Woher kommt der Ausdruck "sich aus dem Staub machen"?
Veröffentlicht: 15.02.2021
07:45 Uhr
Heike Predikant
Genau, man verdrückt sich. Doch wer oder was hat den Staub aufgewirbelt, um den es geht? Hier erfährst du, wie die Redewendung entstanden ist.
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"Sich aus dem Staub machen": Schlaumeier-Wissen
👣 "Sich aus dem Staub machen" bedeutet fliehen, abhauen, verschwinden. Man verlässt einen Ort fluchtartig und entfernt sich mitunter unbemerkt oder unerlaubt.
💨 Doch was hat der Staub damit zu tun? Geht der auf ein Wetterphänomen zurück? Oder auf Wüstentiere, die eine spezielle Überlebensstrategie entwickelt haben? Möglich, aber nicht richtig.
⚔️ Die Redewendung bezieht sich auf das mittelalterliche Schlachtgetümmel. Bei den Gefechten wurde derart viel Staub aufgewirbelt, dass man kaum noch etwas sah. Diesen Umstand nutzten einige Soldaten, um der Gefahr zu entrinnen.
🚫 Der Kampfplatz musste heimlich verlassen werden. Fahnenflucht war verboten.
🇬🇧 Auch im Englischen staubt es, wenn sich jemand verdünnisiert. Da sagt man (umgangssprachlich): "to take a powder".
Staub ist hartnäckig. Egal, wie gründlich man putzt, der Hausstaub kehrt zurück. In einer deutschen Wohnung sammeln sich im Schnitt täglich 6,2 Milligramm pro Quadratmeter an.
Jeder Menschen ist von einer individuellen Staubwolke umgeben. Darin tragen wir Millionen Haut- und Haarschuppen mit uns herum. Aber auch Wollfussel, Ruß oder Pollen aus der Umgebung.
Staub macht dick. Das führen US-Forscher auf die im Staub enthaltenen Schadstoffe zurück. Chemikalien beispielsweise, die im Körper wie natürliche Hormone wirken, sollen das Wachstum von Fettzellen fördern können.
Aus dem All fällt kosmischer Staub auf die Erde. Jährlich sind es rund 40.000 Tonnen. Die Helium-Ablagerungen, die etwa im Eis der Antarktis gespeichert sind, helfen Wissenschaftlern, Klimaveränderungen besser zu verstehen.
Staub kann 5.000 Kilometer weit fliegen. Von Afrika bis Südamerika: Saharastaub wird vom Wind in den Amazonas-Regenwald getragen – und düngt dort den Boden.
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