Anzeige

Mit dem Ballon Richtung Weltall: So will "Space Perspective" Reisende abheben lassen

  • Veröffentlicht: 25.04.2022
  • 16:45 Uhr
  • Galileo
Article Image Media
© picture alliance/Cover Images

Ein US-amerikanisches Unternehmen möchte Passagiere jetzt höher als je zuvor bringen: Mit "Space Perspective" können sich Reisende in Zukunft auf einen Ausflug in die Stratosphäre freuen - mit einem riesigen Ballon!

Anzeige

Space Perspective: Darum geht's genau

🌠 Ein Flug an den Rand unserer Atmosphäre ist für die meisten Menschen ein unerreichbares Ziel. Denn Flüge in solche Höhen sind enorm aufwändig - und kostspielig.

⚙️ "Space Perspective" hat in Kooperation mit dem britischen Design-Unternehmen PriestmanGoode nun ein Flugschiff namens "Neptune" entwickelt, mit dem eine Reise in die Stratosphäre möglich werden soll.

🎈 Der Plan: Das Unternehmen will einen riesigen Ballon aufsteigen lassen, unter dem eine verglaste Kapsel für Reisende hängt.

🌍 In rund 30.000 Kilometern Höhe - doppelt so hoch wie die maximale Flughöhe von Flugzeugen - sollen die Fluggäste nicht nur einen atemberaubenden Blick auf unseren Planeten gewährt bekommen, sondern sogar die Erd-Krümmung mit eigenen Augen sehen.

⌚ Der ganze Flug dauert sechs Stunden und kostet 125.000 Dollar. Abheben wird der Ballon zum ersten Mal Ende 2024.

Anzeige
Anzeige

Schöne Aussicht: So soll die Ballon-Fahrt mit "Space Perspective" aussehen

Der "Neptune Space Balloon" von "Space Perspective" soll ein Durchmesser von 100 Metern erreichen.
Der "Neptune Space Balloon" von "Space Perspective" soll ein Durchmesser von 100 Metern erreichen.© picture alliance/Cover Images

So funktioniert der Space-Ballon

  • "Space Perspective" will Ende 2024 die ersten Weltraum-Tourist:innen mit ihrem Ballon namens "Spaceship Neptune" in die Stratosphäre schicken. Die ersten Starts sollen vom berühmten "Kennedy Space Center" der NASA beim Cape Canaveral in Florida stattfinden.

  • Langfristig plant das Unternehmen aber Start- und Lande-Einrichtungen auf der ganzen Welt. Neben der Pilotin oder dem Piloten sollen acht Reisende abheben können. Der Ballon wird nicht wie üblich mit Helium, sondern mit Wasserstoff gefüllt. Das ist leichter als Luft und zieht die Kapsel dadurch langsam Richtung Weltall. In der Stratosphäre soll der Träger-Ballon dann rund 100 Meter Durchmesser haben.

  • Bei rund 30 Kilometern ist allerdings Schluss: Höher als in die Stratosphäre soll das Gefährt nicht aufsteigen. Den "Rand des Universums", wie "Space Perspective" verspricht, wird man damit nicht erreichen. Allerdings lockt das Unternehmen mit einer 360-Grad-Aussicht auf den Planeten - und einer integrierten Bord-Bar.

  • Bei maximaler Flughöhe befindet sich 99,9 Prozent der Atmosphäre unter den Fluggästen. Der Ballon "schwimmt" auf der Luftschicht und soll so stabile Flug-Eigenschaften erhalten.

  • Insgesamt soll die Reise in 30 Kilometer Höhe sechs Stunden dauern, der Auf- und Abstieg jeweils zwei Stunden. Für den kleinen Geldbeutel ist der Trip in die Stratosphäre übrigens nicht gedacht - ein Ticket kostet rund 125.000 Dollar. Mehr als 600 Tickets sind aber bereits verkauft!

Anzeige
Anzeige

Space-Ballon "Neptune": So sieht die Kapsel von Innen aus

Space Perspective hat vor kurzem endlich Bilder vom Inneren des Weltraum-Ballons "Neptune" veröffentlicht. Und sie zeigen: Die Reisenden verbringen die Fahrt in einer luxuriösen Lounge. Die Fenster sind 1,5 Meter hoch und bieten einen atemberaubenden 360-Grad-Blick. Die Sitze wirken sehr edel und bequem. Ebenfalls mit an Bord: eine Getränke-Bar und WLAN!  

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Weltraum-Tourismus: Das macht den Neptune-Ballon besonders

🚀 Weltraum-Tourismus boomt. Egal ob Jeff Bezos, Elon Musk oder Richard Branson: Es gibt bereits mehrere Anbieter:innen, die Tourist:innen eine Reise ins All ermöglichen.

🌍 Im Gegensatz zu Space Perspective fliegen diese sogar tatsächlich ins Weltall - und nicht nur in die Stratosphäre.

💰 Allerdings sind sie dafür auch exorbitant teurer. So kostet ein Ticket bei Virgin Galactic mindestens 450.000 Dollar. Ein Ticket für Elons Musks Raumschiff Crew Dragon wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

🌱 Der Weltraum-Ballon "Neptune" ist also deutlich günstiger - und er hat einen weiteren Vorteil: Er fliegt emissionsfrei und nachhaltig. Der verwendete Wasserstoff kommt aus erneuerbaren Quellen.

🎈 Zudem ist der Aufstieg mit 19 km/h sehr gemächlich und damit für jeden verträglich.

Anzeige
Anzeige

Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter? Darum sind Reisen in große Höhen schwierig

🚀 Die Gravitation der Erde hält uns auf dem Boden und verhindert, dass alles auf der Erdoberfläche - auch Luft und Wasser - ins All driftet. Weltraum-Missionen müssen die riesige Distanz bis ins Weltall erst überwinden. Deshalb beschleunigen Raketen auf bis zu 28.000 Kilometer pro Stunde.

✈️ Mit steigender Höhe verändert sich der Luftgehalt. Große Flugzeuge fliegen deshalb maximal 15.000 Meter hoch. Mehr ist nicht drinnen. Triebwerke und Tragflächen würden sonst nicht mehr funktionieren.

🛰️ 1957 schickte die Sowjetunion mit "Sputnik 1" den ersten Satelliten ins All - 4 Jahre später folgte der Weltraum-Pionier Juri Gagarin. Heute gehören Astronaut:innen im Weltraum zur Normalität, dabei ist jeder Raketenstart mit einem hohen Aufwand verbunden.

✨ Wo der Weltraum beginnt, ist dabei gar nicht so leicht zu sagen. Denn die Atmosphäre der Erde hat keine klare Grenze, sondern geht fließend ins Vakuum des Sonnensystems über. Sie endet in einer Höhe von rund 500 bis 600 Kilometern über dem Meeresspiegel.

Was ist die Atmosphäre eigentlich?

In den unteren 90 Kilometern besteht die Erdatmosphäre aus einem Gemisch aus 78,08 Prozent Stickstoff, 20,95 Prozent Sauerstoff und weiteren Gasen in kleineren Anteilen.

Die Luft wird "dünner": Mit steigender Höhe verändert sich der Gehalt dieser Gase rapide. In einer Höhe von 100 Kilometern über dem Meeresspiegel liegt die sogenannte "Kármán-Linie". Hier trennt sich sozusagen die Luftfahrt von der Raumfahrt. Ab dieser Distanz spielt die Luft zur Fortbewegung endgültig keine Rolle mehr. Leichtere Stoffe entweichen hier allmählich ins Weltall.

Anzeige

Unsere Atmosphäre wird in fünf verschiedene Luftschichten unterteilt:

Mit dem Ballon Richtung Weltall: So will "Space Perspective" Reisende abheben lassen

1 / 6
Troposphäre (bis 15 Kilometer Höhe): In dieser Schicht kommen Wolken und der Luftverkehr vor.
© Galileo

Troposphäre (bis 15 Kilometer Höhe): In dieser Schicht kommen Wolken und der Luftverkehr vor.

Stratosphäre (bis 50 Kilometer Höhe): Hier befindet sich die Ozonschicht. Sie fängt die gefährliche UV-Strahlung aus dem Weltraum ab. Selten sind hier Wetterballons zu finden.
© Galileo

Stratosphäre (bis 50 Kilometer Höhe): Hier befindet sich die Ozonschicht. Sie fängt die gefährliche UV-Strahlung aus dem Weltraum ab. Selten sind hier Wetterballons zu finden.

Mesosphäre (bis 80 Kilometer Höhe): Die meisten Sternschnuppen verglühen in dieser Schicht.
© Galileo

Mesosphäre (bis 80 Kilometer Höhe): Die meisten Sternschnuppen verglühen in dieser Schicht.

Kármán-Linie: Eine gedachte Höhenlinie bei 100 km Höhe, die als Definition für die Abgrenzung der Erdatmosphäre zum freien Weltraum (outer space) dient.
© Galileo

Kármán-Linie: Eine gedachte Höhenlinie bei 100 km Höhe, die als Definition für die Abgrenzung der Erdatmosphäre zum freien Weltraum (outer space) dient.

Thermosphäre (bis 500 Kilometer Höhe): Hier entstehen die Polarlichter und auch die ersten Satelliten sind bereits anzutreffen. Die Bestandteile der Luft werden getrennt und schichten sich übereinander.
© Galileo

Thermosphäre (bis 500 Kilometer Höhe): Hier entstehen die Polarlichter und auch die ersten Satelliten sind bereits anzutreffen. Die Bestandteile der Luft werden getrennt und schichten sich übereinander.

Exosphäre: In dieser Schicht kommt nur noch Wasserstoff in niedriger Konzentration vor. Die Exosphäre beschreibt den Übergang in den interplanetaren Raum und markiert den Rand der Atmosphäre.
© Galileo

Exosphäre: In dieser Schicht kommt nur noch Wasserstoff in niedriger Konzentration vor. Die Exosphäre beschreibt den Übergang in den interplanetaren Raum und markiert den Rand der Atmosphäre.

Mehr News und Videos

Spannende Einblicke in die Welt des Showkampfs: Fragen an Wrestling-Stars

  • Video
  • 19:04 Min
  • Ab 12