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Schnelltest vs. Selbsttest: Worauf du bei der eigenen Anwendung achten solltest

  • Veröffentlicht: 25.01.2022
  • 17:22 Uhr
  • Nicole Lemberg

Die PCR-Test-Kapazitäten sind durch Omikron knapp - umso wichtiger werden Schnelltests, um mögliche Infektionen früh zu erkennen. Worin unterscheiden sich Schnell- und Selbsttests und was musst du bei der Anwendung beachten? Im Clip erfährst du, wie ein Antigen-Schnelltest funktioniert.

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Das Wichtigste zum Thema Schnelltest vs. Selbsttest

  • Omikron macht keine Pause, die Infektionszahlen steigen aktuell immer weiter in die Höhe. Dadurch werden PCR-Tests und Labor-Kapazitäten knapp. Deshalb setzt die aktuelle Test-Strategie immer stärker auf Schnelltests.

  • Neben den Antigen-Schnelltests, die durch geschultes Personal durchgeführt werden, sind Selbsttests mittlerweile für viele auch treue Begleiter im Alltag.

  • Worin unterscheiden sich die Schnelltests zur Eigenanwendung von den Abstrichen in Testzentren und Co.? Und welche Schritte müssen bei Selbsttests beachtet werden? Die Antworten im Überblick.

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Schnelltest vs. Selbsttest: Worin liegt der Unterschied?

Vom Testprinzip unterscheiden sich Schnelltests und Selbsttest nicht: Beide suchen nach Molekülen, die charakteristisch für das Corona-Virus sind - sogenannte Antigene. Beide liefern innerhalb von 15 bis 30 Minuten ein Ergebnis.

Bei einem PCR-Test hingegen werden die Abstrich-Proben auf das Erbgut des Corona-Virus im Labor überprüft. Die Schnelltests sind zwar deutlich schneller, aber dadurch auch ungenauer.

Der Unterschied von Selbst- und Schnelltest liegt in der Person, die testet. Antigen-Schnelltests werden von geschultem Personal - beispielsweise in Apotheken oder Testzentren - vorgenommen. Bei einem Selbsttest kann - wie der Name verrät - jeder selbst einen Abstrich machen.

Zugelassene Selbsttests, die in Drogerien, Supermärkten oder online zu kaufen sind, sind deshalb so konzipiert, dass sie von Laien einfach und sicher durchgeführt werden können.

Wie werden Selbsttests zugelassen?

🔬 Schnell- und Selbsttests, die im Rahmen der nationalen Test-Strategie eingesetzt werden, müssen Mindestkriterien erfüllen, die das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut (RKI) festgelegt hat.

✔ Die Mindestanforderungen für Antigen-Tests richten sich nach der Spezifität und Sensitivität der Abstriche. Das PEI hat für die Antigen-Tests eine Spezifität von 97 Prozent festgelegt - das heißt 97 von 100 gesunden Personen müssen erkannt werden.

🤒 Die Sensitivität beschreibt hingegen, wie viele Personen infiziert sind. Das Mindestkriterium liegt hier bei 80 Prozent oder höher - das heißt mindestens 80 von 100 Infizierten muss der Test erkennen.

🆗 Tests, die zur Eigenanwendung zugelassen sind, wurden bereits im Voraus für den professionellen Gebrauch zugelassen. Gleichzeitig wird hier bei der Überprüfung besonderer Wert auf die einfache Anwendbarkeit gelegt.

📑 Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stellt auf der Webseite eine entsprechende Übersicht der Selbsttests bereit, die nach Herstellerangaben den festgelegten Mindestkriterien entsprechen.

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Achtung: Nicht alle Selbsttests sind zuverlässig

Das Problem: Aktuell überprüfen die Hersteller selbst, ob ihr Produkt die Kriterien erfüllt. Erst ab Mai 2022 müssen die Test-Kits von unabhängigen Institutionen überprüft werden. So sammeln sich in den Supermarkt-Regalen auch Selbsttests, die unzuverlässige Ergebnisse liefern.

Eine Stichproben-Untersuchung des Paul-Ehrlich-Instituts fand heraus: Jeder 5. Test entspricht nicht den geforderten Mindestkriterien.

Ein Berliner IT-Kollektiv hat deshalb eine Lösung entwickelt, die fehlerhafte Test-Kits schon im Supermarkt entlarvt. Mit Hilfe einer Web-App können die Bar-Codes der Selbsttests gescannt werden.

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Corona-Antigen-Schnelltest im Test

Reporterin Vivi will Weihnachten nach Hause fahren und hat sich deswegen einen Corona-Schnelltest besorgt. Aber wie wendet man den richtig und und macht der Test überhaupt Sinn?

  • Video
  • 05:50 Min
  • Ab 12
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Schnelltest-Mythen im Check: Worauf du beim Selbsttest achten musst - und worauf nicht

Darf ich vor dem Schnelltest etwas essen oder trinken? Ist es sinnvoll, vor dem Abstrich die Nasen zu putzen? Immer wieder tauchen entsprechende Hinweise auf - aber was stimmt wirklich?

❓ Vor dem Schnelltest sollte nicht getrunken, gegessen oder geraucht werden

Stimmt teilweise - Denn es kommt auf die Art des Schnelltests an. Bei einem Spuck-Test, Lolli-Test oder bei einem Rachen-Abstrich sollte man tatsächlich eine halbe Stunde vorher auf Lebensmittel oder Zigaretten verzichten. Damit verhindert man das Risiko, das Probematerial zu verunreinigen.

❓ Zähneputzen vor dem Antigen-Test ist schädlich 

Auch auf das Zähneputzen sollte direkt vor einem Rachen-Abstrichen verzichtet werden, denn das beeinflusst den Speichelfluss. Bei einem Nasen-Abstrich kannst du vor einem Test ruhig zur Zahnbürste greifen.

❓ Hat die Temperatur eine Auswirkung auf die Tests?

Ja, die richtige Temperatur ist bei der Anwendung und Lagerung von Corona-Schnelltests entscheidend. Das hatte eine Studie, an der unter anderem auch der Virologe Christian Drosten beteiligt war, herausgefunden. Diese liegt im Durchschnitt bei etwa 15 bis 30 Grad - genaue Angaben findest du auf den Beipackzetteln der Test-Kits.

❓ Muss der Selbsttest zu einer bestimmte Uhrzeit durchgeführt werden?

Nein, nicht unbedingt. Am Morgen ist die Viruslast am höchsten - daher bietet sich ein Abstrich zu dieser Zeit besonders an. Schnell- und Selbsttests funktionieren aber auch zu jeder anderen Tageszeit.

❓ Ist Nase putzen vor dem Selbsttest sinnvoll?

Nein, vor dem Selbsttest solltest du die Nase nicht putzen. Dadurch könnte zu wenig Sekret an den Tupfer gelangen. Auch Nasentropfen oder Meerwasser-Sprays sollten vor dem Abstrich nicht verwendet werden.

Positiver Schnelltest oder Selbsttest: Was musst du tun?

‼ Generell sollte ein positives Test-Ergebnis durch einen weiteren Test bestätigt werden. Bisher war dafür ein kostenloser PCR-Abstrich möglich.

‼ Durch die knappen Test-Kapazitäten wurde im Bund-Länder-Gipfel jedoch eine Priorisierung der PCR-Tests beschlossen. Eine Corona-Infektion kann daher ab sofort auch durch einen zweiten Antigen-Test bestätigt werden (Stand: 25. Januar 2021).

‼ Ein positiver Antigen-Schnelltest, der bei einer offiziellen Test-Stelle durchgeführt wurde, ist meldepflichtig und muss durch einen zweiten Schnelltest bestätigt werden. Auch Personen in Einrichtungen wie Schulen, die Tests bei Anderen durchführen, sind in diese Meldepflicht miteinbezogen.

‼ Fällt ein Selbsttest positiv aus, sollte dieser ebenfalls durch einen Antigen-Schnelltest - beispielsweise beim Hausarzt oder der Hausärztin oder im Testzentrum - bestätigt werden. Eine Meldepflicht gibt es hier aber noch nicht.

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