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Neues Weltraumteleskop IXPE: das Universum im Röntgenblick

  • Veröffentlicht: 09.12.2021
  • 11:45 Uhr
  • Peter Schneider

Aus dem Inneren von Galaxien strahlt energiereiche Röntgenstrahlung zu uns. Nun hat die NASA das Teleskop IXPE gestartet, das herausfinden soll, was dort wirklich passiert. Im Clip: Wie Weltraumteleskope neue Planeten entdecken.    

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Das Wichtigste zum Thema Weltraumteleskop IXPE

  • Die NASA hat heute das Weltraumteleskop IXPE auf einer Falcon 9-Rakete von SpaceX in eine 540 Kilometer hohe Erd-Umlaufbahn gestartet.

  • Im Gegensatz zu Hubble untersucht es aber nicht das sichtbare Licht. Das Imaging X-ray Polarimetry Explorer soll mindestes 2 Jahre lang die Röntgenstrahlen messen, die Schwarze Löcher und andere exotische Objekte im Universum ausstrahlen - explodierte Supernovae, Neutronensterne, Pulsarwind-Nebel und das Zentrum unserer Milchstraße. Übrigens: X-Ray steht für Röntgenstrahlung.

  • Röntgenstrahlung sind elektromagnetische Wellen (siehe unten). Sie sind im Vergleich mit den Wellen des sichtbaren Lichts viel kurzwelliger und energiereicher.

  • Ziel der Mission: Das Teleskop soll unter anderem die Magnetfelder in der Umgebung von Schwarzen Löchern und untersuchen. Die hochenergetische Röntgenstrahlung verrät laut NASA, was in diesen superheißen Regionen passiert.

  • Teleskop-Wochen im All: 12 Tage später plant die NASA zudem das teuerste Teleskop aller Zeiten starten: Das umgerechnet 10 Milliarden Euro teure James-Webb-Weltraumteleskop wird auf einer europäischen Ariane-5-Rakete starten.

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Galaktische Snapshots: Die exotischen Fotomotive von IXPE

Neues Weltraumteleskop IXPE: das Universum im Röntgenblick

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Hier hatte Maradona mal seine Finger nicht im Spiel: Dieser "Hand Gottes" genannte Nebel ist 150 Lichtjahre groß - sein Verursacher gerade mal 20 Kilometer. Im Röntgenbild lässt sich das Licht des Pulsars "B1509" erkennen, aufgenommen vom Weltraumteleskop Chandra. Pulsare sind ein Spezialtyp von ausgebrannten und extrem dichtgepackten Sternen, die schnell rotieren und dabei große Mengen Energie in ihre Umgebung abstoßen. „B15
© NASA

Hier hatte Maradona mal seine Finger nicht im Spiel: Dieser "Hand Gottes" genannte Nebel ist 150 Lichtjahre groß - sein Verursacher gerade mal 20 Kilometer. Im Röntgenbild lässt sich das Licht des Pulsars "B1509" erkennen, aufgenommen vom Weltraumteleskop Chandra. Pulsare sind ein Spezialtyp von ausgebrannten und extrem dichtgepackten Sternen, die schnell rotieren und dabei große Mengen Energie in ihre Umgebung abstoßen. „B15

Röntgenaufnahme des Milchstraßen-Zentrums. Auf dem aus vielen Einzelaufnahmen zusammengesetzten Bild vom Chandra-Teleskop leuchten HunRöntgenaufnahme des Milchstraßen-Zentrums. Auf dem aus vielen Einzelaufnahmen zusammengesetzten Bild vom Chandra-Teleskop leuchten Hunderte Neutronensterne und Schwarze Löcher, eingehüllt in Wasserstoffgas. Solche Objekte werden auch die Lieblingsmotive von IXPE.derte Neutronensterne und Schwar
© NASA

Röntgenaufnahme des Milchstraßen-Zentrums. Auf dem aus vielen Einzelaufnahmen zusammengesetzten Bild vom Chandra-Teleskop leuchten HunRöntgenaufnahme des Milchstraßen-Zentrums. Auf dem aus vielen Einzelaufnahmen zusammengesetzten Bild vom Chandra-Teleskop leuchten Hunderte Neutronensterne und Schwarze Löcher, eingehüllt in Wasserstoffgas. Solche Objekte werden auch die Lieblingsmotive von IXPE.derte Neutronensterne und Schwar

Schwarzer Ader auf schwarzem Grund: Schwarze Löcher sind undankbare Motive für Astronom:innen. Sie schlucken sie alles Licht ihrer Umgebung, und das vor schwarzem Hintergrund. Zum Glück bringen sie ihre Umgebung zum Leuchten, so lassen sie sich indirekt doch fotografieren, wie hier das Schwarze Loch "M87".
© NASA

Schwarzer Ader auf schwarzem Grund: Schwarze Löcher sind undankbare Motive für Astronom:innen. Sie schlucken sie alles Licht ihrer Umgebung, und das vor schwarzem Hintergrund. Zum Glück bringen sie ihre Umgebung zum Leuchten, so lassen sie sich indirekt doch fotografieren, wie hier das Schwarze Loch "M87".

Mit seinen Röntgen-Sensoren soll IXPE auch Sterne untersuchen, die in einer Supernova explodiert sind (hier die Überreste von Cassiopeia A, aufgenommen vom Weltraumteleskop Chandra).
© NASA

Mit seinen Röntgen-Sensoren soll IXPE auch Sterne untersuchen, die in einer Supernova explodiert sind (hier die Überreste von Cassiopeia A, aufgenommen vom Weltraumteleskop Chandra).

Fun Facts für Röntgen-Spezialisten

🏥 Für Knochenbrüche im All ungeeignet: Das IXPE ist kein fliegendes Röntgengerät, da es die Röntgenstrahlung nicht selbst ausstrahlt. Es kann sie nur empfangen.

🔊 Die Sensoren des IXPE sollen aber nicht nur die Stärke des Röntgenstrahlen messen, sondern vor allem ihre Richtung ("Polarisations-Ebene"), in der die Wellen schwingen.

💸 Weltraum-Schnäppchen: Die Mission ist vergleichsweise preiswert und kostet umgerechnet "nur" knapp 200 Millionen Euro.

🦹 Abgekupferter Name? Die europäische Raumfahrtagentur ESA denkt ebenfalls über ein Röntgen-Teleskop fürs All nach: Der einfallsreiche Name des Gefährts: XIPE. Das X-ray Imaging Polarimetry Explorer könnte 2026 starten.

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So wird sich das IXPE-Teleskop im Weltraum entfalten

Das nur 300 Kilogramm schwere Teleskop besitzt 3 Fernrohre. Sie sollen im All auf eine volle Länge von 5,20 Meter ausfahren.

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Weltraumteleskop Chandra: IXPEs erfolgreicher Vorgänger

Die NASA hat schon einmal ein Röntgen-Teleskop ins All geschossen. Das 4 Tonnen und 18 Meter lange schwere Weltraumteleskop Chandra startete 1999 mit dem Spaceshuttle Columbia (hier noch eingepackt im Laderaum). Keine 4 Jahre später sollte die Raumfähre tragisch abstürzen. Chandra fliegt hingegen noch, soll aber bald abgeschaltet werden.
Die NASA hat schon einmal ein Röntgen-Teleskop ins All geschossen. Das 4 Tonnen und 18 Meter lange schwere Weltraumteleskop Chandra startete 1999 mit dem Spaceshuttle Columbia (hier noch eingepackt im Laderaum). Keine 4 Jahre später sollte die Raumfähre tragisch abstürzen. Chandra fliegt hingegen noch, soll aber bald abgeschaltet werden. © NASA
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FAQs zum neuen Weltraumteleskop IXPE

Wellenlängen-Spektrum: Von ganz kurz bis ganz lang

Elektromagnetische Wellen können so kurz sein wie ein Atomkern oder so lang wie ein ganzer Häuserkomplex. Mit den kurzen Wellen lässt sich ein gebrochener Arm röntgen, mit den langen prima Radio hören - und das Universum erforschen.
Elektromagnetische Wellen können so kurz sein wie ein Atomkern oder so lang wie ein ganzer Häuserkomplex. Mit den kurzen Wellen lässt sich ein gebrochener Arm röntgen, mit den langen prima Radio hören - und das Universum erforschen.© NASA
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