Regierungsflieger im Vergleich: Merkels neuer Jet und die Air Force One
- Veröffentlicht: 24.08.2020
- 20:02 Uhr
- Galileo
Kanzlerin Merkel und ihre Minister kamen oft zu spät zu Terminen, weil ihre Regierungsflieger defekt waren. Die neue "Air Force One" der deutschen Regierung soll das ändern. Der Super-Jet punktet mit Features, die du im Linienflieger nicht findest.
Das Wichtigste zum Thema Regierungs-Flieger
Die Flugzeugflotte der Bundesregierung hat einen Neuzugang: Ein fabrikneuer Airbus A350 soll Pannen künftig verhindern.
In der Vergangenheit gab es bei Regierungsfliegern reichlich peinliche Defekte: 2018 kam Angela Merkel deswegen 12 Stunden zu spät zu einem Gipfeltreffen. Sie stieg in einen Linienflieger um und überraschte dort die anderen Fluggäste.
Im Herbst soll das neue Flugzeug der Bundesregierung zum ersten Mal abheben. Die deutschen Minister haben dann den modernsten Regierungsflieger der Welt.
Aber kann der Jet mit der Air Force One des US-Präsidenten mithalten? Auf dieser Seite findest du einen Vergleich der Flieger.
Neue Flieger statt peinliche Pannen-Serie
Mitte 2019 reichte es den Ministern und der Kanzlerin - neue Flieger für Staatsbesuche sollten her. Der Grund: In den 3 Jahren davor hatte es 14 Mal technische Probleme mit den teils 20 Jahre alten Flugzeugen gegeben.
Merkels "Air Force One" ist übrigens ein fabrikneuer Airbus A350, 2 weitere sind bereits bestellt. Noch hat der Neuzugang keinen offiziellen Namen. Der Spiegel will aber herausgefunden haben, dass der Jet "Kurt Schumacher" heißen soll.
Das sind die Namensgeber der Regierungsflieger
Regierungsflieger im Vergleich: Merkels neuer Jet und die Air Force One
Mutter aller Regierungsflieger: die Air Force One
Die amerikanische Air Force One ist legendär: Sie ist das Flugzeug des US-Präsidenten und der wohl bekannteste Flieger der Welt.
🛫 Die Air Force One ist ein Zwillingspaar
Es gibt auch eine "Air Force Two". Der amerikanische Präsident hat 2 Flieger mit gleicher Ausstattung zur Verfügung. Einer davon ist immer einsatzbereit - und wird erst zur "Air Force One", wenn der Präsident damit fliegt.
🧨 Die Air Force One ist ein fliegender Atombunker
Eine spezielle Außenhaut macht es möglich: Der Besatzung würde selbst eine Atombombe nicht viel anhaben. Sogar die Elektronik wäre vor den elektromagnetischen Strahlen einer solchen Explosion sicher.
🚀 Die Air Force One ist raketensicher
Ein Störsender verhindert, dass Raketen den US-Regierungsflieger finden können.
⛽ Die Air Force One hat unendliche Reichweite
Natürlich geht auch der "Air Force One" irgendwann das Kerosin aus. Aber sie kann in der Luft betankt werden.
📞 Die Air Force One ist ein fliegendes Oval Office
Der Präsident leitet die Regierungsgeschäfte auch an Bord. Dank mehrerer abhörsicherer Telefone und sicherem Internet.
Und was hat der neue Flieger der Bundesregierung zu bieten?
💺 Komfort: Im neuen Regierungsflieger gibt es extra bequeme Sitze.
🍳 Küche: Eine große Küche sorgt dafür, dass die Minister und die Kanzlerin nicht hungern müssen.
💻 Konferenz-Raum: Eine Kabine ist eigens für Meetings umgebaut.
🚀 Krisensicher: Internet- und Telefonanschlüsse sind für verschlüsselte Kommunikation ausgelegt. Die Raketenabwehranlage wird noch installiert.
🌎 Umwelt: Ist "Kurt Schumacher" bei der Ausstattung bestenfalls der "Air Force One" ebenbürtig, hat der Flieger bei einer wichtigen Kategorie die Nase vorn: dem Kerosin-Verbrauch. Er verbrennt etwa ein Viertel weniger als die Airbus-Vorgängermodelle.
🔉 Ruhe: Außerdem soll der Airbus wesentlich leiser sein. Auf langen Reisen sicher ein Erholungsfaktor.
Wie ein Argentinier plötzlich neben Merkel im Flieger saß
Die vielleicht peinlichste Panne eines Regierungsfliegers ereignete sich im November 2018. Da flog Angela Merkel von Madrid zum G20-Gipfel in Buenos Aires. Mit einer Linienmaschine.
Der Argentinier Augustín Agüero war ganz schön überrascht, als sich die Bundeskanzlerin neben ihn setzte. Sie habe Joghurt gegessen, ein Buch gelesen und ein bisschen geschlafen, erzählt ihr Sitznachbar anschließend. Sie anzusprechen, habe er sich aber nicht getraut.
Wie es dazu kam? Der Regierungsflieger "Konrad Adenauer" hatte einen Defekt in der Verteilerbox, die unter anderem die Funkanlage steuert. Merkel kam deswegen 12 Stunden zu spät zum G20-Gipfel. Upps.