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Konto überziehen: Das passiert, wenn du im Minus bist

  • Veröffentlicht: 06.03.2023
  • 19:45 Uhr
  • Galileo

Bei unerwarteten finanziellen Engpässen wie einer plötzlich notwendigen Reparatur kann es passieren: Du musst dein Konto überziehen. Warum du den Dispo nur im Notfall nutzen solltest, erklären wir dir hier. Im Clip erfährst du, wie du mit klassischen Finanzprodukten rund 1.000 Euro sparen kannst.

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Das Wichtigste zum Thema Konto überziehen

  • Landet dein Kontostand im Minus, verschafft dir deine Bank üblicherweise mit einem Dispositionskredit (Dispo) finanziellen Spielraum.

  • Für ein Dispo-Darlehen fordern Geldinstitute im Vergleich zu gängigen Ratenkrediten hohe Zinssätze.

  • Um nicht zu viele Schulden anzusammeln, ist der Dispo daher lediglich eine Ausnahmelösung.

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Konto überziehen: Das bedeutet es

Fällt der Stand deines Kontos unter den Wert von 0 Euro, hast du es im umgangssprachlichen Sinne überzogen. Fachlich ist das Minus tatsächlich genauer zu unterteilen.

In der Regel räumen Banken ihren Kontoinhaber:innen, gegebenenfalls nach einer Prüfung, unter der Null-Euro-Grenze einen Dispositions-Kredit mit einem ziemlich hohen Zinssatz ein.

Einige Geldinstitute dulden es im Gegenzug für noch höhere Zinsen sogar zumindest zeitweise, wenn der Fehlbetrag diesen zuvor vereinbarten Rahmen übersteigt.

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Was ein Dispositions-Kredit beinhaltet

Mit einem Dispositions-Kredit - kurz "Dispo" genannt - wird eine eingeräumte Konto-Überziehung bezeichnet. Gemeint ist eine von der Bank geliehene Geldsumme mit einer abgeklärten Maximalhöhe, damit du flüssig bleibst, obwohl dir in dem Moment das Geld auf dem Konto fehlt.

Zwar sind Geldinstitute zur Gewährung eines Dispos nicht verpflichtet. Eine eingeräumte Kontoüberziehung, die in der Regel auf unbestimmte Zeit gilt, solange der geliehene Betrag die festgelegte Summe nicht übersteigt, gehört jedoch - für Volljährige - zum Angebot der meisten Banken.

Der Höchstbetrag des Dispositions-Kredits richtet sich generell nach deiner finanziellen Situation. Häufig bewegt er sich im Rahmen von zwei bis drei Netto-Monatsgehältern.

Für das geborgte Geld verlangen Banken im Gegenzug eine Art Leihgebühr, das heißt Zinsen. Die Höhe des Zinssatzes variiert je nach Bank. Im Durchschnitt beträgt der Zins-Satz für einen Dispositions-Kredit rund neun Prozent im Jahr.

Überziehst du dein Konto über den Dispo hinaus, dulden manche Geldinstitute dies zwar zeitweilig. Allerdings werden dafür noch mehr Zinsen fällig. Der Zins-Satz liegt in dem Fall bei bis zu 14 Prozent im Jahr.

Wie sich Dispo-Zinsen berechnen

💰 Meist gewähren Geldinstitute einen Dispositions-Kredit im festgelegten Rahmen zwar auf unbestimmte Zeit. Von der Leihdauer des Geldes hängen jedoch die zurückzuzahlenden Zinsen ab. Denn Dispo-Zinsen werden tagesgenau abgerechnet.

➗ Hast du den Dispo deiner Bank in Anspruch genommen und willst wissen, wie hoch die fälligen Zinsen sind, gilt diese Formel: Multipliziere den Dispo-Betrag mit dem Dispo-Zinssatz als Dezimalzahl und der Leihdauer in Tagen. Dividiere dieses Produkt durch die Gesamtzahl der Tage im Jahr. Merke: Ein Bank-Jahr besteht aus 360 Tagen, ein Monat aus 30 Tagen.

💶 Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Gegen Ende des Monats musstest du ungeplant das Geld für eine Reparatur deines Autos berappen. Dazu hast du dir für sieben Tage einen Dispo in Höhe von 600 Euro zu einem Zins-Satz von 10,5 Prozent geliehen. Die Zinsen zuzüglich zur geliehenen Summe betragen dementsprechend: 600 Euro x 0,105 x 7 / 360 = 1,23 Euro.

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Konto überzogen: Das musst du tun

In jedem Fall hast du das von der Bank geliehene Geld inklusive der Kredit-Zinsen zurückzuzahlen. Bei Verzug droht eine Sperrung oder Kündigung deines Kontos. Die Bank wird sich das fehlende Geld dann über ein Inkasso-Unternehmen von dir zurückholen, was deine Bonität negativ beeinflusst.

Grundsätzlich solltest du den Dispo nur in einer Notsituation und für möglichst kurze Dauern nutzen. In dem Fall bleiben die Kosten überschaubar, wie die Beispielrechnung zeigt.

Nimmst du den Dispo hingegen häufiger in Anspruch, ist das ein Alarmsignal. Checke deine Konto-Umsätze, um nicht in eine Schulden-Spirale abzurutschen: Über wie viel regelmäßiges Einkommen verfügst du? Welche Ausgaben sind notwendig und welche verzichtbar?

Zur Vorsorge kann auch eine selbst gewählte Untergrenze fürs Konto helfen. Abhängig von deinem Einkommen und deinen Ausgaben könntest du beispielsweise für dich festlegen, dass du deinen Kontostand nie unter die Grenze von 100 Euro fallen lässt.

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Alternativen zum Dispo-Kredit

🤔 Ist für einen erforderlichen Einkauf absehbar, dass du mehr Geld brauchst, als dir zu dem Zeitpunkt zur Verfügung steht, plane vorausschauend - und mache einen Bogen um den Dispo.

👪 Sprichwörtlich hört bei Geld die Freundschaft zwar auf. Zuverlässigen Menschen hilft der Freundeskreis oder die Familie jedoch gern finanziell aus. Frag daher höflich nach. Häufiger Vorteil: ein zinsloses Darlehen.

🤝 Eine andere Möglichkeit zur Finanzierung ist ein Gehaltsvorschuss, den dir dein:e Chef:in abhängig von deiner Beschäftigungsdauer unter Umständen gestattet.

📆 Preiswerter als ein Dispo-Kredit ist außerdem ein Ratenkredit, bei dem du das geliehene Geld mit geringeren Zinsen monatlich zurückzahlst. Informiere dich darüber hinaus gegebenenfalls über weitere Finanzprodukte.

Häufige Fragen zum Konto überziehen

Willst du noch mehr zum Thema Konto überziehen erfahren?

Stiftung Warentest: Dispozinsen - Alle Banken im Test - Durchschnittszins bei 9,43 Prozent

Verivox: Dispokredit

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