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Legal oder illegal? Bei Anti-Blitzer-Apps ist die Lage eindeutig

  • Veröffentlicht: 12.04.2022
  • 17:00 Uhr
  • Galileo

Hast du eine Anti-Blitzer-App auf dem Smartphone? Lange herrschte Unsicherheit, ob die Nutzung rechtens ist. Wir klären die aktuelle Lage. Im Clip zeigen wir dir, wo der erfolgreichste Blitzer Deutschlands steht.

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Das Wichtigste zum Thema Blitzer-Apps

  • Blitzer-Apps warnen Autofahrer:innen durch akustische und/oder optische Signale vor Radarfallen, kurz bevor sie diese passieren.

  • Mittels GPS-Daten weiß die App genau, wo du bist. Die Position gleicht das Programm dann mit einer Karte aller festen Blitzer ab. Zur Warnung vor mobilen Blitzern ist die App allerdings auf Nutzermeldungen angewiesen.

  • Die Nutzung von Blitzer-Apps auf dem Smartphone ist laut der StVO ausdrücklich verboten.

  • Blitzerwarner in Navis sind ebenfalls illegal - auch ab Werk vorinstallierte. Wenn du die Funktion dauerhaft ausstellst, kannst du das Gerät aber ohne Bedenken weiter nutzen.

  • Schon lange verboten sind separate Radarwarn-Geräte und Radarstör-Geräte. Diese stören den Blitzer, der dadurch deine Geschwindigkeit nicht messen kann.

  • Die Strafe: 75 Euro und ein Punkt in Flensburg. Externe Radarwarner und Störgeräte darf die Polizei sogar beschlagnahmen. Smartphones und Navis nicht, da sie vorrangig anderen Zwecken dienen. Informiere dich, warum es nichts bringt, kurz vor einem Blitzer zu bremsen.

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Die Straßenverkehrsordnung von 2020 schließt eine Gesetzeslücke

In der StVO, die am 14. Februar 2020 durch den Bundesrat bewilligt wurde, steht im Paragraf 23 explizit, dass die Fahrerin bzw. der Fahrer Blitzer-Apps auf Smartphones oder in Navigationssystemen, während der Fahrt nicht verwenden darf.

"Dies galt schon zuvor, wird jetzt aber nochmal deutlich klargestellt", schreibt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Viele Autofahrer:innen interpretierten die bisherige Formulierung als Grauzone, da nur von technischen Geräten, die dafür bestimmt sind Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören, die Rede war.

Google Maps wird zwar in der StVO nicht erwähnt, die enthaltenen Blitzer-Warnungen fallen wohl aber auch ins Schema. Illegal wird es nämlich dann, wenn die Warnung standortbezogen kurz vor dem Blitzer ausgesendet wird.

Seit 9. November 2021 ist außerdem der neue Bußgeldkatalog in Kraft. Wie viel bei Geschwindigkeitsüberschreitungen droht, siehst du in der Grafik unten auf dieser Seite.

So kommst du trotzdem ohne Blitzerfoto durch den Verkehr

📱 Die Installation der Blitzer-Apps per se ist nicht verboten. Vor Fahrtantritt kannst du also einen Blick in die App werfen und deine Route auf Radarfallen checken.

🗣 Ein anderes Schlupfloch: Nicht du als Fahrer:in nutzt die App, sondern dein:e Beifahrer:in - das wird in der neuen StVO nicht direkt untersagt.

📻 Ganz save bist du, wenn du dich per Radio über die Blitzerlage in der Gegend informierst, da dies allgemeingültige Warnungen sind, die nicht standortbezogen sind. Für mobile Blitzer ist das Radio sowieso die beste Infoquelle.

😉 Und dann gibt es natürlich eine ganz einfache Möglichkeit nicht geblitzt zu werden: Einfach an die Verkehrsregeln halten.

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Galileo

5 Geheimnisse über den Blitzer

Schon ganze 60 Jahre gibt es die von vielen verhasste Radarfalle. Aber was hat der Zweite Weltkrieg eigentlich mit der Erfindung des Blitzers zu tun? Und wo kam er das erste Mal zum Einsatz? Das und mehr gibt es hier im Video.

  • Video
  • 07:31 Min
  • Ab 12

Im Ausland drohen Bußgelder oder sogar Haftstrafen

  • Österreich, Bulgarien, Schweiz, Niederlande, Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden, Litauen, Lettland, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ungarn: Radarwarner und Blitzer-Apps sind verboten.
  • Spanien, Frankreich, Luxemburg, Belgien: Radarwarner sind verboten, Blitzer-Apps sind erlaubt.
  • Rumänien: Radarwarner und Blitzer-Apps sind erlaubt. Radarstörgeräte sind verboten.

Immer vorher Informieren: In der Schweiz, in Belgien und Luxemburg beispielsweise drohen nicht nur ein Bußgelder, sondern sogar Haftstrafen. In Griechenland kann es dafür richtig teuer werden: mindestens 2.000 Euro und ein 30-tägiges Fahrverbot drohen.

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Blitzer-Fakten

⚡ Rund 4.700 fest installierte Radargeräte gibt es in Deutschland.

💰 Ein Beispiel: Hamburg hat 43 stationäre Blitzer. Der profitabelste steht in Altona-Nord und brachte im ersten Halbjahr 2019 700.000 Euro ein - alle zusammen 5,5 Millionen Euro.

😁 Hier solltest du aufpassen - oder zumindest lächeln: Die Radarfalle nahe Walddorfhäslach (Baden-Württemberg) an der B27 blitzt bis zu 3.000 Autos am Tag. Er gilt auch als der erfolgreichste Blitzer in Deutschland.

Bußgeld, Punkte, Fahrverbot: Das erwartet dich bei X km/h

Palme im Auto oder nackt hinterm Steuer: Was ist im Straßenverkehr erlaubt?

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Das kostet zu schnelles Fahren innerorts. Zahlen laut Bußgeldkatalog 2023
© Galileo

Das kostet zu schnelles Fahren innerorts. Zahlen laut Bußgeldkatalog 2023

Das kostet zu schnelles Fahren außerorts. Zahlen laut Bußgeldkatalog 2023
© Galileo

Das kostet zu schnelles Fahren außerorts. Zahlen laut Bußgeldkatalog 2023

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