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Von Melone bis Papaya: Welche Obstkerne du mitessen kannst

  • Veröffentlicht: 01.08.2021
  • 09:00 Uhr
  • Galileo

Viele Obstkerne kann man mitessen - oft sind sie sogar gesund. Doch es gibt auch Obstkerne die Amygdalin enthalten, das zu giftiger Blausäure wird. Wir verraten dir, ob du Melonenkerne, Aprikosenkerne etc. essen darfst. Im Clip: So machst du Pfefferkörner aus Papayakernen.  

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Kernobst, Steinobst und Sammelsteinfrüchte haben unterschiedliche Kerne

  • Bei Kernobst handelt es sich um Früchte, die im Inneren ein Kerngehäuse mit verschiedenen Kammern besitzen. Dazu gehören zum Beispiel Äpfel, Birnen und Quitten.

  • Steinobst hat dagegen nur einen einzigen harten Kern, den die Frucht ummantelt. Dazu zählen unter anderem Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen.

  • Himbeeren und Brombeeren gehören zu den Sammelsteinfrüchten. Wenn du genau hinsiehst, erkennst du, dass sie aus vielen kleinen Steinfrüchten (mit Kern) bestehen.

  • Viele Kerne enthalten gesunde Pflanzenstoffe, mit denen du deinem Körper etwas Gutes tust. Aber Achtung: Es gibt auch giftige Obstkerne. Diese enthalten oft den Stoff Amygdalin, der im Körper zu giftiger Blausäure umgewandelt wird.

  • Welche Obstkerne gesund sind, wie du sie zubereitest und welche du lieber nicht essen solltest, verraten wir dir jetzt.

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Wassermelonenkerne, Papayakerne und Co.: Diese Kerne kannst du mitessen

🍉 Wassermelonenkerne sind wahre Vitamin-Booster: Wenn du sie zerkaust, profitiert dein Körper von Vitamin A, Vitamin C, Folsäure, Magnesium, Eisen, ungesättigten Fettsäuren und Proteinen. Sie wirken aufgrund ihrer Ballaststoffe zudem verdauungsfördernd. Wassermelonenkerne essen ist somit sogar gesund. Tipp: Aus den Melonenkernen wird eine leckere Knabberei, wenn du sie erst aus der Wassermelone pullst, dann trocknest und anschließend in einer Pfanne oder im Backofen mit etwas Öl und Salz röstest. Auch lecker als Crunch in Suppen oder beim Backen. Oder: Kerne in den Mixer zum Smoothie geben.

👍 Papayakerne essen? In Asien ist das ganz normal. Die Kerne schmecken leicht scharf und sind gesund. Sie unterstützen die Verdauung, bekämpfen Darm-Parasiten und kurbeln den Stoffwechsel an. Tipp: Papayakerne kannst du trocknen und gemahlen als Pfeffer-Ersatz verwenden. Dafür entnehme die Kerne aus der Papaya mit einem Löffel, breite sie auf einem Backblech aus und gib sie bei 50 Grad für 2 bis 3 Stunden in den Backofen.

🍎 Apfelkerne bergen sekundäre Pflanzen- und Ballaststoffe. Ihr Geschmack erinnert an Marzipan. Gut zu wissen: Apfelkerne enthalten auch Amygdalin, sind also an und für sich giftig. Du müsstest davon jedoch sehr viele essen (und sie zerkauen), um eine Vergiftung zu bekommen. Das Gleiche gilt für Birnenkerne.

🍇 Es gibt Traubensorten ohne Kerne - aber die "mit" sind gesünder. Die Traubenkerne enthalten sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide), die entzündungshemmend, antioxidativ sowie keimtötend wirken. Deshalb ist auch Traubenkern-Öl so gesund. Zudem ist es reich an ungesättigten Fettsäuren.

🍋 Ob Orangen, Zitronen oder Grapefruits: Wenn du mal einen Kern einer Zitrusfrucht runterschluckst, musst du dir keine Sorgen machen. Giftig sind sie nicht, lecker aber auch nicht.

🍓 Bei Himbeeren, Erdbeeren und Co. sind die Kerne so klein, dass du sie automatisch mit isst. Hier kein Problem! Und auch bei Kiwis kannst du die kleinen Kerne einfach mitessen.

🍌 Gewusst? Du kannst auch Bananenschalen essen - das ist sogar gesund und es gibt viele Zubereitungsarten (Kochen, Backen, Braten, Einlegen).

Kerne von Steinobst: Vorsicht vor Amygdalin und Blausäure

Kerne von Steinfrüchten wie Aprikosen, Pfirsichen, Kirschen, Pflaumen oder Mangos enthalten den Stoff Amygdalin - ein cyanogenes Glykosid, das in deinem Körper in giftige Blausäure umgewandelt wird. Es drohen schwere Vergiftungen mit Krämpfen, Erbrechen und Atemnot. Bei größeren Mengen kann man infolge einer Atemlähmung sterben.

Aprikosenkerne essen? Bitte nicht! Schon der Verzehr weniger bitterer Aprikosenkerne oder Mandelkerne kann zu Vergiftungs-Erscheinungen führen, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Sind Kirschkerne giftig? Jein. Auch Kirschkerne enthalten Amygdalin, doch wenn du sie mal aus Versehen ganz runterschluckst, ist das nicht so schlimm. Du scheidest sie ein paar Tage später unversehrt aus.

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Finger weg, heißt es auch bei Avocado-Kernen

🥑 Avocado-Kerne enthalten den Bitterstoff Persin, eine giftige Fettsäure-Verbindung, die für Tiere sogar tödlich sein kann.

🌱 Also ab in die Tonne mit dem Avocado-Kern - oder in die Erde, wenn du ein Avocado-Bäumchen züchten willst.

Granatapfel, Maracuja und Passionsfrucht: Hier spielen die Kerne die Hauptrolle

Von Melone bis Papaya: Welche Obstkerne du mitessen kannst

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Beim Granatapfel besteht der essbare Teil fast ausschließlich aus Samen: Die Granatapfelkerne sind gesund und gelten als Anti-Aging-Mittel. Die Kerne enthalten nämlich viele Vitamine und zellschützende Pflanzenstoffe.
© picture alliance/APA/picturedesk.com

Beim Granatapfel besteht der essbare Teil fast ausschließlich aus Samen: Die Granatapfelkerne sind gesund und gelten als Anti-Aging-Mittel. Die Kerne enthalten nämlich viele Vitamine und zellschützende Pflanzenstoffe.

Maracuja isst du am besten, indem du sie halbierst und die Kerne samt Fruchtfleisch herauslöffelst. Ein leicht saurer, fruchtiger Genuss voller Vitamine.
© picture alliance / dpa Themendienst

Maracuja isst du am besten, indem du sie halbierst und die Kerne samt Fruchtfleisch herauslöffelst. Ein leicht saurer, fruchtiger Genuss voller Vitamine.

Das gleiche gilt für die mit der Maracuja verwandte Passionsfrucht. Die kannst du übrigens auch noch unbesorgt auslöffeln, wenn ihre Hülle schrumpelig ist.
© picture alliance / dpa Themendienst

Das gleiche gilt für die mit der Maracuja verwandte Passionsfrucht. Die kannst du übrigens auch noch unbesorgt auslöffeln, wenn ihre Hülle schrumpelig ist.

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Galileo

Alles Wissenswerte rund um den Granatapfel

Momentan liegt er in den Obstkisten der Supermärkte: der Granatapfel. Das ist auch gut so, denn er ist ein echter Superheld! Wie man ihn aufbekommt, ohne alles einzusauen und warum er ein echter Jungbrunnen ist, erfahrt ihr hier.

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  • 09:08 Min
  • Ab 12

Kürbiskerne: gesund und lecker

🎃 Kürbiskerne enthalten wertvolle Antioxidantien, helfen bei Blasen-Problemen, können Männer möglicherweise vor Prostata-Krebs schützen und dank viel Zink die Spermien-Qualität verbessern. Mehr Kürbiskerne zu essen, ist also eine gute Idee. Besonders lecker sind die Kerne geröstet.

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Kürbiskerne rösten - ein einfaches Rezept

  • Lege die Kürbiskerne am besten über Nacht in Salzwasser ein, damit sie sich vom Fruchtfleisch lösen.
  • Im Sieb abgießen und restliches Fruchtfleisch abspülen.
  • Die Kürbiskerne trocknen lassen. Dazu breitest du sie am besten auf einem Küchenpapier aus.
  • Dann Kerne in eine Schüssel geben und mit etwas Olivenöl und Salz, nach Belieben auch noch mit Curry oder scharfer Paprika, würzen.
  • Abschließend die Kerne auf einem Backblech bei 160 Grad für etwa 20 Minuten im Ofen rösten. Dabei immer wieder wenden.

Kürbiskerne: Nährwerte pro 100g

  • Kalorien: 598
  • Fett: 48 Gramm
  • Eiweiß: 37 Gramm
  • Kohlenhydrate: 1,3 Gramm
  • Ballaststoffe: 6 Gramm

Kinder-Mythos: Wächst im Bauch ein Baum?

"Schluck bloß nicht die Kerne runter, sonst wächst in deinem Bauch ein Baum!"

Diesen Spruch hast du schon als Kind nicht geglaubt, oder? Stimmt auch nicht! Die Magensäure sorgt dafür, dass Obst und Gemüse im Magen nicht keimen kann. Außerdem scheidest du alles, was du gegessen hast, in 2 bis 4 Tagen wieder aus. So schnell wächst kein Baum!

Obstkerne mitessen - die wichtigsten Fragen

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