"Pixel", "Fessli", "Blau's Hirni": Warum alle beim "Käsepunk" einkaufen wollen
- Veröffentlicht: 13.01.2020
- 11:00 Uhr
- Heike Predikant
WHAT THE FAKT
Die Käseherstellung in der Schweiz hat eine lange Tradition. Forscher fanden Hinweise, dass Emmentaler und Gruyère bereits in der Eisenzeit (Beginn 750/800 v. Chr.) in alpinen Höhenlagen produziert wurden. Heute sind es rund 450 Sorten. 2018 betrug die Käseproduktion über 190.000 Tonnen, so viel wie nie zuvor.
Der wohl verrückteste Käsemeister im Land ist Mike Glauser, der sich auf ungewöhnliche Käsesorten spezialisiert hat. Mit seinem Kompagnon Jürg (Ju) Wyss gründete Mike (Mi) die Firma "Jumi" – das Logo ließen sich beide auf den Unterarm tätowieren.
In der "Käsekommune" in einem Dorf nahe Belp im Kanton Bern pröbelt eine 30-köpfige "Genuss-Gäng" an schmackhaften Kreationen wie "Pixel", "Fessli" oder "Dr Bsoffnig". Gemeinschaftlich, alternativ, lässig.
Verkauft werden die Erzeugnisse aus Rohmilch (von Kühen in der Umgebung) unter anderem auf dem Berner Wochenmarkt. Und auch außerhalb der Schweiz sind sie heiß begehrt. Zu den Kunden zählen Delikatess-Läden, Luxushotels, Starköche - und Prinz Charles.
Bestseller ist die Belper Knolle. Dafür wird Frischkäse mit Himalaya-Salz und regionalem Knoblauch gewürzt, geformt und in schwarzem Pfeffer gewendet. Als Brotaufstrich macht er sich bestens. Getrocknete Knollen kann man hobeln, die Käsespäne kommen dann auf die Pasta oder ins Fondue.
"Hanf Mutschli"? Ja, der "Käsepunk" hat auch Cannabis-Cheese im Sortiment. High wird man davon aber nicht. Die Rundstücke sind mit gerösteten Hanfkörnern und Hanföl "verstärkt", enthalten jedoch kein berauschendes Tetrahydrocannabinol (THC).