Murphy's Law: Darum geht bei dir manchmal alles schief
- Veröffentlicht: 16.08.2022
- 14:45 Uhr
- Galileo
Es regnet immer dann, wenn du keinen Schirm dabei hast und dein Butterbrot fällt immer auf die bestrichene Seite? Manche vermuten dahinter Murphy's Law. Was hinter dem Begriff steckt und was genau dein Marmeladenbrot damit zu tun hat, erfährst du hier.
Das Wichtigste zu Murphy's Law
Die Annahme, dass alles, was schiefgehen kann, auch mit Sicherheit schiefgehen wird, ist bekannt als Murphy's Law - im Deutschen: Murphys Gesetz.
Netter Nebeneffekt von Murphy's Law: Es gibt Entlastung. Wenn übergeordnete Kräfte für jedes Scheitern verantwortlich wären, würde schließlich die einzelne Person keinerlei Schuld treffen.
Seinen Namen verdankt das vermeintliche Gesetz Edward A. Murphy. Nach einem missglückten Experiment äußerte er die Grundaussage des nach ihm benannten Gesetzes.
Weniger bekannt ist die zuträgliche Umkehrung von Murphy's Law, dass alles funktionieren wird, was funktionieren kann. Diese wird scherzhaft Yhprum's Law genannt. "Yhprum" ist ein Palindrom - das bedeutet, es ist das Ergebnis von "Murphy", wenn du das Wort rückwärts liest.
Der Ursprung von Murphy's Law
Der Ingenieur Edward A. Murphy (1918-1990) führte Ende der 40er-Jahre ein kostspieliges Experiment durch, mit dem er die Auswirkungen von sehr hohen Geschwindigkeiten auf den menschlichen Körper untersuchte. Zur Messung wurden Sensoren an eine Testperson angebracht.
Das Problem: Die Sensoren waren falsch befestigt, sodass das Experiment scheiterte. Dabei gab es für das Anbringen im Grundsatz nur zwei Möglichkeiten: richtig oder falsch. Für die Durchführung des Versuchs wurde ärgerlicherweise die falsche Variante ausgewählt.
Das verleitete Murphy zu der Aussage: "Anything that can go wrong will go wrong!" Ins Deutsche übersetzt bedeutet das: "Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen!"
Diese Kernaussage gilt als Murphy's Law.
Alltagsbeispiele für Murphy's Law
🌧 Es regnet immer dann, wenn du keinen Regenschirm dabeihast.
🥪 Fällt dir ein Brot herunter, landet es immer auf der belegten Seite.
🛒 Stehen im Supermarkt an allen Kassen lange Warteschlangen, reihst du dich immer in die ein, bei der es am längsten dauert.
💻 Wenn Laptop, Smartphone und Co. ausfallen, dann immer erst im Ernstfall. Bei der Probe funktioniert die Technik noch.
👕 Möchtest du dir Kleidung kaufen, ist sie nie in deiner Größe vorrätig.
🚿 Es klingelt immer dann, wenn du im Bad auf der Toilette oder unter der Dusche bist.
Mehr ein geflügeltes Wort als ein Gesetz
Die vermeintliche Alltagsweisheit ist vor allem unter Pessimist:innen weit verbreitet. Sie sehen im Zweifel das Schlechte und sind von einem böswilligen Universum überzeugt. Edward Murphy selbst soll übrigens kein Pessimist gewesen sein.
Tatsächlich handelt es sich bei Murphy's Law weder um ein Gesetz im rechtlichen noch im wissenschaftlichen Sinne. Es ist also keine Vorschrift und auch keine allgemeingültige Aussage, die unabhängig unter anderem von der Zeit und dem Ort wahr ist.
Im Gegensatz zur verallgemeinernden Auslegung beruht Murphy's Law im Wesentlichen auf einer anderen Botschaft: Ein Versuch, bei dem entweder ein positiver oder negativer Ausgang möglich ist, wird bei ausreichend Wiederholungen früher oder später auch einmal schiefgehen.
Grundlage ist somit vielmehr eine verzerrte Wahrnehmung: Negative Erfahrungen verhaften sich meist stärker im Gedächtnis als positive. Klappt etwas in 99 von 100 Fällen, kann sich dennoch der eine Fehlversuch stärker einbrennen - vor allem, wenn es sich in dem Fall um eine wichtige Situation wie eine Vorführung oder Prüfung handelt.
Dem "Butterbrot-Phänomen" wissenschaftlich auf der Spur
Der scheinbaren Grundregel, dass ein vom Teller herabfallendes Brot aufgrund von Murphy's Law stets auf der belegten Seite zu Boden plumpst, ging in den 90er-Jahren der Wissenschaftler Robert Matthews auf den Grund.
Das Ergebnis: In der Tat landen Brote häufig auf der belegten Seite auf dem Fußboden. Das liegt aber nicht an einem arglistigen Universum. Vielmehr ist die typische Art, wie und aus welcher Höhe das Brot hinunterfällt, die Ursache.
Da die meisten Esstische eine standardisierte Höhe haben, fallen Brote ungefähr aus derselben Höhe. Rutscht ein Brot vom Teller oder aus der Hand, kippt es seitlich und beginnt zu drehen. Bis zum Boden schafft es dabei lediglich eine halbe Drehung - und landet somit auf der belegten Seite.
Anders wäre der Ausgang in der Konsequenz bei höheren oder niedrigeren Tischen - oder wenn du Brote mit der belegten Seite nach unten essen würdest. Ob dabei weniger Belag an den Händen oder auf dem Fußboden landet? Womöglich eine Frage, der Wissenschaftler künftig einmal nachgehen.
Fachliche Quelle zu Murphy's Law
Matthews, R. A. (1995): Tumbling toast, Murphy's Law and the fundamental constants
Was du gegen Murphy's Law in deinem Alltag tun kannst
🤓 Am besten hilft bewusstes Gegensteuern in der Wahrnehmung. Fehler passieren allen einmal, lerne sie zu akzeptieren. Halte dich nicht zu lange mit negativen Ereignissen in deinem Leben auf. Schaue nach vorn und freue dich aufrichtig über die positiven Dinge!
FAQ zu Murphy's Law
Der Ursprung von Murphy's Law liegt in den 40er-Jahren. Damals führte der Ingenieur Edward A. Murphy ein teures Experiment durch, das die Effekte von extremen Geschwindigkeiten auf den Körper aufdecken sollte. Die zur Messung notwendigen Sensoren wurden jedoch falsch an die Testperson angebracht. Dieses Ärgernis führte den Ingenieur zu der Aussage, die als Murphy's Law berühmt wurde: "Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen!"
Die Basis für Murphy's Law ist eine verzerrte Wahrnehmung: Schlechte Ereignisse bleiben meist mehr im Gedächtnis haften als positive, auch wenn sie seltener auftreten. Murphy's Law ist dementsprechend kein wirkliches Gesetz im rechtlichen oder wissenschaftlichen Sinne.
Das beste Hilfsmittel ist es, sich positive Dinge selbst deutlicher bewusst zu machen und mit negativen Geschehnissen schnell abzuschließen. Dadurch wirkst du der verzerrten Wahrnehmung, so gut es geht, entgegnen.