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Olympia 2024

Olympische Spiele: Rekorde, Medaillen und Skandale

  • Aktualisiert: 24.07.2024
  • 11:00 Uhr
  • Sven Hasselberg
Michael Phelps hält aktuell den Rekord für die meisten Goldmedaillen der Olympischen Spiele.
Michael Phelps hält aktuell den Rekord für die meisten Goldmedaillen der Olympischen Spiele.© IMAGO / Shutterstock

Es gibt nichts, was es bei Olympischen Spielen nicht gibt. 23 Goldmedaillen gewann der US-Schwimmer Michael Phelps, Sprinter Usain Bolt gewinnt 3-mal das Double, politische Propaganda, getretene Kampfrichter und blutende Wasserballer. Noch mehr kuriose Fakten, findest du hier.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Paris finden 2024 die Sommerspiele der 33. Olympiade statt. Mit 1.058 Goldmedaillen führen die USA die ewige Bestenliste an. Deutschland belegt immerhin Platz 3

  • Bei den Männern führt der amerikanische Schwimmer Michael Phelps das Siegertableau an, bei den Frauen die sowjetische Turnerin Larissa Latynina. Auf dem 2. Platz befindet sich die deutsche Kanutin Birgit Fischer.

  • Wie sie haben viele Athletinnen und Athleten Rekorde aufgestellt, gejubelt und gefeiert. Andere haben verloren, betrogen und sich sogar geprügelt.

  • Unabhängig von den sportlichen Leistungen gab es auch ganze Turniere, die Furore machten. Die Nazis benutzten die Spiele 1936 für ihre Propaganda, der Kalte Krieg führte zum Boykott ganzer Nationen 1980 und 1984. Wir haben einige Spiele zusammengefasst, die in Erinnerung bleiben. In unserem Quiz kannst du dein Olympia-Wissen testen. 

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6 spektakuläre Olympia-Rekorde

👟 Usain Bolt: Der jamaikanische Ausnahme-Sprinter gewinnt dreimal hintereinander das Double - also den 100-Meter-Lauf und den 200-Meter-Lauf. Gelungen ist das in Peking 2008, in London 2012 und in Rio 2016. In London und Rio kam noch Gold in der 4 x 100–Meter-Staffel dazu.

🎾 Steffi Graf: Als Einzige der männlichen wie weiblichen Tennisstars der Geschichte gelang der Deutschen ein "Golden Slam". 1988 gewann sie alle vier Grand-Slam-Turniere und die olympische Goldmedaille in Seoul.

🥊 Edward Eagan: Der US-Amerikaner ist der einzige Sportler, der sowohl bei Sommerspielen als auch bei Winterspielen Gold gewann. 1920 errang er es beim Boxen in Antwerpen und 12 Jahre später siegte er in Lake Placid mit dem Viererbob.

👟 Florence Griffith-Joyner: Seit 33 Jahren ungeschlagen ist ihr Weltrekord im 100-Meter-Lauf. Die US-Amerikanerin stellte ihn mit 10,49 Sekunden 1988 in Seoul auf. Und sie legte noch einen drauf: Auch ihr Weltrekord im 200-Meter-Lauf in Seoul von 21,34 Sekunden gilt bis heute.

🐎 Ian Millar: "Captain Canada" hält den Rekord für die meisten Teilnahmen an Olympischen Spielen. Ganze zehnmal ging der kanadische Springreiter an den Start. Sein Debut feierte er 1972 in München. Es folgten 1976 und die Spiele zwischen 1984 und 2012. Dabei konnte er mit der Mannschaft 2008 in Peking einmal Silber gewinnen.

🩱 Inge Sörensen: Mit zwölf Jahren und 24 Tagen war die dänische Schwimmerin die jüngste Teilnehmerin, die je eine Einzelmedaille bei Sommerspielen gewann. 1936 in Berlin ergatterte das Mädchen die Bronzemedaille im 200-Meter-Brustschwimmen.

Olympia 2024 heute hier im kostenlosen Livestream sehen: Übertragung der Sommerspiele in Paris

Der Medaillenspiegel und die erfolgreichsten Athlet:innen

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Ewiger Olympia-Medaillenspiegel - Olympische Sommerspiele von 1896 bis 2021
© Galileo

Ewiger Olympia-Medaillenspiegel - Olympische Sommerspiele von 1896 bis 2021

Erfolgreichste Sommer-Olympia-Athletinnen - mit den meisten Goldmedaillen
© Galileo

Erfolgreichste Sommer-Olympia-Athletinnen - mit den meisten Goldmedaillen

Erfolgreichste Sommer-Olympia-Athleten - mit den meisten Goldmedaillen
© Galileo

Erfolgreichste Sommer-Olympia-Athleten - mit den meisten Goldmedaillen

Freud und Leid bei den Olympischen Spielen

1896: 176 Athleten - nur Männer - nehmen an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in neun Sportarten teil. Dazu gehören Leichtathletik, Schwimmen, Fechten oder Ringen. Andere Quellen berichten von 245 oder 241 Sportlern. Mal werden elf, 13, oder 14 Nationen gezählt. Der Antike zu Ehren finden die Spiele in Athen statt.

1900: In Paris nehmen die ersten Frauen teil. Sie treten im Golf und im Tennis an, im Tennis sogar im Mixed-Doppel mit den Herren. Im Segeln geht die Schweizerin Hélène de Pourtalès in einem gemischten Team unter anderem mit ihrem Ehemann ins Rennen und gewinnt. Sie gilt als erste Olympiasiegerin der Neuzeit.

1904: Eigentlich soll Chicago die Spiele austragen, aber in St. Louis findet die Weltausstellung statt. Da Chicago bei der Organisation den Terminplan nicht einhält, werden die Spiele nach St. Louis verlegt. Viele Europäer reisen nicht an, da die Kosten zu hoch sind.

1936: Die Nazis missbrauchen die Spiele für ihre Propaganda. Sie wollen sich als überlegene Großmacht demonstrieren und sich gleichzeitig einen weltoffenen Deckmantel überwerfen. Offiziell ließen die Nazis deutschen Sportlerinnen und Sportlern jüdischen Glaubens zu. Doch ihnen war zuvor die Teilnahme an Wettbewerben und Trainingsmöglichkeiten versagt gewesen. Damit scheiterten sie bereits an den Qualifikationen. Sinti und Roma wurden weggesperrt, weil die Nazis sie nicht in der Stadt haben wollen.

1972: Beim Attentat von München nehmen palästinensische Terroristen im Olympischen Dorf elf israelische Sportler, Trainer und Kampfrichter als Geiseln. Bei einer missglückten Befreiungsaktion kommen alle Geiseln sowie ein deutscher Polizist ums Leben. Einige Terroristen sterben ebenfalls, andere werden festgenommen. Trotz großer Kritik setzt das IOC die Spiele nach kurzer Pause fort.

1976: 24 afrikanische Staaten boykottieren die Spiele in Montreal. Das neuseeländische Rugby-Team hatte den Sport-Bann gegen Südafrika gebrochen. Trotz der Apartheidpolitik waren die Neuseeländer zu Testspielen in das Land gereist. Viele Staaten fordern daraufhin, Neuseeland zu sperren. Als das IOC dies ablehnt, treten die afrikanischen Staaten in Olympia-Streik.

1980: Die USA boykottieren im Kalten Krieg aus politischen Gründen die Spiele in Moskau. Auslöser ist der russische Einmarsch 1979 in Afghanistan, das selbst aber als Staat an den Spielen teilnimmt. Auch 63 andere Länder wie Kanada, die Bundesrepublik oder Japan schließen sich dem Boykott an.

1984: Als Revanche für 1980 boykottieren nun 16 Staaten aus dem sogenannten Ostblock wiederum die Spiele in L.A. Die Sowjetunion macht den Anfang und schiebt offiziell Sicherheitsbedenken vor. Rumänien tritt als einziges Land der Warschauer-Pakt-Staaten an.

1992: In Barcelona tritt nach der Wiedervereinigung zum ersten Mal seit 1964 wieder eine gesamtdeutsche Mannschaft an. Südafrika ist nach dem Ende der Apartheid zum ersten Mal seit 1960 wieder zugelassen.

2000: Nord- und Südkorea laufen in Sydney unter einer Flagge bei der Eröffnungsfeier ein, obwohl sie getrennt antreten. 2004 wiederholen sie das in Athen.

2008: Menschenrechtsorganisationen wie Humanrights oder Amnesty International klagen an, dass auch während der Spiele Regime-Gegner:innen und Minderheiten verfolgt und verhaftet werden. Menschenrechte werden mit Füßen getreten, es herrscht staatliche Zensur. Obdachlose werden bei "Säuberungsaktionen" vertrieben oder verhaftet.

2012: Der Südafrikaner Oscar Pistorius darf mit zwei Beinprothesen als erster Para-Olympionike auch bei den Olympischen Sommerspielen in London starten. Er geht im 400-Meter-Lauf und in der Staffel ins Rennen.

Im Video: 15 Mythen in 15 Minuten - Olympia

7 Skandale, die Olympia-Geschichte schrieben

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1908: Der Italiener Dorando Pietri quält sich beim Marathon von Helfern gestützt ins Ziel und gewinnt. Der Amerikaner John Hayes protestierte mit seinem Team als Zweitplatzierter und bekam Recht. Pietri wurde der Sieg wieder aberkannt. Hayes gewann.
© picture-alliance / Mary Evans Picture Library/MARY | -

1908: Der Italiener Dorando Pietri quält sich beim Marathon von Helfern gestützt ins Ziel und gewinnt. Der Amerikaner John Hayes protestierte mit seinem Team als Zweitplatzierter und bekam Recht. Pietri wurde der Sieg wieder aberkannt. Hayes gewann.

1956: Im „Blutspiel von Melbourne“ treffen die Wasserballmannschaften der Herren aus Ungarn und der damaligen Sowjetunion im Halbfinale aufeinander. Nachdem sowjetische Truppen in Ungarn einmarschiert waren, geriet auch das Becken zum Kampfplatz. Ein Russe verletzte den Ungarn Ervin Zador so sehr, dass Blut floss. Die Prügelei übertrug sich auf das Publikum. Das Spiel wurde bei 4:0 für Ungarn abgebrochen, Ungarn zum Sieger er
© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited

1956: Im „Blutspiel von Melbourne“ treffen die Wasserballmannschaften der Herren aus Ungarn und der damaligen Sowjetunion im Halbfinale aufeinander. Nachdem sowjetische Truppen in Ungarn einmarschiert waren, geriet auch das Becken zum Kampfplatz. Ein Russe verletzte den Ungarn Ervin Zador so sehr, dass Blut floss. Die Prügelei übertrug sich auf das Publikum. Das Spiel wurde bei 4:0 für Ungarn abgebrochen, Ungarn zum Sieger er

1968: Im Kampf für die Bürgerrechte der afroamerikanischen Bevölkerung heben die Amerikaner Tommie Smith und John Carlos die Black-Power-Faust. Eine solche Geste auf dem Siegerpodest des 200-Meter-Laufs in Mexico-City galt damals noch als Skandal. Beide wurden danach aus der Mannschaft geworfen. Ihre Karriere war beendet. Heute können Sportler sich wie bei der Fußball-EM 2021 zum Glück gegen Rassismus positionieren.
© picture alliance/AP Photo | Uncredited

1968: Im Kampf für die Bürgerrechte der afroamerikanischen Bevölkerung heben die Amerikaner Tommie Smith und John Carlos die Black-Power-Faust. Eine solche Geste auf dem Siegerpodest des 200-Meter-Laufs in Mexico-City galt damals noch als Skandal. Beide wurden danach aus der Mannschaft geworfen. Ihre Karriere war beendet. Heute können Sportler sich wie bei der Fußball-EM 2021 zum Glück gegen Rassismus positionieren.

1984: Auch bei den Frauen gab es einen Marathon-Skandal - im ersten Jahr, in dem die Disziplin für Damen olympisch war. In Los Angeles torkelt die Schweizerin Gabriela Andersen-Schiess völlig dehydriert ins Stadion, die Beine verkrampft. Keiner der Verantwortlichen oder des medizinischen Personals nahm sie aus dem Rennen, das Publikum jubelte ihr zu. Sie schaffte es völlig entkräftet ins Ziel und wurde 37.
© picture-alliance / Sven Simon | Sven Simon

1984: Auch bei den Frauen gab es einen Marathon-Skandal - im ersten Jahr, in dem die Disziplin für Damen olympisch war. In Los Angeles torkelt die Schweizerin Gabriela Andersen-Schiess völlig dehydriert ins Stadion, die Beine verkrampft. Keiner der Verantwortlichen oder des medizinischen Personals nahm sie aus dem Rennen, das Publikum jubelte ihr zu. Sie schaffte es völlig entkräftet ins Ziel und wurde 37.

1988: Der Kanadier Ben Johnson siegt im 100-Meter-Lauf mit einem Weltrekord von 9,79 Sekunden. Am nächsten Tag ist Johnsons Dopingtest positiv. Seine Goldmedaille muss er an den US-Amerikaner Carl Lewis abgegeben. Johnson wird 2 Jahre gesperrt und versucht ein Comeback. 1993 nimmt er erneut verbotene Mittel, worauf eine lebenslange Sperre folgt.
© picture alliance / empics | PA

1988: Der Kanadier Ben Johnson siegt im 100-Meter-Lauf mit einem Weltrekord von 9,79 Sekunden. Am nächsten Tag ist Johnsons Dopingtest positiv. Seine Goldmedaille muss er an den US-Amerikaner Carl Lewis abgegeben. Johnson wird 2 Jahre gesperrt und versucht ein Comeback. 1993 nimmt er erneut verbotene Mittel, worauf eine lebenslange Sperre folgt.

2008: Der kubanische Taekwondo-Kämpfer Angel Valodia Matos überschritt nach einer Verletzung im Halbfinale die erlaubte Behandlungszeit. Als der schwedische Kampfrichter ihn daraufhin bei seiner Führung von 3:2 disqualifizierte, war er so wütend, dass er dem Unparteiischen einen Tritt ins Gesicht verpasste. Der Weltverband sperrte Matos lebenslag.
© picture-alliance / Xinhua | Xing Guangli

2008: Der kubanische Taekwondo-Kämpfer Angel Valodia Matos überschritt nach einer Verletzung im Halbfinale die erlaubte Behandlungszeit. Als der schwedische Kampfrichter ihn daraufhin bei seiner Führung von 3:2 disqualifizierte, war er so wütend, dass er dem Unparteiischen einen Tritt ins Gesicht verpasste. Der Weltverband sperrte Matos lebenslag.

2012: Acht Spielerinnen aus China, Indonesien und Südkorea manipulierten das Badminton-Doppel, darunter auch die Chinesin Wang Xiaoli. Sie verloren absichtlich Vorrunden, indem sie schlecht spielten, um in den späteren K.O.-Runden leichtere Gegner zu bekommen. Alle wurden disqualifiziert.
© picture alliance / dpa | Vladimir Pesnya

2012: Acht Spielerinnen aus China, Indonesien und Südkorea manipulierten das Badminton-Doppel, darunter auch die Chinesin Wang Xiaoli. Sie verloren absichtlich Vorrunden, indem sie schlecht spielten, um in den späteren K.O.-Runden leichtere Gegner zu bekommen. Alle wurden disqualifiziert.

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