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Sucht und Entzug

Rauchen: Das passiert in deinem Körper, wenn du damit aufhörst

  • Aktualisiert: 05.01.2024
  • 17:00 Uhr
  • Galileo

Das Rauchen gesundheitsschädlich ist, ist kein Geheimnis. Doch was verursacht der Tabakrauch im Körper eigentlich, wie macht Nikotin abhängig - und wie schnell regenerieren sich deine Organe, wenn du aufhörst zu rauchen? Alles über die Wirkung und Folgen von Rauchen erfährst du hier.

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Das Wichtigste zum Thema Rauchen

  • Tabakrauch enthält giftige und (möglicherweise) krebserregende Stoffe, warnt das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz)

  • Die Schadstoffe gelangen über die Lunge besonders schnell und nachhaltig in deinen Körper. Über das Blut verteilen sie sich überall und schädigen fast alle Organe.

  • Gesundheits-Schäden durchs Rauchen sind häufig und Raucher:innen sterben im Schnitt früher. Die gute Nachricht: Wenn du mit dem Rauchen aufhörst, regeneriert sich dein Körper mit der Zeit und die Gefahr, dass du schwer erkrankst, nimmt ab.

  • Neben Zigaretten sind auch Zigarren, Pfeife-Rauchen, Wasserpfeifen, "leichte" Zigaretten, E-Zigaretten und Passiv-Rauchen gesundheitsschädlich.

Inhaltsstoffe von Tabak

Im Tabakrauch befinden sich über 5.300 verschiedene Substanzen wie Gase, flüchtige Substanzen und Feinstaub-Partikel. Davon sind mindestens 250 giftig und 90 (möglicherweise) krebserregend, warnt das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz.). Darunter sind Arsen, Acetaldehyd, Nickel, Blausäure, N-Nitrosamine, Polonium-210, aromatische Amine, Blausäure, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Toluol und Nitromethan.

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Rauchen: Diese frühen Symptome sind möglich

Wenn du viel rauchst, können sich schon früh erste Beschwerden bemerkbar machen: Bei Anstrengung bekommst du Atemnot und Herz-Schmerzen, du hustest oft (typischer Raucherhusten mit schleimigem Auswurf), deine Leistungsfähigkeit nimmt ab, du wirst leichter krank und deine Füße und Finger sind ständig kalt.

Doch auch wenn du anfangs keine Beschwerden hast, wird dein Körper durch das Rauchen geschädigt. Wäge dich daher nicht in falscher Sicherheit. 

Raucherkrankheiten: Die Folgen von Rauchen

Gesundheitsschäden durch Rauchen: Das sind die Folgen für den Körper.
Gesundheitsschäden durch Rauchen: Das sind die Folgen für den Körper.© Galileo

Besonders die Atem-Wege und das Herz-Kreislauf-System werden durch Rauchen geschädigt. Zahlreiche oft schwere oder gar tödliche Erkrankungen sind die Folge - darunter COPD, Herzinfarkt und Krebs.

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Rauchen fördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Impotenz und Osteoporose

Rauchen verengt und schädigt deine Blutgefäße. Dadurch wird die Durchblutung und Versorgung der Organe behindert und es können sich gefährliche Ablagerungen und Blut-Gerinnsel bilden. Außerdem ist der Sauerstoff-Gehalt des Blutes bei Raucher:innen geringer.

Die Folge: ein stark erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Gefäß-Verkalkung (Arteriosklerose), Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, koronare Herzkrankheit sowie Durchblutungs-Störungen in Armen und Beinen (Raucher-Bein). Durch das Rauchen können sogar die Gefäße im Penis in Mitleidenschaft gezogen werden. Es droht Impotenz.

Aufgrund der verengten Blutgefäße werden zudem deine Knochen schlechter mit Nährstoffen versorgt. Das kann zu Osteoporose (Knochen-Schwund) führen. Ebenso verzögert die Minder-Durchblutung die Heilung von Wunden.

Rauchen sorgt für Atemwegs-Erkrankungen und Infekte

💨 Rauchen belastet deine Lunge enorm, reizt die Atemwege und stört deren Selbstreinigungs-Mechanismus durch die Flimmer-Härchen, wodurch es leichter zu Entzündungen kommt.

😲 Die Folgen sind nicht nur der bekannte Raucherhusten (mit Auswurf) und Atemnot, sondern auch ein stark erhöhtes Risiko für chronisch obstruktive Lungen-Erkrankung (COPD), chronische Bronchitis, Lungenentzündung und Asthma.

🤧 Überdies schwächt Rauchen dein Immunsystem. Dadurch wirst du anfälliger für Infekte wie Erkältung, Bronchitis, Grippe oder Corona.

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Gesundheitsrisiko: Rauchen fördert Krebs-Erkrankungen

Bis zu 90 Inhaltsstoffe des Tabakrauchs schädigen deine DNA - und verursachen so Krebs. Dein Körper kann theoretisch solche DNA-Schäden beheben. Bei Raucher:innen kommt er jedoch mit der Reparatur nicht hinterher. Sie bekommen deswegen deutlich öfter Krebs - vor allem Lungen-Krebs. Über 85 Prozent aller Fälle sind hierzulande aufs Rauchen zurückzuführen.

Rauchen verursacht rund 15 verschiedene Krebs-Arten darunter Leukämie, Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen-, Leber-, Nieren- und Gebärmutterhals-Krebs.

"Für die zahlreichen im Tabakrauch enthaltenen krebserzeugenden Substanzen gibt es keine ungefährliche Dosis. Das bedeutet letztendlich, jede gerauchte Zigarette gefährdet die Gesundheit", so die Expert:innen des Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz.).

Wie entsteht Krebs und was hilft dagegen?

Wie entsteht Krebs und was hilft dagegen?

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Weitere mögliche gesundheitliche Folgen durchs Rauchen

  • Typ-2-Diabetes, Schilddrüsen-Erkrankungen, rheumatoide Arthritis
  • Parodontitis, Grauer Star
  • Sodbrennen, Reflux-Krankheit
  • Bauchspeicheldrüsen-Entzündung, Morbus Crohn (chronisch-entzündliche Darm-Erkrankung)
  • Unfruchtbarkeit, Schwangerschafts-Komplikationen
  • Kreislauf-Probleme, verminderter Geschmacks- und Geruchssinn

Nikotin: So entsteht die Abhängigkeit

Das Nikotin aus der Zigarette erreicht schon nach zehn bis 20 Sekunden über den Blut-Kreislauf dein Gehirn - und fängt an zu wirken: Es bindet an Acetylcholin-Rezeptoren, wodurch verschiedene Botenstoffe wie die "Glücks-Hormone" Dopamin und Serotonin sowie das Stress-Hormon Adrenalin freigesetzt werden. Dadurch bekommst du ein wohliges, beruhigendes Gefühl und wirst kurz wacher und aufmerksamer.

Das Problem: Noch während deine Leber das Nikotin abbaut, bekommst du Lust auf eine neue Zigarette. Der Grund: Dein Gehirn will das wohlige Gefühl zurück. Du wirst abhängig. Bei Nikotin-Mangel bekommst du Entzugs-Symptome: Du wirst unkonzentriert, unruhig, gereizt, niedergeschlagen und fühlst dich unwohl. Zusätzlich zum Nikotin enthalten Zigaretten übrigens weitere suchtverstärkende Zusatzstoffe wie Geschmacks- und Aromastoffe.

Die gute Nachricht: Die Entzugs-Symptome verschwinden einige Tage oder Wochen nach dem Rauch-Stopp. Damit dir der Entzug leichter fällt, kannst du Nikotin-Ersatz-Präparate oder verschreibungspflichtige Medikamente nutzen. Diese können die Symptome lindern.

Im Video: Das passiert in deinem Körper, wenn du mit dem Rauchen aufhörst

Weltnichtrauchertag: Das passiert in deinem Körper, wenn du aufhörst zu rauchen

Rauchen schadet dem Aussehen, der Fitness und dem Gehirn

🏋 Auch auf deine körperliche Fitness und dein Aussehen wirkt sich das Rauchen negativ aus:

🧓 Deine Haut altert schneller.

🦷 Deine Zähne verfärben sich gelb.

👄 Du bekommst leichter Mundgeruch, da sich bestimmte Bakterien im Mund breitmachen.

🧠 Deine Denkleistung sinkt durch den verminderten Sauerstoff-Gehalt im Blut und Gehirn.

Folgen eines Rauch-Stopps: Was passiert, wenn man aufhört zu rauchen?

Mit dem Rauchen aufhören, ist das Beste, was du für deinen Körper tun kannst. Dein Körper regeneriert sich schon nach kurzer Zeit. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) passiert nach dem Rauch-Stopp folgendes:

  • Nach 20 Minuten sinken Puls und Blutdruck auf Norm-Werte. Auch deine Hände und Füße werden wieder wärmer.
  • Nach acht Stunden sinkt die Menge an Kohlenmonoxid im Blut und die Menge an Sauerstoff steigt.
  • Nach 24 Stunden reduziert sich bereits dein Risiko für einen Herzinfarkt.
  • Nach 48 Stunden fangen die Nerven-Enden an, sich zu regenerieren. Eine Folge: Dein Geschmacks- und Geruchssinn werden wieder besser.
  • Nach drei Tagen verbessert sich die Funktion deiner Atemwege.
  • Nach zwei Wochen bis drei Monaten verbessert sich die Lungen-Funktion und dein Kreislauf stabilisiert sich.
  • Nach einem bis neun Monaten hast du weniger Husten, bist nicht mehr so kurzatmig, hast eine freiere Nase, die Flimmer-Härchen in den Atemwegen reinigen wieder gut und deine Lungen-Funktion ist wieder normal.
  • Nach einem Jahr ist dein Risiko eine koronare Herz-Krankheit zu bekommen, nur noch halb so hoch wie bei einer Raucherin beziehungsweise einem Raucher.
  • Nach fünf Jahren ist dein Schlaganfall-Risiko nur noch halb so hoch wie bei einer Raucherin beziehungsweise einem Raucher.
  • Nach zehn Jahren hat sich dein Risiko an Lungen-Krebs zu sterben, um die Hälfte verringert.
  • Nach 15 Jahren ist dein Herzinfarkt-Risiko genauso groß wie das einer Nicht-Raucherin beziehungsweise eines Nicht-Rauchers.

Die häufigsten Fragen zum Thema Rauchen

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