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Lost Place Beelitz-Heilstätten: Von der Lungen-Heilanstalt zum Wohn-Projekt

  • Veröffentlicht: 08.09.2022
  • 20:45 Uhr
  • Carina Neumann-Mahlkau

In der ehemaligen Lungen-Heilanstalt in Beelitz nahe Potsdam wurden einst Tuberkulose-Patient:innen behandelt. Bis 2026 soll auf dem riesigen Areal Wohnraum für 4.500 Menschen entstehen. Wir haben uns dort umgesehen.

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Das Wichtigste zum Thema Beelitz-Heilstätten

  • Zerfallene Backstein-Ruinen, längst verlassene Kranken-Sääle, seltsam anmutende Geräte, die Menschen einst Heilung versprachen - die Beelitzer Heilstätten sind ein faszinierender Lost Place.

  • Viele Mythen und Grusel-Geschichten ranken sich um die Ruinen im Wald, die längst von der Natur zurückerobert wurden. Die ehemalige Anstalt war einst ein beliebter Ort für Dark Tourism-Fans.

  • Image-Wandel: In den vergangenen Jahren wurden die Beelitz-Heilstätten als Freiluft-Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es gibt sogar Führungen und du kannst den geheimnisvollen Ort von einem Baumwipfel-Pfad aus erkunden.

  • Wohnen im ehemaligen Lost Place: Ein modernes Projekt erweckt das Anstaltsgelände nun wieder zu neuem Leben. Rund 500 Menschen wohnen bereits in frisch sanierten Bereichen der historischen Bauten - und es soll noch weit mehr Wohnraum entstehen.

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Die Geschichte der Beelitz-Heilstätten

Lost Place Beelitz-Heilstätten: Von der Lungen-Heilanstalt zum Wohn-Projekt

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Saubere, frische Waldluft - die Lungen-Heilanstalt wurde zwischen 1898 und 1930 an ihrem Standort nahe Potsdam errichtet. Der Grund für die Standort-Wahl:  die gute Luft-Qualität.
© picture alliance / ZB | Oliver Mehlis

Saubere, frische Waldluft - die Lungen-Heilanstalt wurde zwischen 1898 und 1930 an ihrem Standort nahe Potsdam errichtet. Der Grund für die Standort-Wahl: die gute Luft-Qualität.

Das Gelände ist riesig. Es erstreckt sich über 200 Hektar Wald und besteht aus einem Ensemble von 60 denkmalgeschützten Gebäuden. Es gibt sogar einen eigenen Bahnhof.
© picture alliance / ZB | Oliver Mehlis

Das Gelände ist riesig. Es erstreckt sich über 200 Hektar Wald und besteht aus einem Ensemble von 60 denkmalgeschützten Gebäuden. Es gibt sogar einen eigenen Bahnhof.

Einst zählte die Heil-Anstalt zu den modernsten und größten Einrichtungen ihrer Zeit. Sie galt als Muster-Beispiel in der Lungen-Medizin. Vor allem Tuberkulose-Patient:innen wurden hier behandelt.
© picture alliance / Moritz Vennemann | Moritz Vennemann

Einst zählte die Heil-Anstalt zu den modernsten und größten Einrichtungen ihrer Zeit. Sie galt als Muster-Beispiel in der Lungen-Medizin. Vor allem Tuberkulose-Patient:innen wurden hier behandelt.

Während den beiden Weltkriegen diente die Anstalt auch als Lazarett für verwundete Soldaten. Hier siehst du einen ehemaligen Kranken-Saal.
© Getty Images

Während den beiden Weltkriegen diente die Anstalt auch als Lazarett für verwundete Soldaten. Hier siehst du einen ehemaligen Kranken-Saal.

Zu den bekanntesten Behandelten zählt der damals junge Soldat Adolf Hitler, der sich hier 1916 von seinen Verletzungen aus dem ersten Weltkrieg erholte. Auf dem Bild siehst du einen zerfallenen Gang auf der Kranken-Station.
© Getty Images

Zu den bekanntesten Behandelten zählt der damals junge Soldat Adolf Hitler, der sich hier 1916 von seinen Verletzungen aus dem ersten Weltkrieg erholte. Auf dem Bild siehst du einen zerfallenen Gang auf der Kranken-Station.

Nach dem 2. Weltkrieg, im Jahr 1945, übernahm die Rote Armee die Anstalt - und machte sie zum größten ausländischen Militär-Krankenhaus der sowjetischen Armee. Der an Krebs erkrankte Erich Honecker hielt sich hier vor seiner Flucht nach Moskau auf.
© picture alliance / Moritz Vennemann | Moritz Vennemann

Nach dem 2. Weltkrieg, im Jahr 1945, übernahm die Rote Armee die Anstalt - und machte sie zum größten ausländischen Militär-Krankenhaus der sowjetischen Armee. Der an Krebs erkrankte Erich Honecker hielt sich hier vor seiner Flucht nach Moskau auf.

Ab 1994 begann durch Eigentums-Streitigkeiten schleichend der Stillstand der Anlage. Sie wurde allmählich zum Lost Place. 2015 hauchte der Baumwipfel-Pfad ihr neues Leben ein und die Anstalt wurde zum historischen Museum.
© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Monika Skolimowska

Ab 1994 begann durch Eigentums-Streitigkeiten schleichend der Stillstand der Anlage. Sie wurde allmählich zum Lost Place. 2015 hauchte der Baumwipfel-Pfad ihr neues Leben ein und die Anstalt wurde zum historischen Museum.

Wohnen im Quartier Beelitz-Heilstätten

Wohnen zwischen Bäumen - das "Quartier Beelitz-Heilstätten" erweckt das ehemalige Anstaltsgelände im Wald zu neuem Leben. Teils werden alte Gebäude saniert, teils entstehen Neubau-Wohnungen im Stil der historischen Anlage. Rund 500 Menschen leben bereits auf dem Gelände - und bis 2026 soll Wohnraum für 4.500 Menschen im Grünen geschaffen werden.

Noch immer verbindet der Bahnhof die kleine Ortschaft Beelitz mit der Hauptstadt Berlin. Deshalb finden sich unter den Interessierten auch viele Berliner:innen, die saubere Wald-Luft schnuppern möchten. Teil des Projekts ist auch ein Ausbau der Infrastruktur, wie Geschäfte des alltäglichen Bedarfs.

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So sehen die geplanten Wohnungen im Quartier aus

Lost Place Beelitz-Heilstätten: Von der Lungen-Heilanstalt zum Wohn-Projekt

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Aus alt mach neu: Die Wohnungen fügen sich in die grüne Wald-Landschaft ein.
© KW-Development

Aus alt mach neu: Die Wohnungen fügen sich in die grüne Wald-Landschaft ein.

Auch Neubauten im Stil der Umgebung entstehen auf dem Gelände.
© KW-Development

Auch Neubauten im Stil der Umgebung entstehen auf dem Gelände.

Durch den Ausbau der Infrastruktur und die Anbindung an die Hauptstadt wird hier ein lebendiges Umfeld geschaffen.
© KW-Development

Durch den Ausbau der Infrastruktur und die Anbindung an die Hauptstadt wird hier ein lebendiges Umfeld geschaffen.

So soll das Quartier einmal aussehen.
© KW-Development

So soll das Quartier einmal aussehen.

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