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Schwarzer Moderkäfer: Sieht aus wie ein Mini-Skorpion - und beißt!

  • Veröffentlicht: 04.09.2023
  • 10:21 Uhr
  • Claudia Frickel

Fühlt er sich bedroht, hebt ein Schwarzer Moderkäfer sein Hinterteil wie ein Skorpion. Findest du den Käfer bei dir daheim, hast du ein Problem: Die Insekten werden von Schimmel angezogen. Was du zu dem Käfer wissen musst. Im Clip: der Käfer-Hype in Tokio

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Schwarzer Moderkäfer: Das musst du zu dem Insekt wissen

  • Schwarze Moderkäfer sind bei uns häufig vertreten. Mit bis zu vier Zentimetern Länge können sie ziemlich groß werden.

  • Durch ihre tiefschwarze Farbe und eine besondere Fähigkeit wirken Moderkäfer gefährlich: Wenn sie sich fürchten, nehmen sie eine ähnliche Drohgebärde ein wie ein Skorpion. Im Mittelalter wurden die Käfer sogar mit dem Bösen assoziiert.

  • Zu nah kommen solltest du den Käfern nicht: Sie geben ein stinkendes Sekret ab, ähnlich wie Stinktiere oder Ringelnattern. Außerdem können sie zubeißen. Eigentlich sind die Insekten aber harmlos.

  • Im Garten sind die schwarzen Käfer nützlich, denn sie fressen Schnecken, die sich sonst über deinen Salat hermachen könnten.

  • Moderkäfer heißen so, weil sie es gerne feucht und modrig mögen. Darum ist es kein gutes Zeichen, wenn du sie in Haus oder Keller entdeckst: Die Insekten ernähren sich von Schimmel. Wir erklären, wie du die Insekten wieder loswirst.

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Das Wichtigste zum Schwarzen Moderkäfern im Überblick

Fakten zum schwarzen Moderkäfer
Fakten zum schwarzen Moderkäfer© Galileo

Der Schwarze Moderkäfer im Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: Ocypus olens

Ordnung: Käfer

Familie: Kurzflügler

Lebensraum: fast überall in Europa und Nordafrika, außerdem teilweise im Westen der USA und Kanada

Größe: zwei bis vier Zentimeter

Farbe: mattschwarz

Lebenserwartung: ein bis zwei Jahre

Nahrung: Schnecken, Regenwürmer, Asseln wie Kellerasseln, Spinnen, Motten und manchmal Aas, etwa von Mäusen

Feinde: Vögel, kleine Säugetiere, Fledermäuse

Verhalten: nachtaktiv

Aktueller Bestand: nicht gefährdet

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Aussehen: So erkennst du den Schwarzen Moderkäfer

Schwarze Moderkäfer sind die größte Art von Kurzflüglern in Europa. In der Regel messen sie zwei bis drei Zentimeter, können aber bis vier Zentimeter groß sein. Das ist ungefähr so lang wie der Durchmesser von zwei Zwei-Cent-Münzen.

Die Tiere haben wie alle Insekten sechs Beine und zwei Fühler. Der schmale, längliche Körper setzt sich aus verschiedenen Segmenten zusammen. Zu ihren typischen Merkmalen gehört die Farbe: Sie sind schwarz und mit feinen Haaren sowie kleinen Punkten bedeckt.

Die dünnen Flügel sind kurz und bedecken nur den Hinterleib. Trotzdem können Moderkäfer fliegen - obwohl sie es eher selten tun, im Gegensatz etwa zu Junikäfern und Maikäfern.

Die Mandibeln der Käfer sind kräftig: Mit diesen Mundwerkzeugen fangen und zerkleinern sie ihre Beute.

Am besten erkennst du Moderkäfer, wenn sie Feinde abschrecken wollen: Sie strecken dann ihr Hinterteil in die Höhe und spreizen die Mandibeln.

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Hier droht ein Schwarzer Moderkäfer

Bei Gefahr richten Moderkäfer das Hinterteil auf und spreizen die Mundwerkzeuge.
Bei Gefahr richten Moderkäfer das Hinterteil auf und spreizen die Mundwerkzeuge.© picture alliance / WILDLIFE | WILDLIFE/F.Teigler

Schwarze Moderkäfer: So giftig und gefährlich ist er

👹 Schwarze Moderkäfer haben einen schlechten Ruf. Früher wurden sie mit dunklen Mächten in Verbindung gebracht. Auf Englisch heißen sie bis heute "Devil's coach horse beetle", also "Der Kutschergaul des Teufels". Der deutsche Name klingt da harmlos, anders als beispielsweise beim Diabolischen Eisernen Käfer.

🍎 Der Legende nach verfluchen Moderkäfer Menschen, indem ihr Hinterteil auf sie zeige. Anderen Mythen zufolge sollen die Käfer den Grips von Evas Apfel gegessen haben. Zertrat jemand ein Insekt, wurden der Person angeblich sieben Sünden vergeben.

🛑 Der Aberglaube hing wohl mit der speziellen Taktik zusammen, mit denen Moderkäfer abschrecken wollen. Obwohl die Pose einschüchternd wirkt, sind die Tiere ungefährlich.

🦂 Am Körperende der Insekten sitzt kein Stachel. Anders als Skorpione können sie also nicht stechen. Allerdings beißen die schwarzen Käfer mit ihren wie Zangen geformten Mundwerkzeuge durchaus zu. Das kann wehtun. Fass die Tiere lieber nicht an und komme ihnen nicht zu nah, damit du nicht gebissen wirst.

👃 Die Käfer setzen einen weiteren Abwehrmechanismus ein: Sie geben ein faulig stinkendes Sekret ab. Das stammt aus weißen Drüsen, die am Hinterleib sitzen. Landet etwas von der Flüssigkeit auf deiner Haut, kann diese gereizt werden.

Giftig sind Schwarze Moderkäfer nicht, weder für Menschen noch für Hunde und Katzen.

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Der Lebensraum des Schwarzen Moderkäfers

🌍 Schwarze Moderkäfer sind in Europa weit verbreitet, obwohl du sie tagsüber selten siehst. Die Tiere sind als Einzelgänger unterwegs.

💦 Die Käfer mögen es feucht und kühl. Sie sind nicht auf einen bestimmten Lebensraum festgelegt: Unter anderem hausen sie auf und in Wiesen, Heideflächen, Sümpfen, Mooren, Hecken oder Wälder. In Gärten und Parks fühlen sie sich ebenfalls wohl.

🍃 Die Lebensweise des Moderkäfers entspricht der vieler nachtaktiver Insekten: Tagsüber versteckt sich das Tier unter Laub, Steinen, Moos oder totem Holz. Erst nachts geht es auf Beutefang.

🌨 Manche der Tiere halten Winterschlaf: Dann vergraben sie sich zum Beispiel in Erdhöhlen. Einige Exemplare der Art sind aber auch in der kalten Jahreszeit aktiv.

Ein krabbelnder Moderkäfer

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Was fressen Schwarze Moderkäfer?

🥩 Schwarze Moderkäfer sind Fleischfresser, mit Pflanzen können sie nichts anfangen. Sie ernähren sich in der Regel von wirbellosen Tieren.

🪲 Die Käfer sind geschickte Jäger und schnell unterwegs. Ihre Beute zermalmen sie so, dass eine Pille aus Speichel und Nahrung entsteht. Diese rollen sie mit den Vorderbeinen. Dann kauen und schlucken sie das Gemisch mehrfach, um es wieder hochzuwürgen. So entsteht ein flüssiger Brei, den sie verdauen können.

🪱 Auf dem Speisezettel von Moderkäfern stehen Würmer, Nacktschnecken, Raupen, Asseln, Spinnen, Schnaken und Motten.

🦠 Auf Aas findest du die Käfer ebenfalls manchmal. Allerdings fressen sie dann nicht das tote Tier, sondern die Lebewesen, die das Aas vertilgen - so wie Maden.

🪵 Moderkäfer verschmähen auch Schimmelpilze nicht - egal, ob die sich an totem Holz oder an Hauswänden und Lebensmitteln befinden.

🐛 Die Larven der Schwarzen Moderkäfer nehmen die gleiche Nahrung zu sich wie die erwachsenen Tiere. Allerdings graben sie sich mit den Mundwerkzeugen kleine Erdhöhlen und lauern dort auf Beute.

Ein Schwarzer Moderkäfer beim Fressen

Ein Schwarzer Moderkäfer macht sich über eine Schnake her.
Ein Schwarzer Moderkäfer macht sich über eine Schnake her.© picture alliance / imageBROKER | Richard Becker/FLPA

Schwarzer Moderkäfer: So laufen Fortpflanzung und Entwicklung ab

Moderkäfer paaren sich im Herbst. Zwei bis drei Wochen später legen die Weibchen ihre Eier ab - und zwar da, wo es feucht ist. Sie landen beispielsweise unter Moos, Steinen, Blättern oder sogar Kuhfladen.

Nach 30 Tagen schlüpfen die weißen Larven mit dem strohfarbenen Kopf. Der Nachwuchs entwickelt sich vorwiegend unter der Erde. Die Jungtiere besitzen bereits die starken Mundwerkzeuge, die sie bei Gefahr aufreißen. Auch das Hinterteil können sie schon anheben.

Die Larven häuten sich innerhalb von fünf Monaten dreimal und sind am Ende zwei bis 2,5 Zentimeter groß. Dann verpuppen sie sich für einen weiteren Monat, bevor die erwachsenen, schwarzen Tiere aus der Hülle schlüpfen. Es dauert danach mehrere Stunden, bis sich die Flügel entfaltet haben.

Schwarze Moderkäfer im Haus: Was du jetzt machen solltest

Wenn du Schwarze Moderkäfer in deinem Garten entdeckt hast, kannst du dich freuen: Die Nützlinge fressen schließlich Schädlinge wie Schnecken. Im Haus sieht die Sache anders aus. Zwar sind die Insekten ungefährlich. Aber sie können sich immer weiter vermehren, sodass du es mit einer Plage zu tun hast.

Die Käfer kommen in der Regel dann ins Haus, wenn sie Schimmel finden, von dem sie sich ernähren. Sie sind ein Frühwarnsystem für diesen - und nützlich. Du solltest sie nicht einfach umbringen, das hilft sowieso nicht. Du wirst die Tiere nur los, wenn du die Ursache beseitigst, warum sie überhaupt da sind.

So wirst du den Schwarzen Moderkäfer im Haus los

Überprüfe, ob es in dem befallenen Zimmer zu feucht ist. Dazu misst du mit einem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit. Sie sollte unter 60 Prozent liegen.

Lüfte den Raum regelmäßig und lang, um die Luftfeuchtigkeit zu verringern. Am besten erledigst du das, wenn es morgens und abends draußen kühler ist. Im Winter musst du aufpassen, dass es nicht zu kalt wird und die Rohre nicht einfrieren.

Schau nach, ob es feuchte Stellen gibt. Wenn ja, trockne sie gründlich - und pass auf, dass sie nicht wieder nass werden.

Gehe der Sache auf den Grund und finde heraus, wo im Raum sich Schimmel befinden könnte - ob an Wänden oder anderen Oberflächen. Wie du Schimmel wieder loswirst, erfährst du in einem anderen Artikel.

Befinden sich offene Lebensmittel in dem Raum? Untersuche sie auf schimmelige Stellen. Wirf befallene Kartoffeln oder Obst weg. Lagere in Zukunft Speisen lieber woanders.

Hilft alles nichts, solltest du Fachleute zurate ziehen. Der Keller muss dann professionell von Schimmel befreit und trocken gelegt werden. Auf diese Weise bekämpfst du nicht nur den Moderkäfer-Befall, sondern beugst zudem vor, damit sie nicht wiederkommen.

Du willst noch mehr Schädlinge und andere Tiere loswerden? Das sind die besten Tipps und Tricks

Häufige Fragen zum Schwarzen Moderkäfer

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