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Omikron vs. Delta: Worin sich die neue Variante unterscheidet

  • Veröffentlicht: 11.01.2022
  • 19:45 Uhr
  • Nicole Lemberg

Ende November tauchte in Südafrika die Omikron-Variante auf. Sie ist deutlich ansteckender als Delta - darin war sich die Wissenschaft schnell einig. Welche Unterschiede es noch gibt und was wir aktuell über Omikron wissen im Überblick.

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Das Wichtigste zum Thema Neue Erkenntnisse zu Omikron

  • Omikron sorgt weltweit für neue Inzidenz-Höchstwerte. Auch in Deutschland steigen die Zahlen rasant.

  • Höhere Infektionszahlen, mildere Verläufe: Die neue Variante ist zwar deutlich ansteckender, sorgt aber nach aktueller Studienlage für schwächere Krankheitsverläufe.

  • Wie unterscheidet sich Omikron zu den bisherigen Varianten? Wir klären den aktuellen Kenntnisstand weiter unten.

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Omikron erobert die Welt

🌍 Omikron verbreitet sich rasend schnell auf der ganzen Welt. In vielen Ländern wie England, Dänemark oder die USA ist die Variante bereits seit Wochen dominant.

Deutschland trifft die Omikron-Welle zunächst verzögert - aber auch hierzulande nehmen die Fallzahlen zu. Expert:innen erwarten einen Höchststand im Februar.

⛔ Die langsamere Verbreitung in Deutschland erklären Forscher:innen durch die wirksamen Schutzmaßnahmen gegen die 4. Welle, die im Spätherbst für hohe Fallzahlen durch Delta sorgte.

🧍‍♂️ Auch die Verhaltensweise der Menschen spielt bei der Verbreitung eine große Rolle. Viele hatten sich bei der Anbahnung von Omikron nach Ansicht der Expert:innen offensichtlich vorsichtiger verhalten - und damit die Ausbreitung verzögert.

🗣 Aufhalten lässt sich Omikron dadurch aber nicht. Carsten Watzl, Generelsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie ist überzeugt: "Wir werden Inzidenzen von deutlich über 1.000 bekommen - im Bundesdurchschnitt, regional auch deutlich darüber."

Omikron vs. Delta: Die wichtigsten Unterschiede

Nach aktuellem Forschungsstand weist Omikron mehr als 30 Mutationen zur Ursprungs-Variante auf - das sind deutlich mehr als bei den bisherigen Varianten Alpha, Beta, Gamma und Delta auftrat.

Sowohl Omikron als auch Delta weisen Mutationen im sogenannten Spike-Protein auf - ein Oberflächen-Protein, mit dem das Corona-Virus in die menschliche Zelle eindringt. Bei Omikron sind diese aber ungewöhnlich stark ausgeprägt.

Die auffälligsten Unterschiede zu Delta sind nach aktuellem Stand folgende:

  • Immunflucht: Durch die starke Struktur-Veränderung des Spike-Proteins entkommt das Virus leichter der Immunantwort von geimpften und genesenen Personen. Sie können sich also schneller mit dem Virus infizieren - das nennt sich Durchbruchs-Infektion. Menschen mit Booster-Impfung haben nachweislich einen deutlich höheren Schutz als 2-fach Geimpfte.
  • Stärkere Verbreitung: Die Virus-Variante vermehrt sich vor allem in den oberen Atemwegen. Menschen, die sich mit der Omikron-Variante infiziert haben, geben das Virus sehr viel häufiger weiter, auch ohne Symptome.
  • Mildere Krankheitsverläufe: Omikron dringt anteilig weniger häufig in die unteren Atemwege vor und verbreitet sich seltener in den Lungenzellen, was unter anderem für schwere Krankheitsverläufe verantwortlich ist.
  • Schnelltests sind möglicherweise weniger aussagekräftig: Schnelltests, die vor allem auf einem Nasenabstrich aufbauen, scheinen Infektionen vergleichsweise seltener zu erkennen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine Positiv-Liste mit geeigneten Tests angekündigt.
  • Andere Symptome: Die Symptome stimmen bei den Delta und Omikron in einigen Punkten überein, aber es gibt nach ersten Erkenntnissen auch Unterschiede. Nächtliche Schweißausbrüche und Appetitlosigkeit treten bei Omikron häufiger auf. Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, dass der typische Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns seltener aufkommt.
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Omikron: Diese Beschwerden können auftreten

Omikron: Das sind die häufigsten Symptome
Omikron: Das sind die häufigsten Symptome© Galileo

Leichtere Krankheitsverläufe bei Omikron

👍 Die Hoffnung aus Südafrika scheint sich zu bestätigen. Hier wurde die Virus-Variante erstmals festgestellt und Daten über mildere Krankheitsverläufe gesammelt.

👍 Studien-Ergebnisse aus den USA und Japan deuten darauf hin, dass sich die neue Variante weniger in der Lunge als im Nasen- und Rachenbereich ausbreitet. Das führt zu milderen Krankheitsverläufen.

👍 Patient:innen, die mit Omikron ist Krankenhaus kommen, müssen seltener auf die Intensivstation, erklärte der Virologe Christian Drosten in einem Interview.

👍 Expert:innen rechnen damit, dass Omikron sogar das Ende der Pandemie einläutet und uns in die Endemie führen könnte.

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Galileo vom 26. Januar 2021

Faktencheck: Corona Mutationen

Die Mutationen des Coronavirus sorgen für viel Beängstigung, da sie eine deutlich schnellere Ausbreitung zur Folge haben könnten. Doch was genau sollte man über die Mutationen wissen und gibt es tatsächlich Vorteile?

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Warum bereitet Omikron Expert:innen trotzdem Sorge?

Die gute Nachricht: Nach bisherigem Forschungsstand ist die Gefahr von Omikron für Infizierte insgesamt also geringer als bei Infektionen mit Delta. Trotzdem sehen Expert:innen vor allem zwei Probleme.

Erstens: Die neue Variante ist deutlich ansteckender. Eine infizierte Person steckt mit Omikron bis zu 9 weitere an. Mit der hohen Verbreitungs-Geschwindigkeit treten in kürzerer Zeit mehr Fälle auf - und so kommt es auch bei insgesamt weniger schweren Fällen zu vielen Krankenhaus-Einlieferungen. Das betrifft vor allem die hohe Zahl an ungeimpften Menschen im Land.

Gleichzeitig hat Omikron auch bei geimpften Personen ein leichteres Spiel, deshalb kommt es bei Menschen mit Grund-Immunität vermehrt zu Infektionen. Diese sind zwar deutlich besser vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt, müssen sich aber dennoch isolieren.

Damit ist mit einem erhöhten Ausfall von Personal der kritischen Infrastruktur wie Ärzt:innen oder Pflegekräften zu rechnen. Weniger Personal bedeutet auch weniger Kapazitäten, um Patient:innen zu behandeln. Im Ernstfall wird das Gesundheitssystem also noch weiter belastet.

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Corona-Verdacht? So handelst du richtig

🚪 Um die Omikron-Verbreitung zu verlangsamen, ist es nach Rat des Robert-Koch-Instituts "unbedingt erforderlich", direkt bei Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten zu Hause zu bleiben.

🩺 Kontaktiere deinen Hausarzt oder deine Hausärztin, um einen PCR-Test durchführen zu lassen. Das gilt unabhängig vom Impfstatus.

📞 Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät, bei ersten Krankheitszeichen den Hausarzt, die Hausärztin oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 anzurufen. Dort wird das weitere Vorgehen beraten.

🚑 Bei akuter Atemnot solltest du hingegen direkt die Notfallnummer 112 wählen.

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