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Die wilde Bunker-Welt von Albanien - und ihr dunkles Geheimnis

  • Veröffentlicht: 04.08.2020
  • 20:45 Uhr
  • Heike Predikant

Albanien hat die meisten Bunker der Welt. Warum das so ist - und was es sonst noch im wilden Osten zwischen Meer und Bergen zu entdecken gibt.

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Das Wichtigste zum Thema Bunkerland Albanien

  • Die Bunker in Albanien entstanden in den 1970er- und 1980er-Jahren. Sie sollten der Verteidigung der damaligen Sozialistischen Volksrepublik Albanien dienen - im Fall einer Invasion feindlicher Truppen.

  • Das Konzept: 1 Bunker für je 4 Albaner - bei einer Bevölkerungszahl von 750.000. Jedem Bürger war ein pilzförmiges Bauwerk zugeteilt, das er bei einem Angriff aufzusuchen hatte.

  • Eine 2014 aufgetauchte Liste belegt, dass von 1972 bis 1983 tatsächlich 173.371 Bunker errichtet wurden. Die Hauptbauphase erstreckte sich allerdings bis 1984, so dass man von einer noch größeren Anzahl ausgeht.

  • Unzerstörbar? Der Chefkonstrukteur hat das - zumindest der Legende zufolge - selbst getestet. Wie? Er saß im Bunker, während Panzer darauf feuerten. Nach dem erfolgreichen Experiment sei die Produktion in Serie gegangen.

  • Inzwischen wurden einige Bunker umfunktioniert: zu Wohnstätten, Material-Lagern, Ställen. Andere beherbergen Cafés, Shops oder ein Tattoo-Studio. Liebespaare nutzen die "Betonpilze" für Dates.

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Bunk‘Art: Geschichtsträchtige Kunst im Bunker

Am Führerbunker baute die albanische Armee 6 Jahre lang. In einen Berg vor der Hauptstadt Tirana sprengten, bohrten, meißelten die Soldaten 5 Etagen mit über 100 Räumen.

Seit 2014 beherbergt das "Objekt 0774" ein Museum. Bunk'Art 1 erinnert an die kommunistische Herrschaft von 1944 bis 1990 und zeigt den Alltag der Albaner zu dieser Zeit.

2016 eröffnete im Stadtzentrum Bunk'Art 2. In der ehemaligen unterirdischen Schutzanlage des Innenministeriums bekommt man einen Einblick in die Machenschaften der damaligen Geheimpolizei ("Sigurimi").

Gruselig: Im nachgebauten Verhörkeller flackern Lampen, und an der Wand hängt eine Tafel mit 36 verschiedenen Foltermethoden.

Und hier gibt's schon mal einen virtuellen Einblick

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Dark Tourism: Reisen in eine dunkle Vergangenheit

Gänsehaut inklusive: "Dark Tourism" bezeichnet die Besichtigung von Orten, an denen Tragödien geschehen sind. Schauplätze, die mit Tod, Leid, Verbrechen, Zerstörung, Katastrophen oder anderweitigem Unglück in Verbindung stehen - vom Gefängnis bis zum Schlachtfeld.

Beliebte Ziele von Anhängern des "Schwarzen Tourismus'" sind beispielsweise Ground Zero in New York, Tschernobyl in der Ukraine oder Medellin in Kolumbien, die Heimatstadt von Drogenboss Pablo Escobar.

Gar nicht düster: Albanien hat auch schöne Seiten

Die wilde Bunker-Welt von Albanien - und ihr dunkles Geheimnis

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Der "Lonely Planet" kürte Tirana 2018 zum Trend-Reiseziel. Seither zieht es immer mehr Menschen in die Hauptstadt Albaniens. Der Mix aus sozialistischem Erbe und urbanem Lifestyle macht‘s. Pflichtprogramm: den Pracht-Boulevard vom Skanderberg-Platz bis zur Universität entlangschlendern, in einer Seilbahn-Gondel hinauf zum Hausberg Dajti fahren und das It-Viertel Blloku erkunden.
© Getty Images

Der "Lonely Planet" kürte Tirana 2018 zum Trend-Reiseziel. Seither zieht es immer mehr Menschen in die Hauptstadt Albaniens. Der Mix aus sozialistischem Erbe und urbanem Lifestyle macht‘s. Pflichtprogramm: den Pracht-Boulevard vom Skanderberg-Platz bis zur Universität entlangschlendern, in einer Seilbahn-Gondel hinauf zum Hausberg Dajti fahren und das It-Viertel Blloku erkunden.

Heller Sandstrand, türkisblaues Wasser, kleine feine Lokale - Lust auf die albanische Karibik? Der im Süden gelegene Badeort Ksamil gilt als einer der schönsten des Landes. Davor liegen 4 unberührte Mini-Inseln, die man schwimmend oder mit dem Boot erreichen kann. Einen Ausflug wert ist der benachbarte Nationalpark Butrint.
© Getty Images

Heller Sandstrand, türkisblaues Wasser, kleine feine Lokale - Lust auf die albanische Karibik? Der im Süden gelegene Badeort Ksamil gilt als einer der schönsten des Landes. Davor liegen 4 unberührte Mini-Inseln, die man schwimmend oder mit dem Boot erreichen kann. Einen Ausflug wert ist der benachbarte Nationalpark Butrint.

Wer Märkte und Souvenirs liebt, ist in Kruja goldrichtig. Der kleine Ort liegt in Mittel-Albanien am westlichen Steilhang des Mali i Krujës und punktet mit einer Basarstraße. Ihre Waren verkaufen die Händler in Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Teppiche, Taschen, Silberschmuck, Kleidung, Geschirr, Schnickschnack - hier gibt's alles.
© picture alliance/imageBROKER

Wer Märkte und Souvenirs liebt, ist in Kruja goldrichtig. Der kleine Ort liegt in Mittel-Albanien am westlichen Steilhang des Mali i Krujës und punktet mit einer Basarstraße. Ihre Waren verkaufen die Händler in Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Teppiche, Taschen, Silberschmuck, Kleidung, Geschirr, Schnickschnack - hier gibt's alles.

Highlights! Die höchsten Gipfel der albanischen Alpen im Norden des Landes ragen über 2.500 Meter in den Himmel. In diesem Naturparadies mit smaragdgrünen Seen und atemberaubenden Aussichtspunkten sind unter anderem Braunbären, Wölfe, Steinadler, Fischotter und Landschildkröten zu Hause. Beliebt ist die Wanderroute vom Valbona- bis ins Theth-Tal.
© Getty Images

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Malerisch ist untertrieben: Berat, etwa 100 Kilometer südlich von Tirana gelegen, wurde 1961 zur Museumsstadt und 2008 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Besonders imposant sind die Burgfestung und die Königs-Moschee. Den gut erhaltenen Altstadtgebäuden über dem Flusstal verdankt Berat den Beinamen "Stadt der 1.000 Fenster".
© dpa-Bildfunk

Malerisch ist untertrieben: Berat, etwa 100 Kilometer südlich von Tirana gelegen, wurde 1961 zur Museumsstadt und 2008 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Besonders imposant sind die Burgfestung und die Königs-Moschee. Den gut erhaltenen Altstadtgebäuden über dem Flusstal verdankt Berat den Beinamen "Stadt der 1.000 Fenster".

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Travel-Tipps: Was man über Albanien wissen muss

💶 Schnäppchen-Urlaub: Die Lebenshaltungskosten sind in dem südosteuropäischen Staat laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung nur etwa halb so hoch wie in Deutschland. Die Landeswährung ist der Lek, aber auch mit Euro kann man vielerorts bezahlen.

🙃 Nicht falsch verstehen! Wenn Einheimische nicken, den Kopf nach oben und unten bewegen, ist das keine Bejahung. Das Nicken bedeutet "nein" - "jo" auf albanisch.

🍲 Zu den Spezialitäten zählen Tavë Elbasani (Auflauf mit Schafs- oder Lammfleisch) und Fli (geschichtetes Teiggericht mit Füllung). Getrunken wird gern Kaffee, Buttermilch, Bergtee und das Nationalgetränk Raki (Schnaps).

🚌 Mini-Busse bringen Besucher schneller ans Ziel als Überlandbusse. Die "Furgon" verkehren aber nicht nach Fahrplan, sondern starten dann, wenn sie voll sind.

🏕️ Wildes Campen ist erlaubt. Auf manchen Campingplätzen an der Küste kann man ein Zelt mit Matratze mieten und dazu Halb- oder Vollpension buchen.

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