sie in ein Labyrinth mit kunstvollen Stalagmiten (vom Boden emporwachsend) und Stalaktiten (von der Decke hängend). Heute zählt die 6.670 Meter lange Atta-Höhle zu den größten begehbaren Tropfstein-Höhlen Deutschlands - etwa 1.800 Meter sind für Besucher:innen zugänglich. Führungen finden ganzjä

Vor über 30.000 Jahren lebte in der Fränkischen Schweiz ein Höhlenbär. Sein Skelett, das der Paläontologe Max Schlosser 1959 zusammensetzte, steht in der Teufelshöhle nahe der Stadt Pottenstein. Das "Tor zur Unterwelt" liegt auf etwa 400 Metern, das weit verzweigte Höhlen-System mit reichlich Tropfstein-Schmuck erstreckt sich über drei Etagen. Während des 45-minütigen Rundgangs sind 400 Stufen zu bewältigen. In den Heilstolle
© picture alliance / imageBROKER | Martin Siepmann

Vor über 30.000 Jahren lebte in der Fränkischen Schweiz ein Höhlenbär. Sein Skelett, das der Paläontologe Max Schlosser 1959 zusammensetzte, steht in der Teufelshöhle nahe der Stadt Pottenstein. Das "Tor zur Unterwelt" liegt auf etwa 400 Metern, das weit verzweigte Höhlen-System mit reichlich Tropfstein-Schmuck erstreckt sich über drei Etagen. Während des 45-minütigen Rundgangs sind 400 Stufen zu bewältigen. In den Heilstolle

In den Berchtesgadener Alpen entdeckten Forschende 1996 ein "Riesending". Deswegen bekam die Karsthöhle im Untersberg den Namen "Riesending-Höhle". Vom Eingang aus führen mehrere Schächte Hunderte Meter senkrecht nach unten. Es gibt Canyons, Wasserfälle und einen 30 Meter langen See, den man nur im Schlauchboot überwinden kann. 2014 erlitt der Forscher Johann Westhauser hier in rund 950 Metern Tiefe durch einen Steinschlag ei
© picture alliance / dpa | Wolfgang Zillig

In den Berchtesgadener Alpen entdeckten Forschende 1996 ein "Riesending". Deswegen bekam die Karsthöhle im Untersberg den Namen "Riesending-Höhle". Vom Eingang aus führen mehrere Schächte Hunderte Meter senkrecht nach unten. Es gibt Canyons, Wasserfälle und einen 30 Meter langen See, den man nur im Schlauchboot überwinden kann. 2014 erlitt der Forscher Johann Westhauser hier in rund 950 Metern Tiefe durch einen Steinschlag ei

Speläologie: Wie Höhlenforscher:innen arbeiten

🎓 Die Speläologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit der Erforschung (und auch dem Schutz) von Höhlen beschäftigt. Sie verbindet verschiedene Teilbereiche von der Archäologie (Altertumskunde) bis zur Paläontologie (Wissenschaft von den Lebewesen vergangener Erd-Zeitalter).

📏 Höhlenforscher:innen vermessen Höhlen und legen Karten an. Zudem helfen sie dabei, die unterirdische Welt begehbar zu machen - dafür müssen oft Felsbrocken weggeräumt und Gänge freigeschaufelt werden.

3️ Die Exkursion in eine Höhle nennt sich Höhlen-Befahrung. Meist sind Dreier-Teams im Einsatz, so dass bei Unfällen eine Person bei der/dem Verletzten bleiben und die andere Person Hilfe holen kann.

👷 Zum Arbeits-Outfit gehören Bergschuhe, ein Helm-Set mit zwei unabhängigen Licht-Systemen und der "Schluf-Anzug" (oder "Schlatz"). In dem strapazierfähigen Overall kommt man gut geschützt auch "schlurfend" (kriechend) durch Engstellen.

🧗 Eine Kletter-Ausrüstung ist fürs Abseilen und Aufsteigen nötig. Wird unter Wasser geforscht, kommt Tauch-Equipment ins Gepäck.

💀 Den Geheimnissen der Erd-Geschichte auf der Spur: Höhlenforscher:innen machen immer wieder spektakuläre Entdeckungen. Funde wie Fossilien, Knochen oder Scherben werden dann wissenschaftlich ausgewertet. Mit Funden aus der Blätterhöhle rekonstruierten Foschende beispielsweise das Gesicht eines Steinzeitmannes.

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Expedition zum Höhlensystem Windloch

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Mehr zum Höhlensystem Windloch erfährst du hier.

Echt cool! Die einzige erschlossene Eishöhle in Deutschland

Wer das Unikat besichtigen möchte, muss in die Berchtesgadener Alpen: Die Schellenberger Eishöhle liegt im Untersberg-Massiv auf 1.570 Metern Höhe. Sie wurde 1826 erstmals schriftlich erwähnt, ab 1874 erkundet und von 1925 an als Schauhöhle geführt. In ihrem Inneren befinden sich etwa 60.000 Kubikmeter Eis - bis zu 30 Meter dick und größtenteils rund 3.000 Jahre alt.

Erforschte Länge der Höhle: 3.621 Meter. Davon machte man 500 Meter für Besucher:innen begehbar. Führungen finden von Mai bis Oktober statt, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Gäste bekommen Karbid-Lampen, um Licht ins Dunkel zu bringen. Über schmale Stege und Brücken geht's vorbei an Eisfeldern, gefrorenen Wasserfällen und glitzernden Skulpturen.

Vom Parkplatz bis zum Eingang der Höhle sind es etwa sechs Kilometer, der Aufstieg dauert rund drei Stunden. Die Alternative: Die Untersberg-Seilbahn führt von St. Leonhard in Österreich zur Bergstation am Geiereck auf 1.776 Metern. Von dort marschiert man circa 1,5 Stunden bis zum Eis-Palast.

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Eisgekühlte Sehenswürdigkeit: So sieht's im Inneren der Schellenberger Eishöhle aus

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Fahr zur Höhle! Ein Snowboarder hat's ausprobiert

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Die unterirdischen Hotels der Fledermäuse

Braunes Langohr, Großer Abendsegler, Kleine Hufeisennase: In Deutschland kommen 25 Fledermaus-Arten vor. Ihr Rückzugsgebiet ist der Wald, tagsüber sieht man die fliegenden Säugetiere kaum. Am liebsten bewohnen sie alte, höhlenreiche Bäume. Im Herbst ziehen sie um - in Stollen, Bunker, Keller oder Höhlen. Dort halten sie dann bis März/April Winterschlaf.

Die Kalkberghöhle in Bad Segeberg dient rund 30.000 Fledermäusen in der kalten Jahreszeit als Unterschlupf. Damit ist sie das größte natürliche Winter-Quartier für die Tiere in Europa. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hilft dabei, das "Fledermaus-Hotel" im Kalkberg zu erhalten - einige der heimischen Arten sind vom Aussterben bedroht. Und auch in der Atta-Höhle, der Sontheimer Höhle oder den Schauhöhlen der Schwäbischen Alb überwintern die Flatterer.

Vor dem Winterschlaf fressen sich die Fledertiere Fett-Reserven an und verbringen anschließend die kommenden Monate kopfüber hängend in ihren Verstecken. Während des tiefen Schlafs sind sie mit ihren Zehen-Krallen im Gestein "verankert" und in ihre Flughaut wie in eine Decke eingehüllt, um möglichst wenig Wärme zu verlieren.

Die hängen ab: Fledermäuse schlafen kopfüber und halten sich mit ihren Krallen an der Decke fest - so sind sie vor Fressfeinden geschützt.
Die hängen ab: Fledermäuse schlafen kopfüber und halten sich mit ihren Krallen an der Decke fest - so sind sie vor Fressfeinden geschützt.© Getty Images
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