Großes Kino für "Erica": Ein Roboter erobert Hollywood
- Veröffentlicht: 07.10.2020
- 09:00 Uhr
- Sven Hasselberg
Erica soll als erster Roboter die Hauptrolle in einem Hollywood-Film spielen. Hier erfährst du mehr über die Kino-Heldin mit der Künstlichen Intelligenz - und was KI noch so alles kann.
Das Wichtigste zum Thema Künstliche Intelligenz
Erica ist ein Roboter aus Japan. "Sie" gilt als besonders menschenähnlich - humanoid - und selbständig. Dank Künstlicher Intelligenz kann Erica Infos aus einem Gespräch so verarbeiten, dass sie direkt darauf antwortet.
Jetzt soll Erica die Hauptrolle in dem Science-Fiction-Film "b" spielen. Früher wurden Menschen besetzt, um besonders menschliche Roboter zu spielen, wie Alicia Vikander in "Ex Machina". Nun spielt also ein intelligenter Roboter den Roboter - und das in einer 70-Millionen-Dollar-Produktion.
Laut Bitcom sehen 62 Prozent der Deutschen Künstliche Intelligenz (KI) als Chance und 35 Prozent als Gefahr. In welchen Alltags-Situationen sich Roboter bereits heute nützlich machen und wo sich viele lieber keine KI wünschen - das erfährst du hier.
Das steckt hinter Erica
Der japanische Roboter-Experte Hiroshi Ishiguro schuf Erica an seinem Intelligent Robotics Laboratory der Universität Osaka und präsentierte sie 2015 der Öffentlichkeit.
Dank eines speziellen Computersystems kann Erica ihr Gegenüber scannen. Sie analysiert Blickrichtung, Mimik, Stimme und Inhalte des Gesprächs. So kann die Roboter-Frau autonom antworten und auch das Gespräch führen. Die Künstliche Intelligenz erlaubt es ihr also, "selbst" zu reagieren.
Nun soll Erica als erster Roboter die Hauptrolle in einem Hollywood-Film spielen. Die 70-Millionen-Dollar-Produktion mit dem Titel "b" steckt derzeit noch in der Entwicklung. Erica spielt wohl eine KI-Roboter-Dame, die mit Hilfe ihres Erschaffers aus dem Labor flieht.
Erste Szenen wurden 2019 gedreht, im Sommer 2021 soll es weitergehen. Erica erhielt von Ihren Entwicklern "Schauspielstunden": Bewegungen, das Darstellen von Emotionen und die Körpersprache wurden noch mal feiner programmiert.
Erica im Interview
Hier antwortet Erica auf die Frage, wie sie eigentlich funktioniert.
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Wo KI-Roboter bereits eingesetzt werden
👵 Altenpflege: "Virtuelle Krankenschwestern" helfen Patienten bereits beim Planen von Arzt-Terminen, erinnern sie an die Medikamenten-Einnahme. KI unterstützt auch schon menschliche Pfleger beim Finden einer Vene oder der Dokumentation. Die Pflege am Patienten durch Roboter sehen viele Fachkräfte kritisch, da Maschinen keine Empathie entwickeln können.
🏨 Hotel: Im chinesischen Alibaba-Hotel "Fly Zoo" übernehmen Roboter den Service. Sie servieren Essen, eingecheckt wird per Gesichts-Scan. Ein japanisches Roboter-Hotel hat sein Konzept inzwischen verschlankt. Check-In und Gepäck-Roboter funktionierten nicht, den Job machen wieder Menschen.
👕 Fashion-Shops: Die Modekette Adler hat mit "Tory" einen KI-Kollegen ausprobiert, der die Inventur automatisiert. Nach Ladenschluss fuhr er selbständig durch die Regalreihen, scannte die Kleiderstangen und registrierte so Menge und Position der Ware. So kann schnell eine Nachbestellung veranlasst werden.
🗣 Human Ressources: KI unterstützt die Personaler großer Unternehmen bei der Suche und Vorauswahl von Bewerbern. Die Job-Kandidaten wiederum versorgt sie über Chatbots mit Infos zur Firma. Der Avatar "Zara" führt bereits Bewerbungsgespräche und registriert dabei Antworten, Körpersprache, Tonfall oder Emotionen.
🛩 Luftfahrt: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt arbeitet seit 2019 mit dem Unternehmen ONERA unter anderem an Robotik, intelligenten Flugkontrollsystemen sowie der Arbeitsteilung zwischen unbemannten Luftfahrzeugen und dem menschlichen Operator.
🔧 Produktion: Hier leitet KI die Menschen zum Beispiel bei der Montage an oder hilft bei der Fehler-Analyse. Über manche Programme können Mitarbeiter mit bloßen Blicken und Gesten die Prozesse steuern.
🧹 Haushalt: Jeder Staubsauger-Roboter ist schon ein kleines Beispiel für KI. Manche Maschinen räumen auch auf, sammeln Kleidungsstücke ein und schließen Schubladen. Gerade im "Service-Bereich" sind Roboter sehr gefragt.