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Sonne, Regen oder Schnee? So funktionieren Wettervorhersagen

  • Veröffentlicht: 03.01.2023
  • 19:45 Uhr
  • Galileo

Jeder spricht darüber: Das Wetter. Aber wie kommt es überhaupt zu einer Wettervorhersage? Wir erklären es dir und stellen die besten Apps zur Wetterprognosen vor.

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Das Wichtigste zum Thema Wettervorhersagen

  • Die offizielle Wetteraufzeichnung in Deutschland begann im Jahr 1881. Ab dem Zeitpunkt können Meteorolg:innen und Klimaforscher:innen die Temperatur- und Wetterentwicklungen verlässlich verfolgen und analysieren.

  • Die kälteste je mit einem Thermometer gemessene Temperatur wurde an einer russischen Wetterstation in der Antarktis registriert: minus 89,2 Grad Celsius.

  • Am 10. Juli 1913 wurde im Death Valley bei Furnace Creek die höchste jemals auf der Erde gemessene Außentemperatur gemessen: 56,7 Grad Celsius.

  • Der Wetterbericht wird immer schlauer: Alle 10 Jahre kann er mit gleicher Präzision einen Tag weiter in die Zukunft blicken. Die 7-Tage-Prognose ist heute so präzise wie 1968 der Wetterbericht für den nächsten Tag.

  • Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bewertet eine Temperaturvorhersage für den nächsten Tag als Treffer, wenn sie nicht weiter als ±2.5 Kelvin (ungefähr 1,4 Celsius) von der Beobachtung abweicht.

  • Das größte Problem in der Wettervorhersage: Man weiß nie perfekt über den aktuellen Ist-Zustand des globalen Wettersystems Bescheid - so gut ist kein Satellit.

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Wie lässt sich das Wetter überhaupt vorherbestimmen?

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© Getty Images

Um fundierte Wettervorhersagen machen zu können, brauchen Meteorolog:innen genaue Informationen zu den Vorgängen in unserer Atmosphäre. Dafür werden jeden Tag rund um den Globus jede Menge Daten gesammelt.

Diese kommen von einem weltweiten Netz aus Radarstationen auf dem Land, Wetterstationen auf Schiffen sowie Driftbojen, Satelliten im All, Verkehrsflugzeugen und mit Helium oder Wasserstoff gefüllte Wetterballons, die bis zu 30.000 Meter abheben.

Diese Stationen messen in regelmäßigen Abständen verschiedenste Daten. Dazu gehören: Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Wolkendichte, Wolkenhöhe, Sichtweite, Windstärke und der Niederschlag.

Aus diesen Daten berechnen Computer detaillierte Wettermodelle, die schließlich von erfahrenen Meteorolog:innen überprüft und beurteilt werden.

Wie verlässlich sind Wetterberichte?

⛅ Die Wettervorhersagen sind in den letzten Jahrzehnten dank des technischen Fortschritts deutlich präziser geworden. Das wird sich in den kommenden Jahren sogar noch verbessern.

⛅ Trotzdem gilt: Selbst kleinste Schwankungen in der Atmosphäre können das Wetter stark beeinflussen. In Stein gemeißelt ist die Wettervorhersage also nie.

⛅ Trotzdem lässt sich sagen, dass die Trefferquote für die nächsten 24 Stunden bei rund 90 Prozent liegt. Schaust du drei Tage in die Zukunft, liegt die Präzision nur noch bei rund 75 Prozent.

⛅ Bei einer Wettervorhersage für die nächsten 14 Tage lässt sich lediglich ein Trend erkennen - genau sind diese Angaben auf keinen Fall.

⛅ Übrigens: Die Temperatur lässt sich deutlich genauer vorhersagen als die Niederschlagswahrscheinlichkeit.

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Mittwoch: Faulheits-Apps

15 Wettermythen in 15 Minuten

Wir freuen uns über das Wetter, wir motzen über das Wetter und es ist immer und überall ein willkommener Einstieg für Small Talk. Es gibt kein Thema, daß uns mehr interessiert. Und es gibt wohl auch kein Thema zu dem es mehr Mythen gibt. Wir klären die 15 größten Wetter-Mythen in 15 Minuten auf.

  • Video
  • 14:53 Min
  • Ab 12

Schnee, Wolken, Regen, Sturm - so entsteht das Wetter

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Woher kommen Wolken?

Wasser, das auf der Erde verdunstet, wird zu Wasserdampf, der mit der warmen Luft hochsteigt. Erreichen die Wassermoleküle kältere Luftschichten, verdichten sie sich zu Tropfen. Neben Wärmeunterschied und Feuchtigkeit werden zur Wolkenbildung Staubteilchen benötigt, an denen sich die Wasserdampfmoleküle anlagern - nur so geht's nach oben. Die Wolken bilden sich bis in 14 Kilometer Höhe, auf zwei bis sieben Kilometer bringen sie meist Regen.

Warum regnet es?

Jede Wolke enthält sehr viele Wassertröpfchen und Eiskristalle. Diese sind so winzig, dass sie sich von selbst in der Luft halten können. In großen dunklen Wolken jedoch, wenn es kühler wird, verbinden sich die Tröpfchen miteinander und werden zu größeren Regentropfen. Die sind dann so schwer, dass sie vom Himmel fallen.

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Woher kommt Schnee?

Unser Wasser - aus Ozeanen, Meeren, Seen und Flüssen - verdampft durch Wind und Sonne zu Wasserdampf. Der steigt dann nach oben in die Wolken. Je höher es in die Luft geht, desto niedriger werden die Temperaturen. Der Wasserdampf kühlt ab (kondensiert) und verwandelt sich in größere Wassertropfen. Ist es in der Wolke kalt genug, gefrieren die Tropfen zu Eiskristallen (Schneeflocken). Da von unten immer mehr neuer Wasserdampf hinzu kommt und sich an den Eiskristallen festsetzt, wachsen sie. Sind sie zu schwer, fallen sie schließlich als Schneeflocken runter auf die Erde.

Wie entstehen Wind und Sturm?

Wenn Sonnenstrahlen den Erdboden aufheizen, erwärmt sich darüber auch die Luft. Diese dehnt sich aus und wird dadurch dünner und leichter. Die Folge: Sie steigt nach oben und in Bodennähe entsteht Tiefdruck. Wo es kalt ist, sinkt die Luft dagegen ab und am Boden bildet sich Hochdruck. Da sich die Luft immer von Hoch- zu Tiefdruckgebieten bewegt, entsteht Wind. Je größer das Gefälle, desto heftiger der Wind, bis hin zum Sturm oder Orkan.

Wie kommt es zu Gewittern?

Eine Gewitterwolke entsteht dadurch, dass eine Menge feuchtwarmer Luft aufsteigt. Durch den Auftrieb der warmen Luft werden die Wassertropfen in der Wolke umher gewirbelt. Die Tropfen reiben aneinander, laden sich elektrisch auf und entladen sich in einem Blitz. Durch die entstehende Hitze, mehrere Tausend Grad, dehnt sich die Luft um den Blitz mit einem gewaltigen Knall aus. Ohne Blitz gäbe es also auch keinen Donner. Und weil Licht schneller ist als Schall, siehst du zuerst den Blitz und hörst danach den Donner.

Wie bildet sich Hagel?

Werden Regentropfen von Wolken nach oben gesogen, gefrieren sie aufgrund der Minus-Temperaturen zu kleinen Eiskügelchen. Diese sacken etwas ab, setzen mehr Wasser an, werden wieder nach oben gesogen, gefrieren erneut. Dieser Kreislauf geht so lange weiter, bis das Hagelkorn so schwer ist, dass es zu Boden fällt oder nicht mehr in den Sog der Wolke gelangt. Das weltweit größte Hagelkorn wurde in South Dakota gefunden. Es hatte einen Durchmesser von 20 Zentimeter und ein Gewicht von 875 Gramm.

Wie gut kennst du dich mit unserem Wetter aus?

Deine Top-4-Wetter-Apps (für Android und iOS)

🌦 WarnWetter: Die kostenlose App ist die offizielle Wetter-App des Deutschen Wetterdienstes. In der Gratis-Version bekommst du Infos über die aktuelle Wetterlage und wirst bei Gefahrenlage per Push-Nachricht informiert. Regenradar, aktuelle Satellitenbilder oder Warnmeldungen für zum Beispiel Sturm bekommst du als In-App-Kauf.

🌦 WetterOnline: Ob du bald im Regen stehst, erfährst du unter anderem durch die GPS-Ortungsfunktion. Die dynamischen Regenschauer ziehen als Schleife über die Gebiete hinweg, die in den nächsten Stunden betroffen sein werden. Alle 15 Minuten aktualisieren sich die Daten automatischen.

🌦 The Weather Channel: Per Sprachsteuerung oder Tastatur kannst du den Ort angeben, für den du das aktuelle Wetter wissen willst. Außerdem bekommst du auch noch viele Infos oben drauf, wie etwa die Zeit des Sonnenauf- und untergangs, Windstärke, Luftfeuchtigkeit, Taupunkt, Sichtweite, Luftdruck und UV-Index. Wetterfrösche werden grün vor Neid.

🌦 Wetter.com: Hier gibt es das Gesamtpaket. Animierter Regenradar, Live-Wetter-Kameras an mehr als 800 Standorten weltweit, Nachrichten und moderierte Wetter-Videos. Wem das immer noch nicht reicht: Es gibt auch Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes für deine Stadt, die dich auch via Push-Nachrichten erreichen. Wenn du zudem eine Netatmo-Wetterstation besitzt, kannst du deren Daten ebenfalls in die App integrieren.

5 Wetter-Apps für dein Hobby

🏄 Mit der App "Surfline" kannst du die Surf-Vorhersagen von Breaks rund um die Welt abrufen - darunter auch die Vorhersagen für die Kanarischen Inseln. Über Webcams lässt sich dein Wunsch-Spot direkt beobachten, so dass du nur dann zum Brett greifst, wenn du Wellen siehst.

🎣 "WeatherPro" ist mit allem ausgestattet, was das Anglerherz begehrt. Die Infos zu Temperatur, Windstärke, Windrichtung, Niederschlag, Bewölkung werden regelmäßig aktualisiert. Die App ist übersichtlich, schnell und sieht schick aus.

🏹 Die App "Jagdwetter" ist ein zuverlässiger Begleiter für Jäger und bietet neben Informationen zu Wetter und Wind für dein Revier, ebenso Daten über Mondphasen, Mondhelligkeit sowie Jagdzeiten und Schonzeiten. Waidmannsheil.

🛬 Die "RunwayMap" bietet Features für den Einsatz in Flugzeugen und für die Ansprüche von VFR- und IFR-Piloten (Sicht- und Instrumentenflug). Mit dabei: detaillierte Wetterdaten (METAR, TAF, Radar-, Satelliten- und Blitzbilder, Höhenwind) und Bodenrollkarten. Außerdem ist die App mit IFR-Anflugkarten mit Richtung sowie der Entfernung zum nächsten Flughafen ausgestattet.

💫 Die "Polarlicht-Vorhersage"-App zeigt dir in einem leicht verständlichen Interface detailliert auf, wann und wo die Wahrscheinlichkeit hoch ist, ein Polarlicht zu sehen. Darüber hinaus stellt dir die App die Prognosen für die kommenden Stunden und wenn möglich sogar Tage und Wochen bereit.

Kennst du diese Wetterphänomene?

Sonne, Regen oder Schnee? So funktionieren Wettervorhersagen

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Der Hurrikan, der bekannteste tropische Wirbelsturm, ist ein Tiefdruckgebiet mit einem Durchmesser von mehreren 100 Kilometern, deren Wind oft mehr als 200 Kilometer pro Stunde erreicht. Im Zentrum ist es fast windstill.
© Getty Images

Der Hurrikan, der bekannteste tropische Wirbelsturm, ist ein Tiefdruckgebiet mit einem Durchmesser von mehreren 100 Kilometern, deren Wind oft mehr als 200 Kilometer pro Stunde erreicht. Im Zentrum ist es fast windstill.

Schirokko - nein, nicht das Auto, sondern ein heißer, staubreicher Wind, der von Afrikas Wüsten Richtung Mittelmeer weht. Er tritt besonders im Herbst und Frühjahr auf.
© Getty Images

Schirokko - nein, nicht das Auto, sondern ein heißer, staubreicher Wind, der von Afrikas Wüsten Richtung Mittelmeer weht. Er tritt besonders im Herbst und Frühjahr auf.

Mammatuswolken zeichnen sich durch beutelförmige Auswüchse an ihrer Unterseite aus. Der lateinische Begriff mammatus heißt übrigens: mit Brüsten versehen.
© Getty Images

Mammatuswolken zeichnen sich durch beutelförmige Auswüchse an ihrer Unterseite aus. Der lateinische Begriff mammatus heißt übrigens: mit Brüsten versehen.

Trombe, auch unter dem Namen Wettersäule bekannt, ist ein engbegrenzter Wirbelwind. Dazu gehören meist harmlose Sand- oder Staubhosen, die durch starke Hitze am Boden entstehen. Größere Varianten entstehen in Trockengebieten oder über Wasser.
© Getty Images

Trombe, auch unter dem Namen Wettersäule bekannt, ist ein engbegrenzter Wirbelwind. Dazu gehören meist harmlose Sand- oder Staubhosen, die durch starke Hitze am Boden entstehen. Größere Varianten entstehen in Trockengebieten oder über Wasser.

Neufundlandtief - Tiefdruckgebiete, die sich über Neufundland in Kanada an der Polarfront bilden. Häufig werden daraus starke Sturm- und Orkantiefs, da dort drei Luftmassen aufeinander treffen.
© Getty Images

Neufundlandtief - Tiefdruckgebiete, die sich über Neufundland in Kanada an der Polarfront bilden. Häufig werden daraus starke Sturm- und Orkantiefs, da dort drei Luftmassen aufeinander treffen.

Gib einem Hoch oder Tief deinen Namen

Ja, das geht wirklich. Die Namen für Hochs und Tiefs werden bereits seit 1954 vom Institut für Meteorologie der FU Berlin vergeben. Bis 2001 waren ausschließlich Wissenschaftler:innen an der Namenssuche beteiligt, seit 2002 kannst du dir den Namen kaufen.

Am 7. September 2022 startete auf der Seite des Instituts für Meteorologie die Namensvergabe für 2023.

Die Hochdruckgebiete werden im Jahr 2023 weibliche und die Tiefdruckgebiete männliche Vornamen tragen.

Der Grundpreis für eine Patenschaftsurkunde eines Tiefs beträgt 260 Euro. Ein Hoch gibt's für 390 Euro. Nicht etwa weil das schönere Wetter mehr wert wäre, sondern weil es sich länger in der Wetterlage hält und dadurch auch öfters in den Medien genannt wird und auf Wetterkarten im Fernsehen zu sehen ist.

Pro Jahr werden durchschnittlich 50 bis 60 Hochs und zirka 150 Tiefs getauft.

Kennst du diese Begriffe?

Altweibersommer: Das ist ein anderer Name für Herbst. Richtig heißt es eigentlich "Alter Weibersommer", weil sich Spinnen im Herbst an ihren Fäden durch die Luft tragen lassen. Ein anderes Wort für Spinne ist Weber. Früher sagte man im Altdeutschen "weiben" statt "weben".

Schafskälte: Wenn zwischen dem 10. und 12. Juni die Temperatur um fünf bis zu zehn Grad Celsius absinkt, dann nennt man das Schafskälte. Wenn dies passiert, dann zu 89 Prozent zwischen diesen beiden Tagen. Der Name kommt daher, da früher in diese Zeit die Schafschur fiel.

Hundstage: So werden im Volksmund die heiße Sommertage zwischen dem 23. Juli und dem 23. August genannt. Allerdings hat der Begriff nichts mit den Vierbeinern zu tun. Die Bezeichnung geht auf den hellsten Stern am Nachthimmel zurück - Sirius (Hundsstern) im Sternbild Großer Hund.

Bombenwetter: Das ist ein Begriff aus dem Zweiten Weltkrieg. Er bezeichnet klare, wolkenlose Nächte mit guter Sicht, in denen die Bomberpiloten mehr sahen. Heute ist damit ein tolles Wetter gemeint.

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