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Social Distancing: Diese Tiere beherrschen das besser als wir

  • Veröffentlicht: 31.08.2020
  • 20:30 Uhr
  • Heike Predikant
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Nicht nur bei Schimpansen funktioniert das Abstandhalten tierisch gut. Karibik-Langusten verlassen im Epidemie-Fall ihre WG. Wie Tiere erfolgreich Social Distancing betreiben - und wie sie infizierte Artgenossen erkennen.

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Das Wichtigste zum Thema Social Distancing bei Tieren

  • Neben der Beachtung von Hygiene-Regeln soll Social Distancing dabei helfen, die Ausbreitung der Corona-Pandemie zu bremsen. Dazu zählen Abstand halten, Kontakt-Minimierung und Quarantäne im Fall einer Infektion.

  • Doch nicht nur Menschen praktizieren SD, um das Ansteckungsrisiko zu verringern: Auch Tiere gehen auf Distanz, wenn ihre Population von einer übertragbaren Krankheit oder Parasiten betroffen ist.

  • Wie Tiere auf Seuchen reagieren, haben Forscher vom Hamilton College in New York untersucht. Ihre Erkenntnis: Die Verhaltensänderungen variieren – je nach Art, Krankheit und Umweltbedingungen. Mehr dazu erfährst du in unserer Bildergalerie.

  • Die Selbst-Isolation allerdings fordert ihren Preis: Einzelnen Tieren droht ohne Schutz und Fürsorge der Gruppe nicht selten der Tod.

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Mit diesen Strategien schützen sich Tiere vor Epidemien

Social Distancing: Diese Tiere beherrschen das besser als wir

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Karibik-Langusten (Panulirus argus) leben in Unterwasser-WGs. Im Schnitt ist eines von 4 Tieren mit dem Virus PaV1 infiziert. Wen es erwischt hat, können Artgenossen am Urin riechen - noch bevor sich Krankheitssymptome zeigen. Fällt der Schnupper-Test positiv aus, wird der Betroffene gemieden und auch die von ihm bewohnte Höhle. So sorgen die Zehnfußkrebse dafür, dass sich der Erreger nicht ungebremst ausbreiten kann und die
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Karibik-Langusten (Panulirus argus) leben in Unterwasser-WGs. Im Schnitt ist eines von 4 Tieren mit dem Virus PaV1 infiziert. Wen es erwischt hat, können Artgenossen am Urin riechen - noch bevor sich Krankheitssymptome zeigen. Fällt der Schnupper-Test positiv aus, wird der Betroffene gemieden und auch die von ihm bewohnte Höhle. So sorgen die Zehnfußkrebse dafür, dass sich der Erreger nicht ungebremst ausbreiten kann und die

Bei einem Pilzbefall trifft ein Ameisenstaat verschiedene Vorkehrungen. Junge Ameisen, die sich um Brut und Königin kümmern, bleiben im Nest. Ältere mit einer deutlich geringeren Lebenserwartung beschaffen Nahrung - und versuchen, die infizierten Ameisen durch Ablecken zu heilen. Gelingt das nicht, verlassen die befallenen Tiere das Nest, um draußen zu sterben. Sie können offenbar selbst erkennen, dass sie einen Erreger in si
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Bei einem Pilzbefall trifft ein Ameisenstaat verschiedene Vorkehrungen. Junge Ameisen, die sich um Brut und Königin kümmern, bleiben im Nest. Ältere mit einer deutlich geringeren Lebenserwartung beschaffen Nahrung - und versuchen, die infizierten Ameisen durch Ablecken zu heilen. Gelingt das nicht, verlassen die befallenen Tiere das Nest, um draußen zu sterben. Sie können offenbar selbst erkennen, dass sie einen Erreger in si

Rabiat gehen Schimpansen vor: Sie greifen mitunter Artgenossen an, die sichtbar krank sind, und verjagen sie aus ihrer Gemeinschaft. Forscher nehmen an, dass die Stigmatisierung auf Angst und Ekel zurückgeht – ausgelöst durch die körperliche Entstellung (etwa bei einer Polio-Infektion). Zudem zeigen Menschenaffen bei Epidemien eine "typisch menschliche" Reaktion: Misstrauen gegenüber fremden Artgenossen. Schließlich besteht d
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Rabiat gehen Schimpansen vor: Sie greifen mitunter Artgenossen an, die sichtbar krank sind, und verjagen sie aus ihrer Gemeinschaft. Forscher nehmen an, dass die Stigmatisierung auf Angst und Ekel zurückgeht – ausgelöst durch die körperliche Entstellung (etwa bei einer Polio-Infektion). Zudem zeigen Menschenaffen bei Epidemien eine "typisch menschliche" Reaktion: Misstrauen gegenüber fremden Artgenossen. Schließlich besteht d

"Bee" careful! Social Distancing im Bienenstock

In den vergangenen Jahren gingen immer mehr Bienenvölker zugrunde. Als Übeltäter gilt vor allem die Varraomilbe, die das Blut der Insekten saugt und ihr Immunsystem schwächt. Und oft übertragen die Parasiten auch Krankheitserreger.

Innerhalb eines Bienenstocks jedoch scheinen die Insekten befallene Artgenossen zu erkennen und zu meiden. Das zeigte ein Experiment der Iowa State University und der University of Illinois: Dafür infizierten die Forscher zunächst einige Bienen mit dem IAP-Virus (Israeli acute paralysis virus) oder einem DNA-Fragment, das die Immunabwehr stimuliert. Anschließend beobachteten sie das Verhalten von über 900 Bienen, die sie mit QR-Codes markiert hatten.

Das Resultat: Die gegenseitige Fütterung mit flüssiger Nahrung (Trophallaxis) blieb weitgehend aus, wenn der Partner infiziert oder immunstimuliert war.

Dennoch passiert es, dass der Erreger an ein anderes Volk weitergegeben wird. Am Eingang eines fremden Stocks werden infizierte Arbeiterbienen von den Wächterbienen sogar bevorzugt behandelt, da das IAP-Virus ihren Geruch verändert.

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Und so sah das "virale" Bienen-Experiment aus

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Katzen, die gechillt Abstand halten

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Und die sind sowieso am liebsten allein

🐢 Meeresschildkröten verbringen ihr Leben als Einzelgänger und schwimmen dabei tausende Kilometer durch den Ozean. Nur zur Paarung vereinen sie sich - aber das passiert eher selten. Ein Weibchen nistet lediglich alle 2 bis 3 Jahre.

🐻‍❄️ Eisbären-Pärchen bleiben etwa 1 Woche zusammen, Männchen sind an der Aufzucht der Jungen nicht beteiligt. Außerhalb der Paarungszeit gehen sich die Raubtiere aus dem Weg.

🐆 Sie jagen ohne Begleitung und auch beim Baden oder Fischen suchen Jaguare keine Gesellschaft. Dafür sind die Großkatzen das ganze Jahr über bereit, sich fortzupflanzen.

Auch eine tierisch gute Maßnahme: Schutz in der Gruppe

👍 Während die einen auf soziale Distanzierung setzen, sind andere Tiere in der Gruppe besser vor Ansteckungen geschützt. Amerikanische Wanderdrosseln zum Beispiel erkranken seltener an dem von Stechmücken übertragenen West-Nil-Virus, wenn sie in Schwärmen zusammenbleiben. Dadurch haben die einzelnen Vögel ein geringeres Risiko, gestochen und infiziert zu werden.

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