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Lost Place Ostwall: Von der Nazi-Festungsfront zum Touri-Geheimtipp

  • Veröffentlicht: 11.12.2021
  • 20:00 Uhr
  • Galileo

Einst als Verteidigungslinie geplant, ist die Festungsfront im Oder-Warthe-Bogen heute ein geheimer Reise-Tipp für Abenteuerlustige. Galileo erklärt dir, wie der Lost Place Ostwall entstand. Außerdem: weitere spektakuläre Bunker aus aller Welt.

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Das Wichtigste zum Thema Lost Place Ostwall

  • Mit der Bezeichnung Ostwall ist eigentlich die ehemalige Festungsfront im Oder-Warthe-Bogen gemeint.

  • Obwohl das riesige, unterirdische Bunkersystem nicht weit von Berlin entfernt liegt, ist der Ostwall ziemlich unbekannt.

  • Ursprünglich sollte der Ostwall die deutsche Ostgrenze absichern. Heute kannst du den Lost Place sogar in Führungen erkunden.

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Das ist der Lost Place Ostwall heute

Als sogenannter "Ostwall" gilt die "Festungsfront im Oder-Warthe-Bogen". Sie liegt östlich von Berlin in Polen. Benannt ist die ehemalige Festungsfront nach ihrer Lage nahe der Oder und ihrem Nebenfluss Warthe.

Ursprünglich als Verteidigungslinie im Krieg geplant, lockt der Lost Place Ostwall heute Abenteuerlustige und Geschichts-Fans an. Viele der ober- und unterirdischen Bauwerke sind noch gut erhalten. Manche Gebiete hat sich die Natur aber schon zurückerobert. So gibt es hier zum Beispiel Fledermaus-Kolonien.

Verschiedene Anbieter wie das "Ostwall.Team" oder "Ostwall.Info" bieten Führungen am Ostwall an.

Hier findest du das abgefahrene Touri-Ziel

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© Galileo
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Was dich am Ostwall erwartet

Lost Place Ostwall: Von der Nazi-Festungsfront zum Touri-Geheimtipp

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Tourist:innen in den Tunnelgängen einer Bunkeranlage des Ostwalls bei Boryszyn.
© imago images/Hohlfeld

Tourist:innen in den Tunnelgängen einer Bunkeranlage des Ostwalls bei Boryszyn.

Panzersperren als Teil des Ostwalls nahe Pniewo.
© imago images/Hohlfeld

Panzersperren als Teil des Ostwalls nahe Pniewo.

Ein Panzer hinter Panzersperren des Ostwalls.
© imago images/Hohlfeld

Ein Panzer hinter Panzersperren des Ostwalls.

Polnische Militär-Fans in der Uniform deutscher Wehrmachtssoldaten nahe des Militärmuseums bei Boryszyn in Polen.
© imago images/Hohlfeld

Polnische Militär-Fans in der Uniform deutscher Wehrmachtssoldaten nahe des Militärmuseums bei Boryszyn in Polen.

Besucher:innen während einer Kaffeepause neben einem Panzer nahe des Militärmuseums.
© imago images/Hohlfeld

Besucher:innen während einer Kaffeepause neben einem Panzer nahe des Militärmuseums.

Wie der Ostwall entstand

Zum Schutz vor Angriffen östlicher Länder gab es in Deutschland in den 1920er-Jahren Überlegungen, eine feste Verteidigungslinie zu errichten.

Das Problem: Aufgrund des Friedensvertrags von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg durfte Deutschland keine solchen Festungen bauen.

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🧱 Beginn und Bau-Stopp

Als Adolf Hitler 1933 die Macht übernahm, widersetzte sich Deutschland jedoch diesen und weiteren Auflagen. Der Plan: Bis zum Jahr 1951 sollte die Festungsfront im Oder-Warthe-Bogen fertiggestellt werden.

Über eine Strecke von rund 100 Kilometern sollten Bunker, Kasernen, Werkstätten und Munitionslager durch ein unterirdisches Tunnelsystem miteinander verbunden sein. Komplett fertig wurde der Ostwall aber nicht.

Weil im Zuge des Zweiten Weltkriegs von 1939 bis 1945 plötzlich die Westfront in größerer Gefahr war, wurde der Bau des Ostwalls zunächst gestoppt. Zwar wurden die Arbeiten gegen Kriegsende wieder aufgenommen, das hatte aber keinen großen Einfluss mehr auf die Kämpfe.

☮ Weiternutzung nach Kriegsende

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nutzten die Armeen der Sowjetunion und Polens den Ostwall für einige Jahre. Mit der Zeit geriet die ehemalige Nazi-Festungsfront aber in Vergessenheit - bis sie als außergewöhnliches Reiseziel wiederentdeckt wurde.

Ein historisches Foto mit polnischen Soldaten, die zu Beginn der 1950er-Jahre einen verlassenen Tunnel des Ostwalls erkunden.
Ein historisches Foto mit polnischen Soldaten, die zu Beginn der 1950er-Jahre einen verlassenen Tunnel des Ostwalls erkunden.© imago images/Forum
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Andere beeindruckende Bunker weltweit

Zahlreiche internationale Großstädte verfügen heute über ähnliche Untergrund-Systeme. Auch sie stammen meist aus Kriegszeiten, um der Bevölkerung im Ernstfall Schutz zu bieten.

Aber auch wegen extremer Umweltbedingungen sind mancherorts unterirdische Welten entstanden.

😲 Bunker unter Peking, Helsinki und Wien

Unter Chinas Hauptstadt etwa liegt praktisch noch eine ganze Stadt: Auf einer unterirdischen Fläche in der 4-fachen Größe des Frankfurter Flughafens (rund 80 Quadratkilometer) befinden sich heute Theater oder Friseure. Teilweise leben dort auch ärmere Menschen aufgrund der extrem hohen Pekinger Mietpreise.

Finnland verfolgt in seiner Hauptstadt mit "Helsinki Underground" nicht nur das Ziel, allen Bewohner:innen Zuflucht im Notfall zu bieten. Der Untergrund ist Teil einer langfristigen Stadtplanung: Oberirdisch sollen etwa Verkehr und Wohnraum entlastet werden.

Wie kaum eine andere Stadt der Welt verfügt Wien über ein dichtes Netz aus Tunneln, Kellern und Gewölben. Das heute teils touristisch geöffnete Wiener Kanalsystem stammt aus dem 19. Jahrhundert und umfasst eine Länge, die ungefähr dem 3-Fachen der Strecke von Hamburg nach München (rund 2.400 Kilometer) entspricht.

🇦🇱 Albanien ist das "Land der Bunker"

Mit rund 200.000 Bunkern hat Albanien wohl die meisten weltweit. Erbaut wurden sie in den 1970er- und 1980er-Jahren zu Schutz-Zwecken.

Heute haben die Unterschlüpfe andere Funktionen: Menschen leben dort, haben darin Cafés oder Shops eröffnet oder nutzen sie als Lagerstätten.

Galileo vom 2020-08-30

Der größte Prepper-Bunker der Schweiz

Sollte es je zu einem weltweiten Lockdown kommen, ist vermutlich niemand besser vorbereitet als diese Familie in der Schweiz. Sie haben sich nämlich einen riesigen Militärbunker gekauft und bauen ihn regelmäßig um.

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